Ja, wenn einem beim 100sten Post gar nichts Besonderes mehr einfaellt, dann doch noch die uralten Grundbeduerfnisse ... wem das zu unflaetig ist, der moege auf die Lektuere dieses Artikels verzichten. Moegliche Shanghaireisende mag es aber interessieren.
Als Prolog kann ich noch die unterschiedlichen Sichtweisen unserer beiden Chinesischlehrerinnen in Deutschland zum Besten geben. Hatten wir bei Angie aus Singapur das Wort ce4suo3 gelernt, das auch im HanDeDict mit Toilette (und nicht Klo) uebersetzt wird, war das Jufang (aus Mainland China) ueberhaupt nicht fein genug. Bei ihr sollten wir lieber in einen Waschraum gehen, einen xi3shou3jian1. Wobei ich ja immer Sorge habe, ob in einem Waschraum vielleicht nur Waschbecken sind ... ;-)) Vielleicht sollte ich ihr zu Ehren den Artikel in "Waschraumgeschichten" umbenennen?
Ich muss jedenfalls sagen, dass meine Erfahrungen hier weniger schlimm sind als vielleicht erwartet, steht doch in einem meiner Reisefuehrer, dass die Toiletten mit zum Gewoehnungsbeduerftigsten in Shanghai gehoeren - die Ansicht teile ich nicht, denn oeffentliche Toiletten sind ja auch in unserem ach so feinen Deutschland nicht immer ein schoenes Thema. Wie schon berichtet, die allerfeinsten Toiletten gibt's im Buero, mit immer frischem Folienschlauchbezug und im Winter sogar beheizt (nach dieser Definition ist immer noch Winter ... zumindest teilweise). Und mit handgewickeltem Toilettenpapier, denn Rollen, die schon ziemlich leer sind, muss man natuerlich austauschen, aber die Reste kann man ja nicht wegwerfen, sondern die muessen auch noch ihrer Bestimmung zugefuehrt werden. Zu Hause thronen wir auf leicht versnobter Villeroy&Boch-Keramik, und danach gibt es alle Abstufungen.
Etwas gewoehnungsbeduerftig finde ich tatsaechlich die weit verbreitete Sitte, dass ein oder zwei Stufen zu dem Toilettenbereich hinauffuehren - beim Hineingehen sieht man es ja, aber da muss man wirklich aufpassen, dass man hinterher nicht herausfaellt. Wobei ich mir Hineinstolpern auch nicht sehr angenehm vorstelle ... In Kuala Lumpur gab es uebrigens auch ein "Etablissement", in dem es zunaechst eine Stufe hinunter ging. Mal was Anderes! Aber zurueck nach China: Auch weit verbreitet sind diese "Stehklos" (bestimmt gibt es fuer die auch eine richtige Bezeichnung à la 'Auslegeware'), die im Familiensprachgebrauch wegen der einzunehmenden Koerperhaltung als "Hockgraeber" bekannt sind, wahlweise ganz flach in den Boden eingelassen oder mit einem conchenfoermigen Vorderteil vor den Trittseiten, dessen Zweck sich mir nicht ganz erschliesst. (Lenkung des Wasserflusses bei kraeftiger Spuelung?)
Zwei besondere "Highlights" muss ich aber noch separat erwaehnen: Die Toiletten im Longhua-Tempel und die im Hualian-Supermarkt in der Daxing-Strasse. Im Longhua-Tempel reichen die Trennwaende nur etwa bis in Brusthoehe hinauf, und es sind natuerlich Stehklos. Das ist sehr unbehaglich, eben ein massiver Eingriff in die Privatsphaere. Auch wenn sie natuerlich hoch genug sind, dass man oder frau sich dahinterducken kann. Eigentlich nicht schlimm, aber irgendwie bloed. Im besagten Supermarkt gibt es einen durchgaengigen gekachelten Graben, ca. 30-40 cm breit. Hell gekachelt und offensichtlich mit regelmaessigem Wasserfluss, also nicht wirklich furchtbar, aber doch angsteinfloessend wegen der grossen Oeffnung, in die man ja hineinfallen koennte ... was mir zum Glueck nicht passiert ist.
