Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Sonntag, 4. Februar 2007

Muffins!

So, "ich wuerde mal sagen" (und tue das hiermit), dass wir spaetestens jetzt endgueltig angekommen sind. Das kann man daran erkennen, dass ich heute erfolgreich Muffins gebacken habe. Dass der Ofen funktionierte, hatte ich ja schon berichtet. Das deutsche Bio-Vollkornbrot Marke Gut und Gerne (Backmischung fuer 35 RMB + 2 Stunden Backofenstrom, teures Vergnuegen!) schmeckte nicht ganz schlecht, hatte vor allem eine leckere Kruste, war aber wenig aufgegangen und hatte daher einen gewissen Totschlaegercharakter. Ziemlich kompakt ... Waere es rund gewesen wie ein Nudelholz, haette man es vermutlich auch zum Teigausrollen benutzen koennen.

Gestern abend gab es den guten alten gratin dauphinois, der wegen Burkhards Geduld beim Kartoffeln-in-ganz-duenne-Scheiben-Schneiden bei uns ja immer besonders lecker wird. Allerdings hatte er eine leicht chinesische Note: etwas suesslich. Keine Ahnung, woher das kam. Die Kartoffeln sahen eigentlich ganz normal aus, nicht wie Suesskartoffeln. Kommt bloss noch die Sahne in Frage - ob die wohl leicht gesuesst war? Ich wuerde es den Herstellern ja zutrauen ... Trotzdem: der Duft, der die Wohnung durchzog, war koestlich, und gut geschmeckt hat es trotzdem.

Joghurt gibt es hier nicht nur in Bechern (worin er aber auch relativ fluessig ist, Fruchtjoghurtbecher werden oft mit Strohhalmen verkauft), sondern auch in den hohen Tetrapaks mit quadratischem Boden wie Milch. Da steht zwar "plain" drauf, aber nach dem Sahneverdacht habe ich diesmal probiert, was ich da in den Muffinteig giesse: aha, leicht gesuesst! Da muss man also echt aufpassen. Unsitte!

Die kleine Blechdose fuer Backpulver, deren Metalldeckel so gestaltet ist, dass beim Oeffnen ein Kreissegment mit einer gerade Kante zum Abstreichen des Loeffels bleibt, finde ich eine prima Verpackung - schade eigentlich, dass es die in Deutschland nicht gibt! Da musste ich immer mit angefangenen Backpulvertuetchen hantieren.

Und dann die Schrecksekunde: alles weitgehend vorbereitet, da kommt der Moment, in dem man das Ei mit der Gabel verschlagen muss. Das Ei! Eier! Die pflegten wir ja in Deutschland immer vorraetig zu haben, aber hier hatten wir noch keine gekauft - sie weichgekocht zu essen trauen wir uns ja nicht. Und hartgekochte ... na ja. Aber gut, dass wir in China sind. Und dass es hier im Compound einen "Onkel Xiaolong"-Laden gibt (oder so aehnlich, nur "Tante Emma" wird er wohl nicht heissen), mit Dingen, die man vergessen haben koennte. Auch mit Eiern! Burkhard ist also nach 5 Minuten wieder da. Die Eier werden hier im Beutel verkauft, und zwar glueckliche 8 Stueck.

So dass es also, Ende gut, alles gut, heute zum Sonntagnachmittagstee selbstgebackene Muffins mit Mandeln, Rosinen, Schokolade und Zimt gab. Willkommen daheim!

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