Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Freitag, 1. Juni 2007

Mir naehmet immer no' nix!

Gestern morgen bin ich erst noch ein bisschen ins Buero gegangen, trotz Urlaub, um eine kleine Einfuehrung fuer eine Schulung zu machen ... das Thema liegt mir schliesslich ein bisschen am Herzen. Auf der "Noch Fragen?"-Folie hatte ich diesen Satz auf chinesisch (schliesslich war es eine rein chinesische Audienz), mit einem kleinen Fehler, was ein grosses Hallo gab. :-))

Nach einem kleinen japanischen "Loentsch" (in echter Loriot-Aussprache) sind wir dann zum Stoffmarkt gefahren, haben unsere Sommer-Morgenmaentelchen abgeholt (nett!) (und wirklich seiden, wie der Feuerzeugtest - natuerlich nicht am fertigen Maentelchen, sondern beim Bestellen am Ballenrand - gezeigt hatte) und dann fuer meine Mutter gesucht. Schwierige Geburt, aber am Ende haben wir etwas gefunden, was jetzt auch hoffentlich schoen wird. Danach waren die Fuesse platt, und wir sind zum Volksplatz gefahren, um in der schicken (und ziemlich kalten) Lobby des Marriott einen Kaffee zu trinken. Nicht, dass ich eine Anhaengerin des Herumhaengens in schicken Hotellobbies waere, aber die besagte befindet sich in "The Rocket" (warum das Gebaeude wohl so heisst ...) im 38sten Stock (das duerfte so ungefaehr in dem Bereich sein, in dem die obere Haelfte gegen die untere Haelfte "verdreht" wird, auf dem Bild kann man hoffentlich halbwegs nachvollziehen, wie das gemeint ist) und bietet einen schoenen Ausblick auf den Volksplatz. Zwar war es schon ziemlich zugezogen, aber das hat trotzdem was. Bei Geschaeftsleuten scheint diese Lokation auch sehr beliebt zu sein, es wimmelte von Laptops und Mobtels. Den Kaffee (und Beinah-Essen, aber das war nur fuer die anderen Leute) gibt es da zu Wessiepreisen, klar.

Dann war es schon Zeit, sich auf den Heimweg zu machen, denn wir hatten ja Chinesischunterricht, den ich nicht gern ausfallen lassen wollte. Ausserdem waren die beiden Damen einer kleinen Ruhepause auch gar nicht so abgeneigt. Nachdem wir sie mit Schluessel und Telefon ausgeruestet und auf dem Sofa drapiert hatten, sozusagen, konnten wir beruhigt gehen. Mitten im Unterricht klingelte Burkhards Telefon - da wolle jemand was bringen, und wie, und was ... Hinterher hoerten wir dann, dass die erste Bewegung eine Abwehrgeste war, wie man sie nach 1000 Malen Anquatschen schon im Schlaf macht ... mir naehmet nix! Aber bei einigem Kombinieren stellte sich dann heraus, dass das nur die verspaetet gelieferten Sachen aus der Reinigung waren. "Ja, was haben wir da gelacht!"

Heute war es leider ziemlich grau und regnerisch, so dass ich meinen urspruenglichen Plan ueber den Haufen werfen musste. Wir haben ausfuehrlich gefruehstueckt und dann noch gequatscht und ueberlegt ... und sind dann nach Xintiandi gefahren, die Gruendungsstaette der KPC besichtigen. (Geheimtipp: Besonders zu empfehlen ist dort der Souvenirladen. Warum? Das ist das Geheime am Tipp.) Danach gab es einen Tee mit Knabberzeug (Walnuesse, Ginseng kandiert und knusprig, getrocknete Aprikosen und getrocknete Rot- oder Weissdornfruechte), und dann sind wir zum Blumenmarkt gefahren. Die ganzen Garagenlaeden gegenueber sind weg, und die Kalligraphiebedarflaeden auch - so ein Mist, darauf war ich doch ganz gespannt gewesen, denn die habe ich noch nicht gesehen! Danach haben wir von unseren Gaesten noch einen wunderschoenen Blumentopf mit einer hoechst dekorativen Pflanze bekommen, sieht ganz toll aus. Danke! (Man kann also nicht sagen, dass man mit den beiden keinen Blumentopf gewinnen kann, Gruss aus Kalau.) Ding Shifu musste sich schon wieder am Kopf kratzen, dabei passte sie diesmal wirklich problemlos in den Kofferraum.

Wir haben uns dann zurueck nach Xintiandi bringen lassen, um uns das 'Open Shikumen' anzusehen, ein museal hergerichtetes Shikumen, in dem zusaetzlich ueber das Projekt Xintiandi berichtet wird. Danach war es schon Zeit fuers Abendessen. Wir haben thailaendisch gespeist, jede/r eine der leckeren Suppen, ausserdem thailaendische Fruehlingsrollen, gruenes Curry mit Huhn und knusprigen Fisch mit suess-scharfer Sauce. Dazu Thai-Duftreis und zum Nachtisch im Teigblatt fritierte Banane. Lecker. Der Abend war zum Ausruhen und Sich-Pflegen, und nun sind schon alle im Bett. Dann geh' ich wohl besser auch.

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