Von drauss' durch die Lobby komm' ich her.
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.
Von daneben haengenden Christbaumspitzen
sah ich bunten Krimskrams blitzen.
Und nicht nur hier im Eingangstor
schaut die Weihnachtsdeko jetzt maechtig hervor:
Wie ich so strolch' durch die Super Brand Mall
haeng'n Styroporschneefahnen an den Bruestungen all.
"Huanying gonglin" ruft's von ueberall her -
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Der Santaklaus grinst von den Fenstern herein
"Merry Christmas" steht da, in gross oder klein.
Spruehschnee klebt an den Fensterscheiben,
so wird es wohl mindestens 6 Wochen bleiben.
Und riesige "Tann'" wachsen ploetzlich empor:
Pyramiden aus Plastikgruen, ich bin ganz Ohr -
so schnell wie die wachsen muesst' man's hoeren koennen,
doch die Stadt ist zu laut, sie will mir's nicht goennen.
Statt Pyramiden sind oefters auch Kegel dabei,
stets Plastik, stets gruen, mit Dekorallerlei.
Nun sprecht, wie ich's hier innen find:
Sind's gute Kind? Sind's boese Kind?
P.S. Mein Schwager macht auch Gedichte. Wie war das noch? "Ich muss die Nase meiner Ollen/ an jeder Grenze neu verzollen." Hahahahaha!
P.P.S. Und ab morgen gibt's den Blog-o-ventskalender!
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
Wer weiterhin meine Bemerkungen über Gott und die Welt lesen möchte, klickt bitte hier:
Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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Das neue Jahr des Schweins
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Freitag, 30. November 2007
Donnerstag, 29. November 2007
Shanghaier Sehens- und Hoerenswuerdigkeiten
In Shanghai gibt es tolle Sehenswuerdigkeiten. Wir zaehlten heute auch wieder einmal dazu. Wir waren am Mittag mal wieder beim Japaner gegenueber vom JinMao essen, vernuenftige Sushi - die, die wir als kleine Staerkung vor dem Kino vom Sushi-Fliessband in der Super Brand Mall gekostet hatten, waren schlechter denn je, und dafuer echt viel zu teuer. Der Reis zu warm und zu wenig gesaeuert (oder dieser Eindruck beruhte auch auf der Temperatur), die Lachs-Sushi dafuer offenbar aus dem Kuehlschrank, die experimentellen Gewuerz-Lachs-Sushi einfach nur irgendwie geschmacklos, Wasabi nur nach langem Nachfragen ... nae, nae, das war nichts. Die Auswahl der Sorten auf dem Band war auch schlecht, den Lachs gab's nur auf Anfrage. Und handgeformt sind die Nigiri Sushi da ja nie. Von wegen "Der Reis wird hierbei mit der Hand zu einer kleinen, zwei Finger breiten Rolle gedrückt und mit Fisch, Meeresfrüchten oder Omelette belegt." Mir kommt es so vor, als wuerde die Qualitaet in diesem Laden wirklich jedesmal schlechter. Da lob' ich mir doch das Itoya (eben der Laden gegenueber vom JinMao).
Sei's drum. Als wir uns jedenfalls auf den Rueckweg machten, wurden wir von einigen mittelalten Chinesen mit unverhohlener Neugier betrachtet. Die konnten den Blick gar nicht wieder abwenden - vielleicht haetten wir ihnen aktiv anbieten sollen, ein Foto von uns zu machen? ;-))
Und Ding Shifu hat einen neuen Klingelton. Der sagt in mildem Rap-Rhythmus "I'm in your lower left pocket". Na, wenn das mal immer stimmt ...
Sei's drum. Als wir uns jedenfalls auf den Rueckweg machten, wurden wir von einigen mittelalten Chinesen mit unverhohlener Neugier betrachtet. Die konnten den Blick gar nicht wieder abwenden - vielleicht haetten wir ihnen aktiv anbieten sollen, ein Foto von uns zu machen? ;-))
Und Ding Shifu hat einen neuen Klingelton. Der sagt in mildem Rap-Rhythmus "I'm in your lower left pocket". Na, wenn das mal immer stimmt ...
