Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Samstag, 20. Dezember 2008

Wir sagen Euch an (4)

... wo's langgeht!

Gestern war naemlich mein letzter Arbeitstag in diesem Jahr, und ausserdem geht es nun auch merklich auf Weihnachten zu - in der vergangenen Woche hat naemlich endlich auch das Skyline Mansion Management die Weihnachtsdekoration "ausgerollt", wie es im IT-Jargon heisst. Anderswo ist sie ja nun schon angestaubt von wochenlanger Weihnachtsmusikberieselung, aber hier ist jetzt "alles frisch". Das war ganz witzig, jeden Abend war ein Stueck mehr da. Koepfe von vermutlich ernsthaft uebergewichtigen Nikolaeusen mit dicken roten Saeufernasen, Sterne, Flittergirlanden, Weihnachssterne in goldstoffdrapierten Uebertoepfen - und zwei Weihnachtsbaeume. Und gestern Abend war es soweit: endlich hatte man auch eine Doppelsteckdose organisiert, so dass die Plastikbaeume in weihnachtlichem Glanz erstrahlen konnten. Dann ist die Deko jetzt wohl fertig ... und wir haben gar nicht lange was davon, denn morgen frueh geht es los, in den wolkigen Sueden - oder ist das der Sueden jenseits der Wolken? Yunnan (yun: Wolke, nan: Sueden) heisst die Provinz und liegt ganz im Suedwesten Chinas. Wenn man sich die Karte ansieht, hat China da so einen Zipfel mit Grenzen nach Vietnam, Laos und Birma/Myanmar. Die nordwestliche Ecke grenzt an Tibet, und wir haben eine (hoffentlich schoene und sicherlich vielseitige) Rundtour geplant. Und das ist der Plan:

  • Sonntag, 21. Dezember: Flug nach Kunming, der Provinzhauptstadt. "Stadt des ewigen Fruehlings" nennt man die hier auch - klingt gut, oder? Wir haben Zeit fuer einen ersten Schnuppergang am Nachmittag und koennen Pagoden begucken.
  • Montag, 22. Dezember: Wir besichtigen alles, was es in Kunming zu sehen gibt. ;-)
  • Dienstag, 23. Dezember: Wir fahren nach Kunyang, der Geburtsstadt von Zheng He, und anschliessend in den Stein-wald ("Shi-lin"), eine Karstlandschaft mit s-pitzigen S-teinen.
  • Mittwoch, 24. Dezember: Mehr Zeit fuer alles, was es in der Umgebung von Shilin zu sehen gibt - am Nachmittag fahren wir wieder zurueck nach Kunming ...
  • Donnerstag, 25. Dezember: ... aber nur, um am Weihnachtsmorgen nach Zhongdian im Nordwesten zu fliegen. Der Bezirk nennt sich zwecks Touristenanlockung nur noch Shangri-La, denn irgendwo hier soll sich das sagenhafte Paradies befinden. Mir bereitet der Gedanke Kopfschmerzen, dass ich dort wegen der Hoehe von solchen geplagt werden koennte: 4000 m! Die Gegend ist tibetanisch gepraegt, wir besichtigen ein beruehmtes Lamakloster, Ganden Sumtseling Gompa, und ein tibetanisches Dorf.
  • Freitag, 26. Dezember: Heute geht es abwaerts - zum Yangzi, der hier seinen Ursprung hat, und zur beruehmten Tigersprung-Schlucht, die an der engsten Stelle nur etwa 30 m breit sein soll - als ob ein Tiger 30 m weit springen koennte! Ich weiss schon, dass ich es ganz sicher nicht versuchen werde. Bin ja auch kein Tiger.
  • Samstag, 27. Dezember: Wir besuchen die Altstadt von Lijiang, auch auf der Liste des Weltkulturerbes. In Guilin gibt es bekanntlich auch den Lijiang, den Li-Fluss - hier bedeuten die Schriftzeichen dasselbe. Dieser Li-Fluss fliesst mitten durch die Stadt.
  • Sonntag, 28. Dezember: Wir erfreuen uns am wunderbaren Anblick des Jadedrachenschneebergs, besuchen eine Yakwiese, ein weiteres Lamakloster und den ehemaligen Wohnsitz eines angeblich exzentrischen oesterreichischen Botanikers namens Joseph Rock, der dort bis 1949 gelebt hat.
  • Montag, 29. Dezember: Wir fahren nach Dali und sehen uns die Stadt an, die an einem (so aehnlich wie) "Ohrenmeer" genannten See liegt.
  • Dienstag, 30. Dezember: Ah! Die obligatorische Bootsfahrt, wie sollte ein Urlaub ohne Schiffchenfahren komplett sein? Wir erkunden also den See und einige See-henswuerdigkeiten an seinen Ufern.
  • Mittwoch, 31. Dezember: Wir fahren weiter zu den heissen Quellen von Tengchong. Spaetestens hier sollten wir uns dann wohl mal aufwaermen koennen?!
  • Donnerstag, 1. Januar: Es geht schon wieder weiter, diesmal nach Ruili. Diese Stadt liegt im Grenzgebiet zu Burma. Dort soll es schon ganz burmesisch aussehen und reichlich burmesische Gueter zu kaufen geben.
  • Freitag, 2. Januar: Heute haben wir mehr Zeit in Ruili, wo es - man hoere und staune! - in China tropischen Regenwald gibt. Da muesste es doch auch schon angenehm warm sein!
  • Samstag, 3. Januar: Ein Fuelltag - wir muessen relativ lange zurueckfahren nach Dali. Unterwegs koennen wir allerdings den Baoshan Taibao-Park besichtigen. Alles schoen und chinesisch mit Tempelkes und Pavilljoenekes und so.
  • Sonntag, 4. Januar: Und nochmal fliegen! Von Dali nach Xishuangbanna, das schon kulturell zu Suedostasien gezaehlt werden kann. Hier lebt das Volk der Dai, die sollten mich ja als eine der Ihren aufnehmen, schliesslich ist das mein chinesischer Name?!
  • Montag, 5. Januar: Wir fahren in der Gegend herum und besichtigen allerhand Tempel im burmesischen Stil. Unser Hotel heisst "Thai Garden", dabei hat China gar keine Grenze nach Thailand: kleine Stuecke von Vietnam und Laos halten Thailand von China fern.
  • Dienstag, 6. Januar: Wir besichtigen ein Wildelefantenreservat. Ob wir wohl einen zu sehen bekommen?
  • Mittwoch, 7. Januar: Na sowas, ein Tag ohne Programm, ausser dass wir nachmittags heimfliegen. Mal sehen, wie wir den Vormittag herumbekommen - nicht dass ich da grosse Sorgen haette. Vielleicht koennen wir einfach noch mal ein bisschen Waerme und Sonne tanken, bevor es ins etwas ungemuetliche Shanghai zurueckgeht.

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