Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Donnerstag, 25. Januar 2007

Von Ursuppe, Schrot und Korn

Was ist eigentlich "richtig"? Soll man in China fruehstuecken wie Chinesen? So genau weiss ich gar nicht, was hier so gefruehstueckt wird - offenbar kann man alles essen, und es gibt nicht so ausgepraegte Fruehstuecksspeisen wie bei uns? Aber wie gesagt, sicher bin ich da nicht. An den Strassen stehen morgens auch Anbieter mit ihren mobilen Garkuechen und bieten alles Moegliche an. Maiskolben, Teeeier und was weiss ich noch. Aber ich will ja nicht auf der Strasse fruehstuecken, sondern zuhause. Apropos Teeeier: das Verhaeltnis von Chinesen zu Eiern scheint mir seltsam. Oft habe ich gesehen, dass im Ascott die hartgekochten Eigelbe zurueckgingen, waehrend der jeweilige (chinesische) Fruehstuecker die weissen Eiweisse (da war es naemlich kein Eiklar mehr, denn die Eier waren ja, wie gesagt, hart gekocht), oft von mehreren Eiern, offenbar mit Appetit verspeist hatte. Andererseits scheint weisses Eiweiss ganz unattraktiv zu sein, warum sonst gaebe es immer diese Teeeier, bei denen das Eiweiss zu einem leichten Eibraun mutiert?

Aber zurueck zum Langnasenfruehstueck. Freiwillig Congee (sprich: kon-dschie) essen? Och noe, lass ma'. Das ist ein relativ duennfluessiger Reisbrei, der im "Urzustand" offenbar nur aus Wasser und Reis besteht, ohne Salz (auch nicht eine Prise!), ohne Zucker, und daher unendlich fad schmeckt. Den gab es zum Beispiel als invariablen Fruehstuecksbestandteil im Ascott, jeweils einen Topf Urzustand-Congee und einen "mit Geschmack" (z. B. chicken and mushroom oder beef). Fuer die "Ursuppe" gab es dann noch eine ganze Auswahl von Schuesselchen mit geschmackbringenden Zutaten (die exotischeren: scharf eingemachter Kohl, Fischflocken - die vertrauteren: Schnittlauchroellchen, gehackte hartgekochte Eier) .

Im Moment bin ich nach den 5 Wochen Ascott-Fruehstueck mit allen moeglichen (variablen) Sachen wie Nudeln, Eiern, Dumplings, gedaempften Broetchen, Fruehlingsrollen, Schmorgemuese, dem beruehmten French Toast, den in Frankreich meines Wissens niemand kennt geschweige denn isst, Kartoffel- oder Kuerbispueree, Rinderfrikadellchen, Pizza etc. noch auf dem gekochte Getreidebreichen-Trip. (Nein, nicht Breichen - Brei-chen!) Sage und schreibe gibt es hier in einem der Carrefour-Hypermaerkte (oder wie heissen die auf Deutsch?) verschiedene Getreide aus biologischem Anbau, nicht zu fassen! Jedenfalls steht das auf den Packungen und auf grossen Schildern in englischer Sprache ueber der entsprechenden Ecke!

Und nach dem Breichen gibt es eine ordentliche Scheibe Vierkornbrot. Das ist eine sooo deutsche Sache, dass es dies Produkt importiert aus Deutschland gibt, auch im Carrefour, der sonst, zugegebenermassen wenig ueberraschend, einen merklichen Schwerpunkt auf franzoesischen Produkten hat. So gibt es zum Beispiel eine ganze Reihe von Produkten der Marke "Reflets de France". (Oh, ach so, eine Mini-Googelei ergibt, dass das eine Carrefour-Hausmarke ist. Ja dann ... da hab' ich ja was Neues gelernt.) Aber wie gesagt, das Vierkornbrot mit echtem Schrot und Korn kommt aus good old Germany, vom delba Backbetrieb in 33119 Dellbrueck.

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