Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Freitag, 9. März 2007

Pekinghammel

Wer hat gesagt, dass es immer Pekingente sein muss? Hier gibt es ein Restaurant im "Foodcourt" der Super Brand Mall, in dem man vor allem Hammelfleisch essen kann. Glaube ich jedenfalls, denn das Zeichen fuer Schaf ist da ueberall gross zu sehen. Und das kenne ich. Yang2. Kann man sich ja auch leicht merken, weil es wirklich im Sinne eines gemalten Wortes wie ein Hammel in Frontalansicht aussieht. (Ausnahmsweise ist das nicht ironisch gemeint!!) Interessanterweise entspricht dieses Zeichen genau meinen Biologiekenntnissen, denn es bedeutet sowohl Schaf als auch Ziege, und oft kann ich Tiere dieser Arten/Sorten/Gattungen (ich weiss nicht mal, was hier die richtige Kategorie ist) gar nicht auseinanderhalten. (Jaja, bei so klassischen Wolllieferanten und baertigen Meckerziegen kann ich's schon, aber was darueber hinausgeht ...) Aber dank dieser schoene Vokabel kaeme ich dann in gar keine Verlegenheit und koennte mein Gesicht wahren, was ja hier angeblich besonders wichtig sein soll. Ich glaube daran nicht wirklich, wenn ich so sehe, was wir in Deutschland alles tun, damit irgendwelche Leute ihr Gesicht nicht verlieren ...

Jedenfalls hatten wir heute Mittag in dem besagten "Resto" (mit Betonung auf dem o, natuerlich) Hammelfleisch-Hotpot. Klingt vielleicht nicht sooo lecker, schmeckte aber gut! Und das ist auch einer von den Tipps, wenn man gern richtig heisses Essen haben moechte. Ausser dem hauchduenn aufgeschnittenen Hammelfleisch gab es noch zwei Sorten "Baellchen" (Schwein und Fisch? aber das war nicht eindeutig zu identifizieren ...), mit Hammelfleisch und Fruehlingszwiebeln (glaube ich jedenfall) gefuellte Tofunudelblaetter (oder wie soll man das nennen?) in Cannelloni-Format, zwei Sorten gewuerfelten Tofu, dicke Nudeln, zwei Sorten Gruenfutter und zum Dippen eine wuerzige Sauce auf Erdnussbasis. Erdnuss merke ich mir jetzt uebrigens als Blumengeburt: huasheng. Wird Zeit, dass ich mal Erdnusspflanzen sehe!

Um nochmal auf das heisse Essen zurueckzukommen: Auf den Tischen steht eine flache Schale mit Wasser, offenbar zu Isolierzwecken, dann kommt so ein mit Holzkohle stark beheizter Kegel auf den Tisch, der auf halber Hoehe von einem halb aufgeschnittenen Torus umgeben ist. Sieht also insgesamt ein bisschen wie eine Kuchenform aus (ungefaehr so). In diesem Torus brodelt ein etwas milchigtruebes Wasser mit Fruehlingszwiebeln, chinesischen Datteln, Ingwer, und wenn man fertig ist, schwimmen oben auch noch ein paar Fettaugen. Und weil das in der Kueche nicht lange braucht und das Garen vom Kunden selbst uebernommen wird, kann man dieses Essen auch fuer eine Mittagspause empfehlen, denn es wird aus diesem Grund sehr schnell serviert. Und so dauert es insgesamt ueberraschenderweise praktisch nicht laenger als in irgendeinem anderen Restaurant.

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