Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Montag, 26. März 2007

Wohl zu der halben Nacht

... sind wir gestern aufgestanden, d.h. um sechs Uhr morgens. Am Sonntag, wohlgemerkt! Um kurz nach acht ging es dann los, mit dem Taxi zum Shanghaier Stadion, an dem die Tourbusse starten. Wir hatten ja gestern schon die Karten fuer einen Busausflug ins Wasserland, ins Dorf Zhouzhuang (sprich ungefaehr Dschoudschuang) gekauft. Leider sah es immer noch ziemlich grau aus, und letzten Endes ist es auch die ganze Zeit grau geblieben, auch wenn hinterher die Sonne als matt-leuchtende Scheibe durch den Dunst schien. Aber so weit sind wir ja noch nicht ...

Mit dem Taxi "fluppte" es um die besagte Uhrzeit, so dass wir schon gegen halb neun am Busbahnhof waren. Hui, da ist ja ganz schoen was los um diese Zeit! Ziemliches Gedraenge, das war ja gar nix im Vergleich zum Samstagnachmittag, als wir die Karten gekauft hatten! Wir haben dann auch im Gewuehl nach einiger Zeit den richtigen Bus gefunden. Nicht super-duper, aber auch kein Seelenverkaeufer. Und immerhin mit Klimaanlage. Recht puenktlich um 5 nach 9 fuhr er los. Nachdem wir uns aus Shanghai herausgequaelt hatte (nicht ganz furchtbar, aber nicht sooo "fluppig" wie die Taxifahrt), kamen wir aufs flache Land. Fuer so Westfalen wie uns ist das natuerlich genau richtig, alles platt und schoen eben, soweit man schauen kann. (Die hoechste [Boden-]Erhebung in der Naehe Shanghais, der She Shan, ist ca. 100 Meter hoch. Puh! Zum Glueck fuehrt eine Seilbahn hinauf ... aber diesen Ausflug muessen wir erst noch machen, bisher kenne ich das nur vom Hoerensagen und vom Lesen.) Einen kleinen Nachteil hat die "Plaette" hier aber: das ist eben schon das Wasserland, und dementsprechend gibt es ueberall Teiche und Kanaele, ueber die man auch schlecht radeln kann. Fast so schlimm wie Gebirge: da muss man auch immer um irgendwas herum, statt geradeaus gehen zu koennen. Der Vorteil beim Wasserland ist, dass man wenigstens freien Blick hat. Im Morgendunst hat die Landschaft fast etwas Unwirkliches, einige Gebaeude stehen da wie klassische Luftschloesser, und es gibt Stellen, an denen es einfach oberhalb einer sehr nahe gelegenen Sichtlinie grau ist - kein Horizont, nur einheitliches Hellgrau. Das muss das Ende der Welt sein!

Aber es wird sichtlich Fruehling: Viele Baeume haben einen Gruenschleier, und die Ufer von Teichen und Kanaelen sind reichlich mit gelben Blumen bewachsen. Und (rosa, weiss, rot) bluehende Straeucher kommen zwischendurch auch vor. Wie schoen!

Nach ca. 1,5 Stunden sind wir schon da (schon, da eine Zweistundenfahrt angekuendigt war). Da wir zu Beginn der Fahrt beim Busfahrer fuer 3 Yuan einen Uebersichtsplan mit einer Beschreibung der Sehenswuerdigkeiten auf der Rueckseite erworben hatten, konnten wir auch recht gut identifizieren, wo der Bus parkte. Und dann konnte die Besichtigung losgehen.

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