Dienstag, 27. November 2007
Kino
Wow! Das waren allerdings die groessten und breitesten Kinosessel, die ich je gesehen habe, mit verstellbarer Rueckenlehne und Fussstuetze. Und Teetischchen dazwischen, um bequem allerhand abzustellen. Zu sehen gab es "Gefahr und Begierde" (Lust, Caution) von Ang Lee. Sehr spannend und kurzweilig - da hat man gar nicht gemerkt, dass der Film mit knapp 2 1/4 Stunden extrem lang ist. Wie ich auf der Seite, auf die der Link zeigt, gelesen habe, ist die anderswo gezeigte Fassung mit 156 Minuten sogar mehr als 2 1/2 Stunden lang ... na ja, es ist ja in jedem Fall ganz schoen spaet geworden. Andererseits haette ich natuerlich auch gern das vollstaendige Werk gesehen. Damit wir auch folgen konnten, hatte der Film chinesische und englische Untertitel. Mit dieser Hilfe konnte ich sogar einzelne kurze Saetze verstehen.
Und weil der Film (unter anderem) im Kino in der Super Brand Mall lief, konnten wir hinterher bequem zu Fuss nach Hause gehen. Schade, dass es da nur so selten etwas gibt, was ich wirklich sehen will - ein Kino in "fusslaeufiger" (super Wort) Entfernung hatte ich in meinem Leben ja bisher noch nicht. Und ausserdem habe ich noch zwei Kinogutscheine uebrig fuer dieses Kino ...
Und weil der Film (unter anderem) im Kino in der Super Brand Mall lief, konnten wir hinterher bequem zu Fuss nach Hause gehen. Schade, dass es da nur so selten etwas gibt, was ich wirklich sehen will - ein Kino in "fusslaeufiger" (super Wort) Entfernung hatte ich in meinem Leben ja bisher noch nicht. Und ausserdem habe ich noch zwei Kinogutscheine uebrig fuer dieses Kino ...
Montag, 26. November 2007
Einer von vielen ehrlichen Taxifahrern in Shanghai
Am Samstag waren wir abends auswaerts essen und mussten mit dem Taxi zurueckfahren. Dieses kleine Erlebnis nehme ich jetzt zum Anlass, mal ein Loblied auf die vielen ehrlichen Taxifahrer hier in Shanghai zu singen. (Keine Angst, ich singe nur im uebertragenen Sing, aeh, Sinn!) Hier ist es naemlich nicht so wie in KL (siehe dort). Zwar habe ich schon mal vereinzelt Geschichten von betruegerischen Taxifahrern gehoert, aber meine eigenen Erfahrungen sind durchweg gut.
In diesem Fall hatten wir einen erwischt, der die Mitteilung des Ziels ganz ohne Rueckfrage entgegennahm - das war schon mal ungewoehnlich. Bald merkten wir, warum - er hatte sowieso keine Ahnung, wozu also nachfragen? Aber das Beste: er brauchte eigentlich keine Ahnung, weil er ein Navigationssystem hatte (das war allerdings das erste Mal, dass ich eins in einem Taxi gesehen habe). Aber offenbar wusste er es nicht zu gebrauchen, wirkte ganz aufgeloest, war staendig in einer Besprechung mit sich und ist erst einmal ein paarmal fast um den Block gefahren. Man sah ihm virtuellen Schweiss in Stroemen herunterlaufen - ich habe schon vor mich hinfantasiert, dass er seinen Schwager beim Taxifahren vertritt, oder so ... der hatte wirklich Null Ahnung.
Als das Taxameter schon 18 RMB anzeigte, hatte er einigermassen auf den rechten Weg zurueckgefunden. Daraufhin stoppte er das Taxameter, nahm den entsprechenden Beleg an sich und startete es neu, um uns am Ende eine Rechnung ueber 20 RMB zu praesentieren. Das ist ja wohl sehr in Ordnung! Immerhin hatte er da tatsaechlich schon ein Stueck Wegs fuer uns zurueckgelegt. Das finde ich wirklich prima, wir haben uns daher das Leid mit ihm geteilt. :-)
In diesem Fall hatten wir einen erwischt, der die Mitteilung des Ziels ganz ohne Rueckfrage entgegennahm - das war schon mal ungewoehnlich. Bald merkten wir, warum - er hatte sowieso keine Ahnung, wozu also nachfragen? Aber das Beste: er brauchte eigentlich keine Ahnung, weil er ein Navigationssystem hatte (das war allerdings das erste Mal, dass ich eins in einem Taxi gesehen habe). Aber offenbar wusste er es nicht zu gebrauchen, wirkte ganz aufgeloest, war staendig in einer Besprechung mit sich und ist erst einmal ein paarmal fast um den Block gefahren. Man sah ihm virtuellen Schweiss in Stroemen herunterlaufen - ich habe schon vor mich hinfantasiert, dass er seinen Schwager beim Taxifahren vertritt, oder so ... der hatte wirklich Null Ahnung.
