Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Samstag, 16. Juni 2007

Sisyphusrolle

Nach einer kurzen Einkaufstour zum "Jialefu" - so die phonetische und ueberaus positiv besetzte [Familie - froehlich - Glueck] Uebersetzung des Namens einer grossen franzoesischen Supermarktkette ... weder Leclerc noch Mammouth noch Intermarché - haben wir uns heute von Ding Shifu noch zum Jadegarten bringen lassen und ihm dann fuer den Rest des Tages freigegeben. Und dann haben wir uns halt die Fuesse plattgelaufen auf den schon bekannten Strassen und in den schon bekannten Laeden - und auf unbekannten Strassen und in unbekannten Laeden. Nicht zu fassen, wie viele Laeden es allein in diesem kleinen Bereich rund um den Yu Yuan gibt! Der namenlose, auf den Stadtplaenen nicht eingezeichnete Tempel, den Burkhard neulich schon entdeckt hatte, hatte seine Tore schon geschlossen, als wir dort vorbeikamen. Den muessen wir also "andermal" besuchen. In einem (aber ganz woanders gelegenen) "Tempelbedarfsladen" dudelte diese typische Tempelmusik, und das Gedudel habe ich jetzt schon die ganze Zeit als Ohrwurm! Aber schlimmer als Paolo mit dem Pizzablitz kann ja nichts sein ...

Burkhard hat dann einen "Brocken" erstanden ... nae, nae, wir sind einfach immer noch nicht richtig versiert im Handeln. Nur knapp die Haelfte des ersten Haendlerangebots - das war bestimmt viel zu viel. Aber da es ihm das wert war ... Und ich musste diesen dicken Gipsbrocken dann die ganze Zeit herumtragen! Und den schoen geschnitzten "Untersetzer", auf dem der Brocken prima steht, auch! (Ich war naemlich heute mit dem kleinen Rucksack unterwegs, in dem reichlich Platz war.) Na gut, nicht die ganze Zeit, nur die meiste - Burkhard hat ihn auch ein bisschen geschleppt.

Zwischendurch waren wir dann auch noch im Teehaus im Herzen des Sees - fuer die richtige "Plemperzeremonie". Dazu muss man allerdings Oolong bestellen, komisch eigentlich - mit Gruentee kann man doch auch plempern, aber der wird meist irgendwie einfach nur im Glas oder in der Tasse serviert. Uebrigens kann ich nach meiner Erfahrung nicht bestaetigen, was so viel behauptet wird: dass es dort furchtbar touristisch und viel zu voll waere. Heute waren wir zugegebenermassen ziemlich spaet da, da waren wirklich nur wenige Tische besetzt. Ok, ok, die Langnasenquote ist relativ hoch, aber das fuehre ich auch auf die fuer chinesische Verhaeltnisse extrem hohen Preise zurueck. Ich hatte jedenfalls noch nie ein Problem damit, einen Tisch zu bekommen. Der Feng Huang Oolong scheint mir uebrigens der beste zu sein.

Weitere Einkaeufe des Tages umfassten eine angeblich seidene Kleenextuecherschachtelhuelle (schoenes Wort ;-)) ) fuer 5 RMB (nicht zu fassen), einen neuen Knoten fuer meinen kleinen Drachenanhaenger aus San Francisco Chinatown fuer 4.5 RMB (auch nicht zu fassen, das geht so, dass man sich einen vorbereiteten Knoten aussucht, und dann werden die kleinen Jadeteilchen vom alten Anhaenger geloest und neu angeknotet, das dauerte mindestens 5 Minuten), sowie die titelgebende Sisyphusrolle. Das ist eine kleine Rolle eines offenbar speziell beschichteten Stoffs, der an zwei Stangen befestigt und mit (ich glaube 27 oder 30) jeweils diagonal und parallel zu den Kanten geteilten Kaestchen bedruckt ist, siehe Bild. Jetzt moegt Ihr, werte Leser, Euch fragen, was das soll und/oder was das ist. Aber jetzt mache ich es wie in "the story of the stone", wo jedes Kapitel mit dem Hinweis endet, dass man das naechste Kapitel lesen muss, wenn man wissen moechte, wie es weitergeht. Also, wer wissen moechte, was das ist, muss auf den naechsten Post warten. In der Zwischenzeit werden Wetten entgegengenommen.

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