Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Montag, 5. März 2007

Mehr Sprachverwirrung und der Goldene Anker

Wie erzaehlte mir eine Kollegin aus Singapur? Sie habe bei jemandem angefragt, wie es denn mit dem Testen einer Anwendung aussaehe, und zur Antwort ein Mail bekommen mit der Auskunft "testing is out of the question", was ich mit "Testen kommt nicht in Frage" uebersetzen wuerde. Sie auch. Leicht brueskiert hat sie dann telefonisch nachgefragt, und dabei stellte sich heraus, dass der Test schon laengst erfolgreich durchgefuehrt war, der besagte englische Satz war einfach die missratene Uebersetzung von "mei wenti". Mei2 heisst gibt's nicht, wen4ti2 heisst eigentlich Frage, aber in dieser Zusammensetzung bedeutet das einfach "kein Problem"!

Mittags waren wir im Restaurant "Zum Goldenen Anker". Mit diesem Namen und dem mittelmaessigen, leicht abgewrackten Interieur haette das auch irgendwo an der deutschen Nooordseekueste o.ae. sein koennen, waere da nicht die Shanghai-Kueche gewesen. Das waren ja Riesenportionen, ich bin jetzt noch satt, obwohl wir schon einen nennenswerten Teil im "Piggy Bag" mitgenommen haben (was man hier ueberall machen kann, wie ich vermutlich schon erwaehnte). Nur mit der kalten Vorspeise hatte ich nicht das Richtige getroffen. Irgendwas "Rindermaessiges" auf Sichuan-Art sollte das sein, war aber dann so ein "Konsistenzlebensmittel", leider mit einer Konsistenz, die mir wenig und Burkhard gar nicht zusagte. Essbar halt - daran war nur die Sichuan-Art in Form einer wuerzig-scharfen Sauce geniessbar. Die Taro-Baellchen waren fritiert, aber ganz o.k., das steamed egg with crabmeat war lecker, die Dumplings sehr lecker, die halbe fried crispy Ente nach Shanghai-Art kam mit einem Maentelchen aus Shrimp-Kraeckern (wie heissen die nochmal auf Deutsch?) und war insgesamt kross. Also nur kross. Sicher nicht wahnsinnig gesund, aber geschmacklich recht angenehm. Und "das Kross" (denn Fleisch wuerde ich es ja nicht nennen) liess sich meistenteils widerstandslos von den natuerlich beilgeteilten Beinteilen (mit Bein in der alten Bedeutung Knochen) teilen (i. S. v. scheiden, trennen).

Heute Abend hatten wir dann unsere erste "richtige" Unterrichtsstunde. Sooo flexibel, dass wir irgendwo einsteigen, ist Mandarin House nun nicht. Wir beginnen also im ersten Buch, gehen aber relativ schnell durch die Texte und Uebungen. Na ja. Wiederholen kann ja nicht schaden. Und ich sehe ein, dass man auf diese Weise sicherstellen kann, dass die Vokabeln, auf die man spaeter aufbauen will, auch wirklich bekannt sind. Und ich merke schon gleich, dass es gut ist, in so einer Lernsituation wieder ein bisschen mehr zu sprechen. Ich habe Ding Shifu dann heute (auf Chinesisch natuerlich) eroeffnet, dass er dann demnaechst zweimal die Woche zum Yanlord Center fahren soll, weil ich da Chinesisch lerne, was ihm ein ueberrascht-anerkennendes "Oh!" entlockte, schmunzel! Und noch besser: In unserer Unterrichtsstunde hatten wir ueber Geschwister gesprochen, und dann sollte ich einen Satz mit "nur" bilden. Aber wenn man keine hat, funktioniert das ja nicht, also sprach ich "Ich habe nur einen Ehemann." Unsere Lehrerin konnte sich gar nicht wieder einkriegen darueber!

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