Na, das war ja was gestern … ich komme also zum Stoffmarkt und will mein Jeans"joeppelchen" abholen - und was ist? Es ist nicht fertig. Sowas hab' ich ja noch nie gehoert. Die hatten doch 'ne ganze Woche Zeit, normal sind zwei oder drei Tage! Man bietet mir morgen Abend an. Ich erklaere, das sei zu spaet, dann sei ich nicht mehr in Shanghai. Mit einiger Diskussion kommen wir dahin, dass es morgen frueh fertig waere. Ich erklaere (auf Chinesisch!), das ginge auch nicht, ich muesse schon um acht Uhr zum Flughafen. Ja dann um sechs, lautet das neue Angebot. Nein, da habe ich keine Zeit, und (wieder auf Englisch) wenn es morgens um sechs fertig waere, koenne es auch heute abend fertig sein. Das naechste Angebot ist Lieferung um ein Uhr nachts. Hallo?!! Da muss ich schlafen, weil ich doch frueh raus muss. Mittlerweile ist der Schneiderfritze schon extrem aergerlich, ich habe auch schon angeboten, die Jacke in zwei Wochen abzuholen, aber dann weniger zu zahlen. Da wird jemand herangeholt (Burkhard meint, eine Kundin eines anderen Standes) zwecks Uebersetzung. Aber das, was der Schneiderfritze ihr zu uebersetzen aufgibt, fuehrt zu keiner Uebersetzung, sondern zu einer "innerchinesischen" Diskussion - war wohl doch zu absurd, schmunzel. Schliesslich einigen wir uns auf Lieferung um elf Uhr, ich hinterlasse meine Adresse, mahne zur Puenktlichkeit und bin gespannt …
Und in der Tat: um 22:55 Uhr klingelt es an der Tuer, jemand bringt die Jacke, sie passt, ich zahle den ausstehenden Betrag, und alle sind mehr oder weniger zufrieden - der Bote vermutlich weniger, denn auf dem Motorrad zu spaeter Stunde durch den Regen zu gurken muss er bestimmt nicht haben … Aber ich habe jetzt sozusagen ein schwarzes Jeanskostuem und kann es guter Dinge mitnehmen, denn das Cape ist a) zum Reisen weniger praktisch und b) fuer Kuala Lumpur viel zu warm.
Was nur nicht klappt ist, um ein Uhr laengst zu schlafen - die Nacht wird leider sehr kurz, nachdem ich noch meine Flipcharts geschrieben habe, was deutlich laenger gedauert hat als erwartet. Aber ich habe ja diesmal einen Business-Flug und Malaysia Airlines hat hoffentlich schon schoene neue Business-Sitze, so dass ich die Flugzeit (immerhin fuenf Stunden) fuer eine Extraportion Schlaf nutzen kann. Jetzt bin ich in der Lounge und warte aufs Einsteigen - heute morgen waren die Strassen zwar merklich voller als erwartet und der Flughafen selbst extrem voll, aber es gab keine Probleme, so dass ich schon seit neun Uhr hier sitze. Diesmal habe ich wegen der ganzen Workshopmaterialien die beiden kleinen Koffer mit, und weil die Materialien "nur" einen halben fuellen, habe ich mir noch mein Koernerkopfkissen gegoennt. Das macht ja dann auch nichts mehr, es ist sowieso furchtbar: Zwei Trolleys (wenigstens rollen die ja - wie waere es mit dem Vorschlag "Rollies" fuer eine deutsche Entsprechung? ;-) ), dazu die Laptoptasche, die Handtasche, die ja in Wirklichkeit mein "Survival Kit" ist - und diese vermaledeiten Flipcharts, denn die Rolle ist knapp 10 cm zu lang fuer die Trolleydiagonale, so dass ich sie separat mitfuehren muss. :-(((
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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