Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Freitag, 3. August 2007

Muellberge

Nun, es war dann doch nicht wirklich ein Steakhaus, sondern ein spanisches Restaurant, Don Pepe II. Das Ambiente kam mir etwas spanisch vor ... zwei mittelgrosse, relativ niedrige Lagerhallen mit Strukturstyropordeckenplatten und bemalten Waenden. Bemalt mit typisch spanischen Motiven wie startenden (oder landenden bzw. wassernden) Flugenten und mit landwirtschaftlichen Aktivitaeten beschaeftigten toros. Der (deutsche) Kollege aus Barcelona fuehlte sich spontan wie zu Hause. Aber nicht, dass eine/r denkt, da haetten noch irgendwelche Pflanzen oder Raumteiler oder dergleichen den Raum freundlicher gemacht ... Entsprechend war es auch ziemlich laut, da ziemlich voll. Das wiederum ist ja normalerweise eher eine Empfehlung - und das Essen war auch wirklich lecker. Und reichlich, was die Amerikaner sicher auch schaetzen. Ich hatte eine Mariscada Don Pepe (nachdem die urspruenglich gewaehlte Spezialitaet des Hauses leider nicht verfuegbar war, stutz?!!). Die enthielt einen kleinen halben Hummer, bergeweise Shrimps und Jacobsmuscheln und verschiedene andere Muscheln in einer leichten tomatenbasierten, sehr leckeren Sauce. (Hier gibt's einen Link zur Speisekarte, leider ohne Restaurantphoto). Ich war halt nur frustriert, weil ich deutlich mehr als einen "Anstandshappen" zurueckgehen lassen musste. Schade drum! Von dieser riesigen Portion haetten locker zwei essen koennen. Meinem Tischnachbarn, der dasselbe bestellt hatte, ging es ebenso. Und der "fleischfressende" Kollege aus Spanien musste vor einem Filetsteak von der Groesse eines (fast) halben Kalbes ebenso kapitulieren. Den anderen ging es nicht viel besser. Wir hatten schon ueberlegt, ob ich mir vielleicht einen Doggy Bag geben lassen und auf dem Heimflug die Stewardess bitten sollte, mir das doch eben aufzuwaermen ... (Und dann am besten noch nach einer Teilerstattung fragen: "Werden billiger wenn bringen eigenes Curry?" Alter running gag in der Familie ...) Eben typisch amerikanisch ...

Und wo ich nun schon bei meinen gepflegten Vorurteilen bin, muss ich natuerlich auch sagen, dass man sich dort drueben alle Muehe gibt, ihnen zu entsprechen. Am meisten beeindruckt war ich diesmal von den Muellbergen, insbesondere beim Hotelfruehstueck und in der Firmenkantine. Das ist wirklich unglaublich - da werden nur Styroporgeschirr und Plastikbesteck und Kunststoffglaeser verwandt. Wo tun die bloss den ganzen Muell hin?? In der Kantine gibt es aber wiederverwendbare Tabletts, die natuerlich gespuelt werden muessen - warum man dann nicht auch Geschirr spuelen kann, ist und bleibt mir unbegreiflich. Als ob wir Erdoel zu verschwenden haetten.

Zur Ehrenrettung und zu Burkhards Freude moechte ich aber noch rasch zu Protokoll geben (und tue das hiermit), dass auch mehrere Prius gesichtet wurden. Aber ob die zwischen den vielen SUVs und Hummers und sonstigen ziemlich unsinnigen Benzingrossverbrauchern wirklich auf- oder ins Gewicht fallen ... die sind naemlich immer noch deutlich in der Ueberzahl.

Ich sitze (bzw. lungere) hier jetzt uebrigens in der British Airways Lounge herum. Gerade wurden die Passagiere nach Timbuktu aufgerufen. Ach, den Ort gibt's wirklich?! ;-))

Und bevor der Post zu lang wird (Anm. der Redaktion: hmm, zu spaet, ist er schon), muss ich jetzt noch von den neuen Business Class-Sitzen schwaermen, die ich auf dem Flug hierher erstmals ausprobieren konnte. Sooo neu sind die schon gar nicht mehr - es gibt wohl schon eine zweite Generation, ich hatte jetzt die erste. Ein ganz kleines bisschen unbequem sind die Staumoeglichkeiten - irgendwie wenig und nicht leicht zu erreichen. Aber wen interessiert's? Vielleicht liegen darin ja auch die Verbesserungen der zweiten Generation. Man hat jedenfalls ziemlich viel Privatsphaere, da man versetzt sitzt (einer nach vorn, einer nach hinten blickend) und eine faltbare Trennwand zwischen sich hat. Und man kann den Sitz wirklich richtig flach machen. So flach, dass man sogar auf dem Bauch schlafen kann. C'est vraiment génial, ça! Super! Klasse! Ich bin wirklich ziemlich begeistert. Es gibt auch eine halbwegs vernuenftige baumwollene Steppdecke (und nicht so eine Plastikdecke, unter der ich erstens furchtbar schwitze und die mir zweitens die Haare zu Berge stehen laesst, so dass es zum Teil sogar knistert). Schade eigentlich, dass der Flug relativ kurz war (nur 6 Stunden) und ich beim Warten auf den Snack begonnen hatte, den Film Paris, je t'aime anzusehen, so dass ich ihn dann natuerlich auch zu Ende gucken musste. Mir hat er recht gut gefallen, und ich war nicht mal sehr muede ... Aber gleich kommt ja noch der Flug nach Shanghai - derselbe Flugzeugtyp, und ich habe sogar denselben Sitz 11 G. Da sollte es ja bei 11 Stunden Flugdauer genug Zeit zum Schlafen geben. Na dann gute Nacht!

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