Nun, wie gestern zu lesen war, mache ich ja mittlerweile noch mehr "elektrisch" als ohnehin schon. Aber nicht alles! Nach jahrelanger professioneller Deformation kann ich ja schon lange schneller und besser auf einer Tastatur schreiben als auf Papier - jedenfalls wenn es darum geht, flugs ein paar Gedanken einzufangen. Kalligraphie ist davon selbstverstaendlich ausgenommen. Sowohl die "westliche", wenn ich mich mit lateinischen Buchstaben auseinandersetze, wie auch die chinesische, in der ich kleine Fortschritte mache. Es ist schon ein bisschen frustrierend, wie schwer es ist, die einzelnen Striche und Haken aufs Papier zu pinseln, und noch schwerer, korrekt gepinselte Striche und Haken in einem quadratischen Feld so zusammenzufuegen, dass sie eines der vielen chinesischen Zeichen in einer schoenen, ausgewogenen, harmonischen Form darstellen. Selbst mit den Hilfslinien, naemlich den Diagonalen und Mittellinien des besagten Quadrates (Leser/innen mit schwachem Sinn fuer Geometrie koennen sich das mit Hilfe der kleinen Illustration im Beitrag Sisyphusrolle vergegenwaertigen), ist das keineswegs so einfach, wie es scheinen mag. Andererseits gilt fuer die lateinischen Buchstaben dasselbe ...
Jedenfalls habe ich am vergangenen Samstag die ersten Zeichen geschrieben. Wolke (yun), literarisches er/sie/es (qi) und die literarische Fragepartikel yi ... man merkt schon, es wird poetisch-literarisch. Fuer den Fall, dass ich auch mal was anderes schreiben moechte und wissen muss, wie die Strichreihenfolge ist, hat mir Zheng Hong ein Woerterbuch fuer Kinder mit 3500 Zeichen mitgebracht. Fuer sage und schreibe 7 Yuan, und das bei einem festen Einband ...!
In der vorhergehenden Stunde habe ich dann auch Theorie gelernt - ueber die Entwicklungsgeschichte der chinesischen Zeichen, fein saeuberlich auf ein Blatt Papier geschrieben, von dem mir eine Kopie ausgehaendigt wurde. Ich lerne natuerlich kaishu, Normalschrift, was sonst.
Und wo wir gerade beim Schreiben sind, koennen wir auch ueber "Sprooach anne fuer sisch" reden: Heute haben wir die dritte kleine Chinesisch-Pruefung gemacht. Wir haben jetzt angeblich das Level "Elementary II". Klingt nicht soo ueberzeugend, aber es ist ja noch ein bisschen Zeit, mehr zu lernen. Xiao Li war's jedenfalls zufrieden. Und jetzt koennen wir mit dem dritten Buch anfangen. Wir hatten bisher 35 Doppelstunden, bleiben zunaechst noch 15, mal sehen, ob das fuer dieses Buch reicht. Und danach darf man dann gespannt sein, wie es weitergeht.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
Wer weiterhin meine Bemerkungen über Gott und die Welt lesen möchte, klickt bitte hier:
Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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Donnerstag, 16. August 2007
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