Von Burkhard hoere ich, dass auf den Herrentoiletten schon mal gern eine glaeserne Ablage in Stirnhoehe angebracht ist, an der man sich dann leicht mal eine Beule holen kann - weshalb alle weiter vor den sehr tief angebrachten Urinalen stehenbleiben, als gut ist ... das Ergebnis kann sich jeder selbst ausmalen. Sehr geschickt geregelt!
Uebrigens zur allgemeinen Beruhigung: es gibt hier wirklich viele oeffentliche Toiletten, man findet eigentlich ueberall welche. Einige sind richtige kleine Toilettenpalaestchen, schicke kleine Gebaeude mit Stahl und Glas oder sonstwie ein Schmuck fuer die Umgebung. Hier muss man natuerlich Eintrittsgeld bezahlen, fuer das man dann auch ein bis zwei Blatt Papier in die Hand gedrueckt bekommt. Das hat allerdings meist ein etwas groesseres Format als das deutsche Standardtoilettenpapierblatt.
Ganz bloed ist allerdings hier die Unsitte, die Tuer nicht zu verriegeln - wie oft bin ich schon in besetzte Kabinen hineingeplatzt, echt unangenehm! Warum kann man oder eben vor allem frau nicht einfach zusperren??
Zur Foerderung des Wohlgeruchs werden oft Raeucherstaebchen abgebrannt - gar nicht so bloed. Mit diesen Rauchschwaden will ich die Klogeschichten nun aber beenden. Wer mehr hoeren moechte, dem kann man vielleicht die Ausfuehrungen der Missfits ueber das besondere Verhaeltnis von Maennern und Baeumen empfehlen. Litfasssaeulen sind naemlich in Wirklichkeit Lesebaeume! ;-)) (Leider habe ich trotz halbwegs gruendlicher Suche hierzu keinen Link gefunden, man greife also auf sein eigenes Videoarchiv zurueck ...)
Als Prolog kann ich noch die unterschiedlichen Sichtweisen unserer beiden Chinesischlehrerinnen in Deutschland zum Besten geben. Hatten wir bei Angie aus Singapur das Wort ce4suo3 gelernt, das auch im HanDeDict mit Toilette (und nicht Klo) uebersetzt wird, war das Jufang (aus Mainland China) ueberhaupt nicht fein genug. Bei ihr sollten wir lieber in einen Waschraum gehen, einen xi3shou3jian1. Wobei ich ja immer Sorge habe, ob in einem Waschraum vielleicht nur Waschbecken sind ... ;-)) Vielleicht sollte ich ihr zu Ehren den Artikel in "Waschraumgeschichten" umbenennen?
Ich muss jedenfalls sagen, dass meine Erfahrungen hier weniger schlimm sind als vielleicht erwartet, steht doch in einem meiner Reisefuehrer, dass die Toiletten mit zum Gewoehnungsbeduerftigsten in Shanghai gehoeren - die Ansicht teile ich nicht, denn oeffentliche Toiletten sind ja auch in unserem ach so feinen Deutschland nicht immer ein schoenes Thema. Wie schon berichtet, die allerfeinsten Toiletten gibt's im Buero, mit immer frischem Folienschlauchbezug und im Winter sogar beheizt (nach dieser Definition ist immer noch Winter ... zumindest teilweise). Und mit handgewickeltem Toilettenpapier, denn Rollen, die schon ziemlich leer sind, muss man natuerlich austauschen, aber die Reste kann man ja nicht wegwerfen, sondern die muessen auch noch ihrer Bestimmung zugefuehrt werden. Zu Hause thronen wir auf leicht versnobter Villeroy&Boch-Keramik, und danach gibt es alle Abstufungen.