Als das Taxameter schon 18 RMB anzeigte, hatte er einigermassen auf den rechten Weg zurueckgefunden. Daraufhin stoppte er das Taxameter, nahm den entsprechenden Beleg an sich und startete es neu, um uns am Ende eine Rechnung ueber 20 RMB zu praesentieren. Das ist ja wohl sehr in Ordnung! Immerhin hatte er da tatsaechlich schon ein Stueck Wegs fuer uns zurueckgelegt. Das finde ich wirklich prima, wir haben uns daher das Leid mit ihm geteilt. :-)
Sonntag, 25. November 2007
Maulaffen feilhalten
Heute haben wir mal wieder den klassischen Sonntagnachmittagsausflug unternommen, mit der Faehre nach Puxi und dann zum Teehaus im Herzen des Sees. Das mag ja alles "voll tourimaessig" sein, aber mir gefaellt's trotzdem. Natuerlich war es wieder unendlich voll, und im Moment ist bekanntlich Wollhandkrebssaison, was die Tourismusverantwortlichen zu einer aufwendigen Dekoration des sogenannten Sees, in dessen Herzen sich das Teehaus befindet, inspiriert hat. Schliesslich will man den Touris auch was bieten fuer das Geld, das sie dalassen!
Ich dachte ja, ich koennte mich im Teehaus gemuetlich hinsetzen und weiter im Buch "Mondkuchen und Pflaumenregen" lesen, aber erst musste ich mich den Fleischbonbons und anderen Leckerli widmen (und natuerlich der Teezeremonie, bei den Minitassen muss man schliesslich andauernd nachschenken), und ausserdem ist es einfach zu schoen, das bunte Treiben auf dem Platz und auf der Zickzackbruecke zu beobachten.
Das Lustigste kam aber spaeter: wir waren zu "meinem" Kalligraphenbedarfsladen gegangen, um da Geschenkpapier zu kaufen, und auf dem Rueckweg wollte ich noch ein paar kleine Eimerchen in die grosse Bilderflut giessen, so dass Burkhard ein bisschen herumstand, mit dem zusammengerollten Geschenkpapier unter dem Arm, und - ja, so wuerde man es wohl sagen - Maulaffen feilhielt. Da hat ihm doch glatt einer 2 Yuan fuer einen Bogen Geschenkpapier angeboten, hihi! (So haetten wir beinahe das Geschaeft des Tages gemacht, 100% Gewinn! Aber Burkhard hat es nicht verkaufen wollen.)
Ich dachte ja, ich koennte mich im Teehaus gemuetlich hinsetzen und weiter im Buch "Mondkuchen und Pflaumenregen" lesen, aber erst musste ich mich den Fleischbonbons und anderen Leckerli widmen (und natuerlich der Teezeremonie, bei den Minitassen muss man schliesslich andauernd nachschenken), und ausserdem ist es einfach zu schoen, das bunte Treiben auf dem Platz und auf der Zickzackbruecke zu beobachten.
Das Lustigste kam aber spaeter: wir waren zu "meinem" Kalligraphenbedarfsladen gegangen, um da Geschenkpapier zu kaufen, und auf dem Rueckweg wollte ich noch ein paar kleine Eimerchen in die grosse Bilderflut giessen, so dass Burkhard ein bisschen herumstand, mit dem zusammengerollten Geschenkpapier unter dem Arm, und - ja, so wuerde man es wohl sagen - Maulaffen feilhielt. Da hat ihm doch glatt einer 2 Yuan fuer einen Bogen Geschenkpapier angeboten, hihi! (So haetten wir beinahe das Geschaeft des Tages gemacht, 100% Gewinn! Aber Burkhard hat es nicht verkaufen wollen.)
