Waehrend man ja oft feststellen kann (oder vielleicht auch nur festzustellen glaubt), dass Koelner und Chinesen irgendwie seelenverwandt sind, gibt es auch manchmal deutliche Unterschiede. So zum Beispiel beim Erteilen von Auftraegen. 'Ayi, darf ich Sie belaestigen? Bitte helfen Sie mir, die Kueche sauberzumachen!' - das heisst nicht etwa, dass man selber auch nur irgendetwas in der Kueche selber sauberzumachen gedenkt. Oder im Restaurant nach dem Piggybag fragen: Qing3 (sprich: tsching) bang1 wo3 ... natuerlich verschwinden daraufhin die Angestellten mit den Resten in irgendwelchen Hinterzimmern oder auch der Kueche, wo sie alles ganz brav allein einpacken.
Nachdem ich irgendwann diese wunderbar hoeflich-daempfende Formulierung aktiv wahrgenommen hatte, habe ich festgestellt, dass sie auch Eingang in die englischsprachige Korrespondenz in der Firma (und vermutlich auch anderswo) gefunden hat. Da kann man dann zum Beispiel lesen "Please help to review the attached document." Ich hab's mir auch schon halb angewoehnt - klingt ja auch irgendwie so wunderbar solidarisch. Man ist zumindest im Geiste dabei, und geteilte Arbeit ist ja angeblich halbe Arbeit. (Oder trifft das nur fuer diejenigen zu, die Arbeit als ein Leid betrachten? Waere Arbeit Freude, muesste ja folgerichtig geteilte Arbeit doppelte Arbeit sein ... och noe ... kein gutes Konzept ...)
Die koelsche Kurzform fuer qing bang wo lautet uebrigens "donn dat!" - merklich weniger solidarisch, gell?
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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