Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Sonntag, 24. Juni 2007

Kulinarisches

... aus Korea? Na, das war diesmal ja eher Fehlanzeige. Das fehlende Fruehstueck erwaehnte ich ja schon. Das Kalbi (so heisst das Holzkohlegrill-im-Tisch-Essen) ist ja nicht schlecht, aber zweimal hintereinander muss es ja nicht sein. Am Mittwoch habe ich dabei gelernt, dass es auch mit einem Gasgrill im Tisch geht, aber das war nicht sehr angenehm. Die schraeg an den Seiten angebrachten Heizflaechen drohten die Augen mitzukochen, und auch unter dem Tisch entwickelte diese Waermequelle eine solche Hitze, dass ich schon "schart schmelschende Schruempfe" befuerchtete. Zum Glueck stellte sich diese Befuerchtung als unbegruendet heraus. Der "Oelfilm" auf den Brillenglaesern war allerdings bedenklich. Irgendwie ist das doch wohl deutlich fetter, als man denken moechte.

Am Donnerstagabend war es ja noch schlimmer. Es regnete ziemlich, so dass wir nicht weit gehen wollten, und weil die Kollegen das australische Restaurant "Outback" spontan nicht finden konnten, betraten wir die Raeumlichkeiten eines "Liebe Hof" genannten Etablissements. Bei dem Namen haett' ich mich allein nicht hineingetraut, schliesslich waren wir da mehr oder weniger im Rotlichtviertel. Wobei "Hof" eine Biermarke ist. Da gab es Beinahe-Essen fuer viel Geld. Die beruehmte Schlemmerplatte rot-weiss war da wirklich eine, naemlich mit einer kleinen Salatgarnitur, separaten Toepfchen fuer Mayonnaise und Ketchup und drei Sorten fritierten Kartoffeln (zwei unterschiedlich gewuerzte Sorten Pommes frites, eine mit Zimthauch, und einige ueblicherweise "potato wedges" genannte Kartoffelspalten). Knapp 10 Euro. Am Nachbartisch waren schon die ersten jugendlichen "Schnapsleichen" zu sehen, die im laermenden Kreis der Freunde sanft entschlummert waren ...

Chinesisches Essen in Korea ist auch ein bisschen anders als in China, vor allem wird es anders serviert, fein auf individuellen Tellern. Dabei kann es ja nicht daran liegen, dass man nicht gemeinsam aus irgendwelchen Schuesseln essen moechte - beim Kalbi ist das ja gang und gaebe.

Ich habe mich in der vergangenen Woche also mehr mit literarisch-Kulinarischem als mit realen Essgenuessen beschaeftigt, indem ich das kleine Buechlein "Der Gourmet" gelesen habe. Es spielt in Suzhou, also nicht weit von hier, und schildert sozusagen "in einem Wassertropfen" die neuere chinesische Geschichte aus einer ganz ungewohnten Perspektive. Ich kann es empfehlen.

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