Samstag, 24. November 2007
Ein neuer Eintrag im Werkeverzeichnis
Hm, da kann ich mich ja gleich 2 Zentimeter groesser fuehlen! Heute hat mir Zheng Hong mein Spruchpaar (hat ein ganzes Weilchen gebraucht, bis ich seinerzeit, als er mir dieses Projekt nahebrachte, dieses Wort verstanden hatte - 3 Konsonanten vor und 2 hinter einem kleinen einsamen u, das ist fuer Chinesen einfach zu schwierig - mein erster Hoereindruck war etwas in der Richtung "Spoba" ;-)) ) mitgebracht, fertig auf einer Rolle aufgezogen: 养天抵正气。Yang tian di zheng qi. 法古今完人。Fa gu jin wan ren. So steht da, allerdings in traditionellen Schriftzeichen - Abweichungen gibt's bei yang und bei qi. Es handelt sich hier um das Lebensenergie-Qi, und ich kenne auch die Bedeutung jedes Worts/Zeichens, aber wie man das nun insgesamt sinnvoll ins Deutsche uebertraegt, weiss ich immer noch nicht. Es ist ein Elend ... aber auch Chinesen wissen das offenbar nicht spontan zu erlaeutern.
Jedenfalls sieht das jetzt richtig edel aus, mit diesem schimmernden Stoff (Seide?!) und dem saeuberlich eingearbeiteten Blatt. Das ist so ein Papier mit Goldflitter, wie man vielleicht auf dem Detailfoto hier erahnen kann (nein, das sind keine Tintenkleckse!!). Und wenn man so einen Lehrer hat, der natuerlich jemanden kennt, der solche Arbeiten macht, ist es auch gar nicht teuer. Laecherlich billig, wuerde ich eher sagen.
Zheng Hongs Absicht war uebrigens, dass ich dieses Projekt rechtzeitig vor Weihnachten fertigmache, damit ich, wenn ich dann nach Deutschland fliege, das Spruchpaar jemandem zu Weihnachten schenken kann. Uff! Ihr habt alle Glueck gehabt, denn ich fliege ja nicht nach Deutschland! ;-))
Das einzige Problem mit diesen schoenen Schriftrollen: die Kalligraphie darauf ist nicht gut. Trotzdem finde ich Zheng Hongs Vorgehensweise recht gut - fuer den Lernerfolg ist es ja auch schoen, den Schuelern und Schuelerinnen Erfolgserlebnisse zu verschaffen, und dies ist sicher eins. Beifallsbekundungen werden per e-Mail entgegengenommen.
Zheng Hongs Absicht war uebrigens, dass ich dieses Projekt rechtzeitig vor Weihnachten fertigmache, damit ich, wenn ich dann nach Deutschland fliege, das Spruchpaar jemandem zu Weihnachten schenken kann. Uff! Ihr habt alle Glueck gehabt, denn ich fliege ja nicht nach Deutschland! ;-))
Das einzige Problem mit diesen schoenen Schriftrollen: die Kalligraphie darauf ist nicht gut. Trotzdem finde ich Zheng Hongs Vorgehensweise recht gut - fuer den Lernerfolg ist es ja auch schoen, den Schuelern und Schuelerinnen Erfolgserlebnisse zu verschaffen, und dies ist sicher eins. Beifallsbekundungen werden per e-Mail entgegengenommen.
