Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Sonntag, 19. August 2007

Volksmuseum

Am letzten Sonntag (jaja, es gab zwischendurch ja noch anderes zu berichten, so dass ich erst jetzt mit nennenswerter Verzoegerung dazu komme) waren wir im Science & Technology Museum (kurz ScientologyMus? ;-)) ). Anlass war die Dinosaurierfossilienausstellung mit Stuecken aus Zigong. Zigong liegt in Sichuan und ist beruehmt fuer mindestens Salzabbau, das Laternenfest und eben die Dinosaurierfossilien. Es gibt da auch ein grosses, weltberuehmtes Dinosauriermuseum, aber irgendwie scheint das ungemuetlich zu sein, so dass die Dinosaurierknochen sich da nicht gern aufhalten, sondern durch die ganze Welt reisen und jetzt eben im ScientologyMus (ganz kurz SM ;-)) ) zu Gast sind. Man kann sie da sogar "fuer umsons'" besuchen. Es war natuerlich total voll, und mein Eindruck war sehr wohl, dass der Unterhaltungsaspekt deutlichen Vorrang vor wissenschaftlicher Bildung hat. Und am allerwichtigsten ist es, sich gegenseitig vor ollen Gerippen zu fotografieren. Eine besondere Attraktion war das Studio, in dem man vor grasgruener Wand auf einen grasgruenen Bock steigen und sich so auf einem Dino reitend fotografieren lassen konnte. Fuer Geld, selbstredend, aber die Schlange war extrem lang.

Wir haben dann auch noch Teile der "normalen" Ausstellung besucht. Es ist alles ziemlich riesig, so dass man kaum an einem Tag durchkommt, zumal wir ja auch erst gegen 14 Uhr da waren - an einem halben Tag ist es unmoeglich, aber nach drei Stunden ist ohnehin "der Kopf voll". Wir haben uns auf "Erdkunde" konzentriert, mit so Themen wie Vulkanologie (alle 20 Minuten gibt's einen Vulkanausbruch), Erdbeben (die Warteschlange am Simulator war uns zu lang), Mineralogie, Bodenschaetze etc.. Alles beginnt mit einer Erdkugel (ich wuerde mal sagen mit einem Durchmesser von ca. 1,5 - 2 Metern), die in einem Magnetfeld schwebt. Dann sind wir mit einem Aufzug ein Stockwerk tiefer gefahren, der einem suggerierte, man wuerde jetzt irgendwo in 1500 Metern Tiefe ankommen. Zurueck ging's zu Fuss, das waren zum Glueck nur 2 Treppen. Man merkt schon - alles recht nett gemacht, um dem Spieltrieb der Asiaten entgegenzukommen. Am allerbesten fuer den Spieltrieb ist aber die Ausstellung "Light of Wisdom", die entgegen ihrem Namen allerdings in ziemliches Daemmerlicht getaucht war. Da gibt es alle moeglichen Spiele und Experimente rund um physikalische Phaenomene, und entsprechend gross war das Gedraenge. Ich persoenlich war ja von dem Tunnel beeindruckt, an dessen Waenden LEDs umlaufende Muster produzieren - das fuehrt dazu, dass unser dummes Gehirn uns glauben macht, der absolut feste und ebene Boden wuerde schwanken. Kein Verlass auf die eigene Wahrnehmung!

Zum Schluss haben wir noch einen Blick auf die Spinnenausstellung geworfen. Die zahlreichen ausgestopften Saeugetiere eine Etage tiefer wurden da schon alle mit Plastikhuellen zugedeckt, da die Ausstellung gerade ueberarbeitet wird. Wir haben auf dem Weg zum Ausgang auch noch zwei verpackte Schweine gesehen - das sah alles aus wie in dem Spot, in dem Mr. Bean anstreichen will ...

Uebrigens ist das SM auch architektonisch recht interessant. Hier ist ein Uebersichtsbild.

Leider regnete es, als das Museum schloss ... das war kein schoener Heimweg. Taxi? Bei Regen bekanntlich extrem schwer zu bekommen, und wenn wir ohne Schirm nur ein kleines Weilchen an der Strasse gewartet haetten, waeren wir ja schon durchnaesst gewesen. Also hinein in die Menschenmasse, die sich zur Metro waelzte ... dann in der Fahrkartenschlange warten und schliesslich drei tiefgekuehlte Stationen bis nach Lujiazui fahren. In der Metro ist es schon recht kuehl ... Zum Glueck regnete es nur noch wenig, so dass wir nur leicht feucht, nicht nass, zu Hause ankamen.

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