Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Samstag, 13. Oktober 2007

Besuch und die neue alte Aera

Besuch ist ja heute nichts Neues, ist doch meine Schwiegermutter mit ihrem Partner schon seit vorgestern da! Meine Mutter hatte die beiden "beschwatzt", doch die gleiche Chinareise zu machen wie sie selbst. Trotz einiger Bedenken haben sich die beiden dazu durchgerungen und sind, so scheint mir, recht angetan. Wie schoen! Und wie meine Mutter verlaengern sie also nun ihren Shanghai-Aufenthalt bei uns. Im Moment kann ich leider keinen Urlaub nehmen, so dass Burkhard sich um das Programm kuemmern muss. Aber das geht ja auch - und natuerlich gibt es wieder volles Programm, mit Brillen- und Stoffmarkt, Volksplatz/-park (Volksparkplatz?! ;-)) ) samt Stadtentwicklungsmuseum und Shanghai Museum, Tempeln, Parks, Gaerten, Restaurants und "Schou-ping", wie nicht die Chinesen sagen.

Und mit Akrobatik: wir waren gestern Abend mal wieder - fuer mich jetzt zum dritten Mal - in der Shanghai Circus World zur Show ERA (siehe auch Kaufrausch³). Der Anspruch der Vorstellung heisst ja miss it and you miss Shanghai, also verpass' es und du verpasst Shanghai, was ich zwar nicht voll unterschreiben wuerde, aber fuer den Fall, dass andere das anders sehen, moechten wir ja nicht riskieren, dass unsere Gaeste am Ende gar nicht dagewesen sind.

Dieses Bild ist eigentlich ein bisschen irrefuehrend, sieht es doch aus wie ein etwas futuristisches Spiegelei auf einem huebschen Servierteller mit Saeulchen - im richtigen Leben dominiert die zu einer Wabenhalbkugel erstarrte Zirkuskuppel. Der Vorteil des Erstarrens liegt in angenehm klimatisierten Raeumlichkeiten mit reichlich technischer Ausstattung samt keramischer Abteilung. Das Programm, das ich diesmal aus einem anderen Blickwinkel sehen kann, naemlich von vorn statt von der Seite, ist bis auf wenige Details - man feilt offenbar noch ein bisschen an den Effekten - identisch. Ich muss aber sagen, dass der andere Sitzplatz durchaus nochmal andere Ein- oder Anblicke bietet, ich bin selbst davon ueberrascht. Ich kann mich jetzt auch qualifiziert damit troesten, dass einige Nummern von vorn, einige von der Seite besser zu betrachten sind, so dass es gerecht (!!!) ist, dass verschiedene Plaetze die gleichen Preise haben. Hier versteckt sich also die Gerechtigkeit, die in Deutschland so viel vermisst wird ...

Die Nummern sind immer noch bunt gemischt, zwischen Poetischerem und Temporeicherem, mit Spruengen in allen Varianten, Zaubern, Jonglieren, Trapez- bzw. Seiluebungen, "Figurenturnen", dem sogar draussen vor der Tuer ein Denkmal gesetzt wurde (s.u.), Fahr- und Motorraedern - aber keinen Tieren. Hier arbeiten nur Mensch und Technik, begleitet von Livemusik. Mein Favorit bleibt der Jongleur mit den blau-weissen Porzellanvasen bzw. -toepfen. Einfach toll, wie gehorsam die Dinge sein koennen - bleiben nach meterlangem freiem Fall brav im Nacken liegen, rollen ueber Arme und Kopf von einer Hand in die andere usw. usf., ich bedaure nur, dass die meisten Dinge mir persoenlich viel weniger gut gehorchen.

Wie auch immer, ob man nun Shanghai verpasst oder nicht, das Programm ERA ist auf jeden Fall einen Besuch wert!



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