Freitag, 23. November 2007
Einstechende Massnahmen
Uijuijui! Seit ich in China bin, gehe ich ja "immer" zur Grippeschutzimpfung, so auch heute. Nachdem ich die Buero-Impftermine wegen Abwesenheit nicht wahrnehmen konnte, bin ich den Anweisungen gefolgt und gleich morgens zusammen mit Burkhard zum Pudong Weifang District Hospital gefahren. Von aussen sah das ganz beschaulich aus, drinnen herrschte ein grosses Gewusel. Eine "Rezeption" war zuerst einmal nicht zu finden. Aber eine hilfsbereite Schwester wandte sich uns zu, als wir etwas ratlos umherblickten. Natuerlich sprach sie kein Englisch, das waere ja zu schoen gewesen. Ich habe (immerhin auf Chinesisch) fragen koennen, ob es jemanden gebe, der Englisch spreche. Daraufhin wurden wir zu einem Arzt gefuehrt, an der langen Schlange der Wartenden vorbei, durch die offene Tuer. Dass da gerade eine Konsultation im Gange war, hat niemanden gestoert ... Leider stellte sich nach Beendigung der besagten Konsultation allerdings heraus, dass der Arzt auch nicht wirklich Englisch sprach - Woerter wie flu und vaccination gehoerten jedenfalls nicht zu seinem Wortschatz. Mit Haenden, Fuessen und minimalen Worten auf Chinesisch ("wir sind nicht krank", "Injektion") haben wir versucht zu erklaeren, was wir wollten - daraufhin hat er uns in die Kinderabteilung gefuehrt, was unser Zutrauen nicht unbedingt verstaerkte. Im Hof des Krankenhauses, das den Charme einer 70er-Jahr-Sachlichkeits-Architektur verstroemt, gibt es uebrigens tatsaechlich einen winzigen chinesischen Garten mit Pavillon!
Hm. Lange Schlangen von Leuten mit meist schreienden Kleinkindern auf dem Arm - ob wir da wirklich richtig sind?? Burkhard geht erst einmal meinen Laptop holen. Leider klappt im Moment der Zugang zu den privaten e-Mails nicht (keine Ahnung, was da los ist), so dass wir die "Anweisungen" fuer die Impfung nicht ausgedruckt hatten. Da stand auch gar nichts Chinesisches drin ausser dem Namen des Impfstoffs, aber in Anbetracht der unerwartet grossen Kommunikationsschwierigkeiten wollen wir mit dem Pfund diesen einen einzigen hilfreichen Wort, das wir da stehen hatten, aber nicht lesen koennen, wuchern. Inzwischen hat der Arzt mit einer Schwester zusammen schon ein Schaechtelchen der Firma Novartis hervorgekramt, auf dem 'Agrippal' steht - das sieht ja schon mal nicht schlecht aus. Und woll! so isses! Ein Vergleich der Zeichen im Mail mit denen auf der Schachtel zeigt, dass dies der richtige Impfstoff ist. Also "werden wir" in der Anmeldeschlange vorgedraengelt und bekommen einen Kassenzettel. Damit muessen wir erst einmal zur Kasse und bezahlen, dann wieder zurueck in die Paediatrie.
Nun ist gar kein Arzt und gar keine Schwester mehr da, und wir muessen uns einmal tatsaechlich in die Schlange stellen. Dann bin ich dran - Arm freimachen und im Stehen bzw. in der Hocke die einstechende Massnahme ueber mich ergehen lassen. Ich habe schon Panik - ich vertrage Stiche doch nur im Liegen ... Danach wollen wir uns kurz hinsetzen, es gibt aber nur kleine tonnenfoermige Hocker fuer die Kinder an niedrigen Tischen. Nach zwei Minuten Sitzen ist es soweit - mir wird schwarz vor Augen. Au weia. Wie sich auf dem Hocker halten?? Burkhard stellt mir einen zweiten hin, aber richtig liegen kann man da nicht. Am Ende habe ich vier und falle fast runter. Das "Beruhigendste": das schert da wirklich niemanden. Wenn man im Krankenhaus tot umfaellt, wuerde das wahrscheinlich auch keine weitere Aufmerksamkeit erregen. Aber ich werde ja irgendwie besser - nach nur zehn Minuten schaffe ich es, zum Auto zu eilen, ohne erneuten Zusammenbruch. Uff.
Hm. Lange Schlangen von Leuten mit meist schreienden Kleinkindern auf dem Arm - ob wir da wirklich richtig sind?? Burkhard geht erst einmal meinen Laptop holen. Leider klappt im Moment der Zugang zu den privaten e-Mails nicht (keine Ahnung, was da los ist), so dass wir die "Anweisungen" fuer die Impfung nicht ausgedruckt hatten. Da stand auch gar nichts Chinesisches drin ausser dem Namen des Impfstoffs, aber in Anbetracht der unerwartet grossen Kommunikationsschwierigkeiten wollen wir mit dem Pfund diesen einen einzigen hilfreichen Wort, das wir da stehen hatten, aber nicht lesen koennen, wuchern. Inzwischen hat der Arzt mit einer Schwester zusammen schon ein Schaechtelchen der Firma Novartis hervorgekramt, auf dem 'Agrippal' steht - das sieht ja schon mal nicht schlecht aus. Und woll! so isses! Ein Vergleich der Zeichen im Mail mit denen auf der Schachtel zeigt, dass dies der richtige Impfstoff ist. Also "werden wir" in der Anmeldeschlange vorgedraengelt und bekommen einen Kassenzettel. Damit muessen wir erst einmal zur Kasse und bezahlen, dann wieder zurueck in die Paediatrie.
