Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Samstag, 13. Januar 2007

Ein Traum(a)

Hatten wir doch neulich mittags im Restaurant etwas bestellt, was auf dem ziemlich kleinen Foto der bebilderten Speisekarte nach schmalen kleinen fritierten Tintenfischen aussah. Aber nein! Das waren so komische Teile mit zwei gewinkelten knochig-knorpeligen Auslaeufern. Hm. Offenbar waren die irgendwie mariniert, hatten einen Maggigeschmack und eine seltsam glasig-knorpelige Konsistenz. Das war nun definitiv nicht unser Geschmack, ziemlich scheusslich. Und wir hatten natuerlich keine Ahnung, was das gewesen sein koennte. Davon musste dann leider doch ein signifikanter Teil wieder zurueckgehen. Brrr, mehr eine Erfahrung als ein Erfolg ...

Gestern mittag waren wir in einem anderen Restaurant, da waren diese Teile schon wieder auf der Karte, sogar in drei Varianten. Was tun? Nein, natuerlich nicht wieder bestellen! Man muss ja nicht unbedingt alles essen moegen, insofern haben wir auf die Konfrontationstherapie lieber verzichtet. Statt dessen rasch (solange man die Karte zum Bestellen vorliegen hat) Stift und Papier herbei und die Beschriftung fein saeuberlich abschreiben, um so endlich aus dem Woerterbuch zu erfahren, was das ist!

Um die Wartezeit auf diese Eroeffnung zu verkuerzen, gab es eine ganz alltaegliche Kochshow am Tisch, da wir "versehentlich" ein Wokgericht bestellt hatten. Da kam dann also so ein (relativ kleiner) gusseiserner Wok, der auf die in den Tisch eingearbeitete Gaskochstelle gesetzt wurde. Das (Rind-)Fleisch war offenbar schon zubereitet, aber obendrauf lag noch ganz rohes Gemuese. Waehrend ich mich noch fragte, ob das jetzt so sein muss, kam eine Bedienung an unseren Tisch und hat fleissig fuer uns umgeruehrt, bis alles gar war. Da die Gasflamme ganz schoen einheizte, dauerte das nicht lange. Und das Ergebnis war gar nicht uebel! Wenn ich dann noch irgendwann erfahre, was das fuer eine Kueche war - vielleicht Hunan-Kueche? -, ist die Sache perfekt. Die Hunan-Kueche soll scharf, deftig und fettig sein, und das traf so zu.

Spaeter am Abend gab es dann die Aufloesung: diese seltsamen Teile sind ya1 she2, das mag der werte Leser oder die werte Leserin im chinesischen Woerterbuch HanDeDict nachschlagen, alternativ gibt es hier einen Link mit einer kleinen visuellen Uebersetzungshilfe: (Ergebnis meiner Google-Bildsuche, die ueberraschend wenig ergeben hat)

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