Oder wie sonst soll man das nennen? Beim leicht verspaeteten Boarding sagte mir die Dame ganz lapidar "You've been upgraded". Und damit meinte sie nicht, dass mein Betriebssystem auf den neuesten Stand gebracht worden sei, sondern dass ich in der ersten Klasse fliegen wuerde. Ich pflichtete ihr daher ausdruecklich bei, als sie der Vermutung Ausdruck verlieh, dass ich mich wohl nicht beschweren wuerde. Insgesamt war das natuerlich auch geeignet, den Eindruck von Servicewueste, den ich in Montville gewonnen hatte, etwas zu zerstreuen. An einem Abend war ich naemlich mit einigen der Kollegen in die naechstgelegene "Mall" gefahren. Als einer von ihnen auf der Suche nach Hilfe war, um die heissbegehrten Kinderjeans zu finden, war einfach niemand aufzutreiben. Unglaublich! Aber es gibt natuerlich auch positive Beispiele, so die Dame, die im Firmengebaeude fuer das Catering fuer die Besprechungsraeume zustaendig ist. Ich musste/wollte nach Konferenzende ja noch den Nachmittag dort verbringen. Als sie kam, um den Vormittagskaffee abzuraeumen, fragte sie mich natuerlich, ob ich davon noch etwas wolle. Ich wollte mir noch ein Wasser nehmen, aber es war gar keins mehr da. Sie bot an, mir welches zu bringen, und fragte auch gleich, wie lange ich noch bliebe. Sie war voller Mitleid (?! komisch!), als sie hoerte, dass ich bis halb sechs zu bleiben gedenke, und brachte mir bald darauf nicht nur 2 Halbliterflaschen Wasser, die ich auch dankbar geleert habe, sondern auch eine Tuete mit Brezelchen. Wie nett! -
Ich muss allerdings sagen, dass speziell der Schlafkomfort in dieser ersten Klasse nicht wesentlich besser war als in der "Club World" vorher. Zusaetzlich bekam man hier nur eine Art mit einem Baumwolllaken bezogene duenne Matratze und einen Schlafanzug. Wobei ich erstere mit einem Kopfkissen "velwechsert" und mich ueber das schoene feste Kissen gefreut habe, schmunzel. Ansonsten war hier waagerecht genau so waagerecht wie anderswo, und dass der Sitz viel breiter gewesen sei, kann ich auch nicht sagen. Vielleicht war es ein Glueck, dass meine "Unterhaltungselektronik" irgendwie "durch den Wind" war. Auf Knopfdruecke reagierte sie nur manchmal, die Lautstaerke liess sich gar nicht regeln, und zum Film "Becoming Jane", irgendwas halb Biografisches ueber Jane Austen, gab es den Soundtrack eines Actionfilms, so dass ich nach wenigen Minuten beschloss, sowohl darauf wie auch auf Reparaturversuche der Crew zu verzichten. Einen bis zwei hatte ich ja schon hinter mir, da ich die Sicherheitsunterweisung nicht sehen konnte … So habe ich jedenfalls 5 oder 6 Stunden sogar recht gut geschlafen, bin nur zweimal zum "Saufen" aufgewacht - dass ich halbe Liter Wasser mal eben herunterschuette, kommt sonst nur selten vor. Apropos trinken: der groesste Unterschied bestand vermutlich in diesem Fall in der Qualitaet des Essens. Einiges war wirklich exzellent.
Mittlerweile habe ich mein Gepaeck eingesammelt, die Shanghaier Schwuele schon wieder zu spueren bekommen (und der ewige Dunst ist natuerlich auch da, keine Chance fuer ein schoenes Foto im Landeanflug) und sitze im Auto auf dem Heimweg. Ich sehe wohl trotz allem ein bisschen "angematscht" aus - Ding Shifu hat mich heute gar nicht als erster gesehen - vermutlich nicht auf Anhieb erkannt?! ;-))
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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