Zwar hatte BBC fuer heute "plein soleil" angesagt (in breitem provençalischem Dialekt heisst das "plaeng ssolej", also volle Sonne), aber obschon die BBC sonst eher gut liegt mit ihren Vorhersagen, war es heute eher heiter bis wolkig. Am Vormittag mussten wir erst einmal die Brille fuer meine Mutter abholen - gut! Und richtig sehen kann sie damit auch. Ich habe dann noch mal fuer mich geguckt, aber nach langem Aussuchen eines Gestells sollte das dann schon 540 RMB kosten, "watt is' los?" So konnten wir leider nicht einig werden, egal - ich brauch' ja auch nicht wirklich eine. Waehrend wir auf Ding Shifu warteten, gab es offenbar eine kleine Razzia gegen die Lebensmittelverkaeufer/innen (vor allem Mais) - jetzt weiss ich auch, warum die "fliegende Haendler" heissen. Aber kaum war die Luft wieder rein, kamen alle zurueckgeflogen und nahmen ihre alten Plaetze (oder auch neue) ein, schmunzel!
Danach sind wir zum Antikmarkt in die Dongtai Lu gefahren. Das klingt wie unsere eigene Adresse, aber ein Blick auf die Zeichen zeigt, dass es sich um ganz verschiedene Dongtais handelt. Natuerlich gibt es da viel Troedel, sicher auch eine ganze Menge brandneuen, aber trotzdem ist es nett zum Bummeln und Gucken. Hinter den Buden gibt es auch Geschaefte, die sehen schon eher so aus, als ob es da echte Antiquitaeten gaebe. Unweit von dort befindet sich der Blumen- und Vogelmarkt auf der Tibet-Road, den wir dann auch besichtigten. Wenig Blumen, aber nicht nur Voegel, sondern auch Katzen, Maeuse und andere kleine Pelztiere, verschiedene Raupen, Schildkroeten, Krebse und Fische. Die Aquarienstaende waren mir irgendwie lieber als die mit den Voegeln - die sind zu laut! Laut sind auch die Staende mit den Grillen. Die sind ca. 5 cm lang und einzeln "eingekaefigt", entweder in geflochtenen Vielecken mit mehr oder weniger runden Loechern oder in kleinen Kaefigen aus Holz oder in durchsichtigen Plastikdosen. Ob die Chinesen die fuettern? Seltsam ... Vor dem Gebaeude konnte man einem Kaefigflechter bei der Arbeit zusehen. Vor dem Schliessen des Vielecks wurde durch die letzte akzeptable Oeffnung dann jeweils eine Grille "hineinpraktiziert".
Nachdem wir uns sattgesehen hatten, haben wir Burkhard zu Hause aufgesammelt und sind in den Jahrhundertpark gefahren, den wir mit dem Vierer-Tretauto unsicher gemacht haben, kreuz und quer durch den Park und um den See. Es ging dort heute eher beschaulich zu. Im Bonsaigarten gab es heute ausser den Bonsais (die zum Teil wirklich sehr schoen sind und/oder die Phantasie anregen, wie zum Beispiel der, der aus einer Richtung wie eine sitzende Gazelle und aus der anderen wie ein Seeloewe aussieht - leider hat Burkhard keine Bilder davon gemacht) ein mit einem spektakulaeren Spinnenseidenseil befestigtes Netz am Dach des Pavillons zu bestaunen. Nach zwei Stunden haben wir den Garten wieder verlassen und sind auf dem Fussgaenger-Boulevard, der geradewegs auf den Eingang zufuehrt, wieder bis zum Oriental Arts Center zurueck"gelustwandelt". Mit den Drachen vor der Silhouette von Lujiazui ergibt das auch schoene Ansichten.
Zu Hause wurden dann die gesammelten "Schaetze des Orients" auf dem Tisch ausgebreitet, zum Zwecke eines Dokumentationsfotos. Gut, dass der Tisch eine dicke Glasplatte hat, sonst haette er sich womoeglich unter den vielen Schaetzen biegen muessen! Jetzt werden noch die Koffer gepackt, und morgen um sieben geht es dann zur Maglev-Station.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
Wer weiterhin meine Bemerkungen über Gott und die Welt lesen möchte, klickt bitte hier:
Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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