Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Freitag, 26. Oktober 2007

Wenn eine eine Reise tut …

Ziemlich puenktlich um 14:01 Uhr faehrt der Bus ab - und schon um 14:26 Uhr haben wir es durch den Tunnel auf die andere Seite des Huangpu geschafft. Na prima. Um einen in die richtige Stimmung zu versetzen, ist es novembergrau und regnerisch … obwohl ich sagen muss, dass es in Puxi insgesamt etwas heller wirkt als in Pudong, oder sollte es tatsaechlich ernsthaft aufklaren? Aber ich habe ja gehoert, dass "der Chinese an sich" sich vom Wetter die Stimmung nicht verderben laesst. Und vielleicht nicht mal vom Brutal-Trash, der im Bordfernseher scheinbar zum Zwecke der "Unterhaltung" laeuft … vermutlich ein amerikanischer Film, mit schwarzen und weissen Darstellern, die alle fliessend Chinesisch sprechen. Danach folgt ein chinesischer Militaerklamaukfilm mit furzenden Eseln (ja wirklich) und grauenhafter Tricktechnik, um diesen und andere Effekte zu visualisieren. Da waren die Effekte im anschliessenden "Dinosaurier"-Film in bewaehrter Disney-Qualitaet doch ansehnlicher. Und als dieser zu Ende war, waren wir auch schon fast da. Eine Autobahn fuehrt bis fast ans Ziel - das ist jedenfalls bequem. Unterwegs kommt man am Westsee vorbei und kann zwei oder drei Pagoden dabei zusehen, wie sie das Fengshui der Umgebung verbessern. Zusaetzlich fiel mir auf, dass recht viele Feuer irgendwo in der Landschaft vor sich hin brennen: Alle paar Meter lodert es irgendwo in den Feldern unter einer grossen weissen Rauchfahne. Wenn das mal alles so richtig ist …

Als wir ankommen, tut mir die rechte Schulter weh, was vermutlich auf die Kombination von kalter Frischluft und schraegem Sitzen zwecks Aus-dem-Fenster-Gucken zurueckzufuehren ist. - Oh, danke fuer den Hinweis! Ich hatte ja versucht, das eisige Blasen abzustellen, aber man konnte nur zwischen ganz eisig und ein bisschen eisig waehlen, und das auch ohne praktisch spuerbaren Unterschied zwischen den beiden Einstellungen.

Gleich nach dem Einchecken wartet das grosse Abendessen im Seeblickrestaurant in der 9. Etage auf uns. Wer keinen Fisch mag, ist hier schlecht bedient - auch wenn es natuerlich ein bisschen Gemuese und einige Fleischgerichte gibt. Der Seefisch stellt hier eine lokale Spezialitaet dar, schmeckt auch nicht schlecht. Andererseits auch nicht soooo toll, dass ich extra dafuer herkommen muesste.

Auf dass es nicht zu lokal wuerde, hatte das Organisationsteam extra die beruehmten Shanghaier Krebse mitgebracht, die ja gerade Saison haben. So konnte ich endlich welche probieren. Welche im Plural, denn es gab gleich zwei fuer jede/n. Mein Tischnachbar liess mich wissen, dass ich die jetzt nicht nur essen, sondern auch geniessen kann, weil man sich das Fleisch ja ein bisschen muehsam erkaempfen muss …. Und ich war auch recht lange damit beschaeftigt. Nicht uebel - ich denke, die werde ich mir sogar bei naechster Gelegenheit freiwillig irgendwo bestellen.

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