… sind keine Gelegenheiten, bei denen etwas adjustiert, sprich angepasst wird, sondern langwierige Dinge, fuer die man in einem ueberfuellten, nicht klimatisierten Raum mit niedriger Decke stundenlang Schlange stehen muss. Ich glaube, ich falle gleich wegen akuten Sauerstoffmangels in Ohnmacht.
Ab dem 1. November gibt es ja neue Reisepaesse incl. Fingerabdruck auf 'nem Chip - und was da sonst noch an Biometrischem dabei sein mag. Wuerde ich ja gerne oder jedenfalls freiwillig nehmen, wenn man mich nur liesse … aber auf der Webseite des Generalkonsulats steht zu lesen, dass "aufgrund weltweiter technischer Probleme an den deutschen Auslandsvertretungen" ab dem 1. November fuer "mehrere Monate" keine Passantraege zur Bearbeitung entgegengenommen werden. Und wenn man einen neuen wolle, solle man gefaelligst vor dem 23. Oktober kommen. Mein Pass laeuft zwar erst im September 2008 ab, aber da fast alle Laender bei der Einreise einen Pass verlangen, der noch mindestens 6 Monate gueltig ist, brauche ich ja spaetestens im Maerz einen neuen.
Also hatte ich mich am Samstag aufgemacht, ein biometrisches Passfoto anfertigen zu lassen. Die Hochzeitsfotografen winken empoert ab, wenn man sich nach Passfotos zu fragen erdreistet, die machen wirklich nur Hochzeitsfotos. Also muss man zu so einer Fotobude gehen. An der ersten wurde ich gebeten, mit um drei Ecken zu kommen, wo irgendwo auf dem Weg zur Toilette eine halbwegs ordentlich weiss getuenchte Wand ist. Da sollte ich mich aufstellen, und mit einer ganz mickrigen kleinen Digitalkamera machte dann eine kleine Chinesin ein Brustbild von mir, aus der Ferne, sozusagen - von der gegenueberliegenden Wand her, aber da ist der Kopf dann nur noch ganz klein auf dem Bild. Der wird natuerlich hinterher herangezoomt, aber wegen der tollen Kamera hatte ich ein bisschen Sorgen, dass die Bildqualitaet dann nicht mehr ausreicht. Also habe ich noch eine zweite Bude aufgesucht, im Next Age. Die war vergleichsweise professionell - in einer nur wenig schmuddeligen Ecke vor einer ebenfalls halbwegs ordentlich weiss getuenchten Wand standen sogar zwei Beleuchtungskoerper fuer indirektes Licht, und an der Seitenwand gab es gar einen Spiegel zur Gesichtskontrolle. Wow! Die Bilder waren wegen des grossen Andrangs dann nicht, wie versprochen, nach 20 Minuten fertig, sondern erst nach weiteren gut 10, und dann wurden sie erst noch von Hand (mit einer manuell zu bedienenden Fotoschneidemaschine - es war also keine kunsthandwerkliche Scherenschnittarbeit) auseinandergeschnitten. Na ja. Dann hoffe ich mal, dass die jetzt so durchgehen, wie sie sind. Wenigstens sind sie nicht teuer - 8 Stueck fuer 30 RMB. Wenigstens das ist kein Investment.
Ich warte jetzt seit ueber einer Stunde, bin aber hoffentlich innerhalb der naechsten 5 Minuten dran. --
Ich bin einfach zu deutsch. Auf dem Merkblatt zur Beantragung eines Passes steht, dass man eine Kopie der Fotoseite und des aktuellen Visums bzw. der Aufenthaltsgenehmigung beilegen muss, weshalb ich das auch getan hatte. Sagt der Konsularbeamte: "Oh, Sie haben ja schon die Kopien dabei!" Hrmpf.
Ueberhaupt hat es nur max. 2 Minuten gedauert, keine Ahnung, was die anderen Schlangensegmente vor mir so lange zu bereden hatten - sooo viele waren das gar nicht, und schliesslich hatten von denen auch eine ganze Reihe Passantraege in der Hand. 770 RMB kostet das Vergnuegen. Zahlen, Quittung hineinreichen, schnell weg. Im Flur steht das Fenster offen - ah, eine Sauerstofftherapie! Das ist einer der Momente, in denen mir selbst die Shanghaier Luft besonders frisch vorkommt.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
Wer weiterhin meine Bemerkungen über Gott und die Welt lesen möchte, klickt bitte hier:
Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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