Nun ist gar kein Arzt und gar keine Schwester mehr da, und wir muessen uns einmal tatsaechlich in die Schlange stellen. Dann bin ich dran - Arm freimachen und im Stehen bzw. in der Hocke die einstechende Massnahme ueber mich ergehen lassen. Ich habe schon Panik - ich vertrage Stiche doch nur im Liegen ... Danach wollen wir uns kurz hinsetzen, es gibt aber nur kleine tonnenfoermige Hocker fuer die Kinder an niedrigen Tischen. Nach zwei Minuten Sitzen ist es soweit - mir wird schwarz vor Augen. Au weia. Wie sich auf dem Hocker halten?? Burkhard stellt mir einen zweiten hin, aber richtig liegen kann man da nicht. Am Ende habe ich vier und falle fast runter. Das "Beruhigendste": das schert da wirklich niemanden. Wenn man im Krankenhaus tot umfaellt, wuerde das wahrscheinlich auch keine weitere Aufmerksamkeit erregen. Aber ich werde ja irgendwie besser - nach nur zehn Minuten schaffe ich es, zum Auto zu eilen, ohne erneuten Zusammenbruch. Uff.
Dienstag, 20. November 2007
Japanischer Humor
Uff, wenn e-Mails Pasteten waeren, haette ich mich heute im Schlaraffenland waehnen koennen. Einen ganzen Berg zum "Durchfressen" hatte ich vor mir (und fuer morgen ist auch noch genug da). Es ist wirklich unglaublich, was sich in so kurzer Zeit ansammelt ...
Als Sahnestueck bekam ich heute noch eine ganz frische Pastete, aeh, e-Mail, aus Japan: Man wolle mich noch kurz informieren, dass der fuer naechsten Montag geplante Workshop in Japanisch gehalten wuerde. Was, wie? Da soll ich, bei einem Zeitplan, der mittlerweile wie amerikanisches Sandwichbrot auf ein Bruchteil der urspruenglich geplanten Dauer komprimiert wurde, den ganzen Weg machen, um in einem Raum mit 30 Japanern zu sitzen, nichts zu verstehen und dabei zu versuchen, ein bisschen schlau auszusehen? Und diesen Tipp bekommt man weniger als eine Woche vor dem Termin?! Och noe, da verzichte ich doch weise auf den zweiten Teil der Reise. (Ganz wie die Ringelnatz'schen Ameisen, die nach Amerika reisen wollten.)
Als Sahnestueck bekam ich heute noch eine ganz frische Pastete, aeh, e-Mail, aus Japan: Man wolle mich noch kurz informieren, dass der fuer naechsten Montag geplante Workshop in Japanisch gehalten wuerde. Was, wie? Da soll ich, bei einem Zeitplan, der mittlerweile wie amerikanisches Sandwichbrot auf ein Bruchteil der urspruenglich geplanten Dauer komprimiert wurde, den ganzen Weg machen, um in einem Raum mit 30 Japanern zu sitzen, nichts zu verstehen und dabei zu versuchen, ein bisschen schlau auszusehen? Und diesen Tipp bekommt man weniger als eine Woche vor dem Termin?! Och noe, da verzichte ich doch weise auf den zweiten Teil der Reise. (Ganz wie die Ringelnatz'schen Ameisen, die nach Amerika reisen wollten.)
