... wurden zuletzt wiederholt in Shanghai gesichtet. Bleiben plötzlich unvermittelt vor irgendeinem Straßenschild oder einer Werbetafel oder einem Plakat oder einem Feuerlöscher stehen, zeigen auf einzelne Zeichen und diskutieren darüber, was das bedeuten könnte oder wie man es wohl ausspricht. Gelegentlich werden Schriften fotografiert oder einzelne Zeichen zusammenhanglos auf kleinen Zetteln notiert. Besonders goutieren diese Wesen zweisprachige Inschriften, denn auf diese Weise kann man, da Namensbestandteile üblicherweise in Pinyin, der offiziellen Lautschrift, wiedergegeben werden, teilweise die Aussprache der Zeichen ermitteln.
Es wurde kolportiert, dass diese Typen zu Hause ein Wörterbuch immer griffbereit auf dem Tisch liegen haben und dort täglich irgendwas nachschlagen. Heute z.B. das xian4 aus "you xian gong si" (sprich etwa: jou chsien gong ße) (denn die Pinyin-Lautschrift hat ihre eigenen Ausspracheregeln). Aha, das passt: xian heißt beschränken, und aus dem Zusammenhang war schon klar, dass es sich um eine Unternehmensform handelt, die der Gesellschaft mit beschränkter Haftung entspricht.
Das Verfahren ersetzt natürlich keinen Unterricht, aber schaden kann es ja auch nicht ...
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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