Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Samstag, 28. April 2007

Tee und Leckerli

Heute waren wir nach laengerer Zeit mal wieder in der alten Chinesenstadt. Wir haben ein bisschen in einem weniger touristischen "Supermarkt" fuer "Antiquitaeten" (die Anfuehrungszeichen, weil sicher das Meiste weniger alt ist als es sich gibt) herumgestoebert. Natuerlich ist der auch fuer Touristen, aber es ist nicht sooo voll, und vor allem wird man nicht so viel und aufdringlich angelabert. Jade, Tuerbeschlaege, Holzkisten und -truhen, Schnitzereien und was weiss ich nicht alles noch gibt es da. Wenn man eine Treppe hinaufgeht, kommt man in einen Bereich, in dem heute offenbar ueberhaupt sehr wenig Kunden herumliefern, dafuer waren dort viele Anbieter zugegen. Eine nicht unerhebliche Anzahl von ihnen legt sich im Liegestuhl schlafen, andere legen Patiencen oder unterhalten sich mit dem Nachbarn - ganz eigene Stimmung da oben.

Danach hatten wir erst einmal Teedurst und sind in ein ebenfalls sehr nettes Teehaus im ersten Obergeschoss eines der Haeuser in der Fangbang Zhonglu gegangen. Burkhard hatte Plemper-Oolong - macht ja auch irgendwie Spass, dieses Herumgeplempere mit einer kleinen Teekanne mit Deckel, einer kleinen, innen glasierten Kanne ohne Deckel, dem winzigen Teetaesschen und dem nicht groesseren, aber hohen schmalen Duftwuerdigungsbecherchen. Dazu ein Teesieb und das Teeboot aus Holz und eine grosse Thermoskanne mit heissem Wasser - fertig ist die chinesische Teezeremonie. Einziger Nachteil gegenueber dem Huxinting-Teehaus: hier wird zwar mit (toenernem) Schweinchen auf dem Teeboot serviert, aber ohne Leckerli. Dafuer gab es aber Live-Musik: zwei aeltere Herren, die zwischendurch immer rauchten (meine Lieblingsmarke Double Happiness) und Tee tranken, spielten die zweisaitige chinesische "Geige", die Erhu genannt wird, und eine Art Zither. Das gibt zusammen diesen sehr typisch chinesischen Klang.

Wegen der nicht servierten Leckerli - und "wegen ueberhaupt" - haben wir uns hinterher noch fuer unser erstes Strassenessen in einer kleinen Schlange angestellt. Schlange ist schliesslich immer ein gutes Zeichen. Hier wurden kleine Kuechlein gebacken. Jeweils sieben in einer Mischung aus Crêpespfanne und Muffinbackblech. Mit einer Fuellung aus (vermutlich) roten Bohnen und Kakao, kandierten Keine-Ahnung-was-genau-das-war, bestreut mit Sesam und geschaelten Kuerbiskernen (?) und Zucker und dann in einem kleinen mobilen Oefchen gebacken in der Zeit, in der die naechste Portion vorbereitet wird. 2 Yuan das Stueck, und mit herrlichem Duft. Schmeckte auch gut, aber der Duft war noch ein bisschen besser als der Geschmack. Hmmmm!

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