Etwas gewoehnungsbeduerftig finde ich tatsaechlich die weit verbreitete Sitte, dass ein oder zwei Stufen zu dem Toilettenbereich hinauffuehren - beim Hineingehen sieht man es ja, aber da muss man wirklich aufpassen, dass man hinterher nicht herausfaellt. Wobei ich mir Hineinstolpern auch nicht sehr angenehm vorstelle ... In Kuala Lumpur gab es uebrigens auch ein "Etablissement", in dem es zunaechst eine Stufe hinunter ging. Mal was Anderes! Aber zurueck nach China: Auch weit verbreitet sind diese "Stehklos" (bestimmt gibt es fuer die auch eine richtige Bezeichnung à la 'Auslegeware'), die im Familiensprachgebrauch wegen der einzunehmenden Koerperhaltung als "Hockgraeber" bekannt sind, wahlweise ganz flach in den Boden eingelassen oder mit einem conchenfoermigen Vorderteil vor den Trittseiten, dessen Zweck sich mir nicht ganz erschliesst. (Lenkung des Wasserflusses bei kraeftiger Spuelung?)
Zwei besondere "Highlights" muss ich aber noch separat erwaehnen: Die Toiletten im Longhua-Tempel und die im Hualian-Supermarkt in der Daxing-Strasse. Im Longhua-Tempel reichen die Trennwaende nur etwa bis in Brusthoehe hinauf, und es sind natuerlich Stehklos. Das ist sehr unbehaglich, eben ein massiver Eingriff in die Privatsphaere. Auch wenn sie natuerlich hoch genug sind, dass man oder frau sich dahinterducken kann. Eigentlich nicht schlimm, aber irgendwie bloed. Im besagten Supermarkt gibt es einen durchgaengigen gekachelten Graben, ca. 30-40 cm breit. Hell gekachelt und offensichtlich mit regelmaessigem Wasserfluss, also nicht wirklich furchtbar, aber doch angsteinfloessend wegen der grossen Oeffnung, in die man ja hineinfallen koennte ... was mir zum Glueck nicht passiert ist.
Von Burkhard hoere ich, dass auf den Herrentoiletten schon mal gern eine glaeserne Ablage in Stirnhoehe angebracht ist, an der man sich dann leicht mal eine Beule holen kann - weshalb alle weiter vor den sehr tief angebrachten Urinalen stehenbleiben, als gut ist ... das Ergebnis kann sich jeder selbst ausmalen. Sehr geschickt geregelt!
Uebrigens zur allgemeinen Beruhigung: es gibt hier wirklich viele oeffentliche Toiletten, man findet eigentlich ueberall welche. Einige sind richtige kleine Toilettenpalaestchen, schicke kleine Gebaeude mit Stahl und Glas oder sonstwie ein Schmuck fuer die Umgebung. Hier muss man natuerlich Eintrittsgeld bezahlen, fuer das man dann auch ein bis zwei Blatt Papier in die Hand gedrueckt bekommt. Das hat allerdings meist ein etwas groesseres Format als das deutsche Standardtoilettenpapierblatt.
Ganz bloed ist allerdings hier die Unsitte, die Tuer nicht zu verriegeln - wie oft bin ich schon in besetzte Kabinen hineingeplatzt, echt unangenehm! Warum kann man oder eben vor allem frau nicht einfach zusperren??
Zur Foerderung des Wohlgeruchs werden oft Raeucherstaebchen abgebrannt - gar nicht so bloed. Mit diesen Rauchschwaden will ich die Klogeschichten nun aber beenden. Wer mehr hoeren moechte, dem kann man vielleicht die Ausfuehrungen der Missfits ueber das besondere Verhaeltnis von Maennern und Baeumen empfehlen. Litfasssaeulen sind naemlich in Wirklichkeit Lesebaeume! ;-)) (Leider habe ich trotz halbwegs gruendlicher Suche hierzu keinen Link gefunden, man greife also auf sein eigenes Videoarchiv zurueck ...)
Lieber nochmal kurz zurueck zu den Waschraumgeschichten, denn danach soll man sich ja immer die Haende waschen. Jawohl, das moechte ich bekraeftigen: die Haende, im Plural! Hier sehe ich allerdings oft, dass entgegen der weit verbreiteten Ansicht ueber guanxi, Beziehungen (in Koeln heisst das Kluengel), nicht etwa die alte Regel gilt, dass eine Hand die andere waescht. Hier wird oft nur eine Hand gewaschen, oder genauer eher die Finger einer Hand. Hm.
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