Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Montag, 15. Oktober 2007

Bewerber im Wasserdorf

Oder sollte mir da was durcheinander geraten sein? Jedenfalls hatte ich heute mal wieder vier Bewerberinterviews. Diesmal war auch jemand dabei, der nach langen Studienjahren in Deutschland Deutsch spricht - aber das hilft hier in der Region natuerlich nicht sooo viel. Und er hatte das Problem, dass es ihm jetzt natuerlich schwer fiel, auf Englisch umzuschalten, was ich gut nachvollziehen kann. Nach meinem Frankreichjahr hatten sich zu Beginn ja auch oefter mal "frongsoesiesche" Worte in meine englischen Ausfuehrungen gestohlen ... aber zum Glueck gibt sich das mit der Zeit.

Leute einstellen ist hier wirklich eine ueberraschend schwierige Angelegenheit - das ist eine der Sachen, die mich nachhaltig wundern. Hier gibt's doch immer von allem viel, also muessten selbst bei ein ganz klein bisschen speziellen Anforderungen aufgrund der relativ grossen Grundgesamtheit, wie das schoene Wort heisst, immer noch genuegend Kandidat/inn/en verfuegbar sein. Aber ich suche ja nun schon monatelang, und bisher habe ich noch keine/n gefunden, der komplett zum Profil passt. Abstriche werde ich also auf alle Faelle machen muessen. --

Burkhard musste heute weniger Abstriche machen, er war mit unseren Gaesten in Zhujiajiao (hier ein Link zu einer leicht "gesalbten" Beschreibung). Der Besuch eines namentlich zur Zeit nicht identifizierten Wasserdorfes, der Teil des offiziellen Reiseprogramms war, hatte bei den beiden wegen einerseits zu wenig, andererseits zu viel Wasser keinen guten Eindruck hinterlassen. Zu wenig, weil es da wohl gar nicht so schoene Kanalsysteme gab, die Anlass gegeben haetten, dem Dorf das wohlfeile Etikett "Venedig des Ostens" aufzukleben, zu viel, weil der Besuch an dem Tag mit taifunbedingtem "Schuettregen" auf dem Programm stand. Auf Karl-Heinzens Bildern kann man teilweise die sprichwoertlichen Bindfaeden, teilweise den zentimeterhohen Wasserstand auf dem Boden sehen ...

Das war heute natuerlich viel besser, denn die Sonne schien, und zum Jubel des Fotografen waren im Yuan Jin Si, also dem buddhistischen Kloster, reichlich safranfarben gewandete Moenche unterwegs. Im Stadtgotttempel gab's dafuer unaufgefordert eine kleine schriftliche Lebensberatung, die auch mit Hilfe von Xiao Li nicht wirklich zu verstehen war - aber das war dem Ersteller sicher egal, er hat dafuer 200 RMB eingestrichen ... Hmm, schlaue Methode, um an Spendengelder zu kommen ... aber die Hoehe ist ganz schoen happig. (Komisches Wort eigentlich ...)

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