Montag, 19. November 2007
Mineralkitt
Gar nicht so bloed, von einem kleineren Flughafen zu fliegen, da sind die Schlangen beim Einchecken und bei der Sicherheitskontrolle nicht so lang. Ich waere ja beinahe bei letzterer im Boden versunken - hat Burkhard doch seinen Mineralkitt im Handgepaeck! Der sieht natuerlich extrem verdaechtig aus, genau so, wie ich mir Plastiksprengstoff vorstelle ... aber der Sicherheitsmensch hat nach ausfuehrlicher Betrachtung mit ziemlich skeptischem Gesicht nicht verlangt, den Kleber zurueckzulassen. Und in Muenchen brauchten wir (insofern zum Glueck) komischerweise nicht noch einmal durch die Sicherheitskontrolle zu gehen. Andererseits gibt's im Sicherheitsbereich leider keinen Briefkasten mehr, so dass ich Schwierigkeiten hatte, einen Brief noch loszuwerden. Ich hoffe, dass die Verkaeuferin aus dem "Travel Value"-Laden, die ich gebeten habe, meinen Brief in die Post zu geben, das auch tut ...
Der Flug nach Shanghai war ganz in Ordnung, "nur" 10 Stunden, allerdings ziemlich kalt - trotz zwei Decken habe ich gefroestelt und natuerlich nicht besonders gut geschlafen. Unterwegs hatten wir eine tolle Aussicht auf das naechtliche Moskau (nur leider ist das Bild nicht ganz scharf geworden, aber fuer einen Eindruck reicht es wohl). Ding Shifu war puenktlich zur Stelle und wir waren so puenktlich um fuenf Uhr nachmittags zu Hause. Die Heizung haben wir schon mal angeworfen, es war in der Wohnung recht kuehl (ist aber mittlerweile akzeptabel warm). Draussen ist es nicht so eisig wie in Deutschland, aber natuerlich auch nicht mehr sommerlich - mal sehen, wie sich das Wetter weiter entwickelt.
Der Flug nach Shanghai war ganz in Ordnung, "nur" 10 Stunden, allerdings ziemlich kalt - trotz zwei Decken habe ich gefroestelt und natuerlich nicht besonders gut geschlafen. Unterwegs hatten wir eine tolle Aussicht auf das naechtliche Moskau (nur leider ist das Bild nicht ganz scharf geworden, aber fuer einen Eindruck reicht es wohl). Ding Shifu war puenktlich zur Stelle und wir waren so puenktlich um fuenf Uhr nachmittags zu Hause. Die Heizung haben wir schon mal angeworfen, es war in der Wohnung recht kuehl (ist aber mittlerweile akzeptabel warm). Draussen ist es nicht so eisig wie in Deutschland, aber natuerlich auch nicht mehr sommerlich - mal sehen, wie sich das Wetter weiter entwickelt.
Sonntag, 18. November 2007
Das erste Haus am Platz
Gestern hatte ich Gelegenheit, "meinen Ostersamstag" nachzuholen, an dem ich schon jahrelang nach Muenster fahre, um in Ruhe zu stoebern. Nur das Wetter war nicht richtig oesterlich, und es war auch viel zu frueh dunkel. Aber das ist alles egal - natuerlich ist es ein Muss, dort mein altes Stammcafé aufzusuchen. Seit 1850 besteht es, und ich habe schon immer zu Zeiten, als ich noch die gymnasiale Oberstufe besuchte (also mehr oder weniger in den Anfangstagen ;-) ), diverse Freistunden dort verbracht. Obwohl die Speisen- und Getraenkekarte nur ganz vorsichtig ueberarbeitet wird, geht der Laden immer noch, und offenbar gut - jedenfalls ist es immer voll, wenn ich hinkomme (und das ist jedesmal, wenn ich in Muenster bin) (also nicht waaahnsinnig oft, zugegeben). Ich weiss auch immer schon, wo ich nach Moeglichkeit sitzen moechte (naemlich an einem der vier Tische im sogenannten Nichtrauchersalon), und welches Getraenk ich bestelle: SchocMoc, ein Gemisch aus halb Kaffee und halb Kakao, mit Schlagsahne. Der Nichtrauchersalon hat zu einer Seite einen grossen Durchgang und zur anderen einen grossen Durchbruch, was die Rauchbelaestigung frei zirkulieren laesst - aber wenigstens gibt's nicht die volle Droehnung vom Nachbartisch. Gestern hatte ich das Glueck, dass in der Nichtraucherecke gerade jemand aufstand, als ich kam, so dass ich zwischen den mittlerweile dunkelrot lackierten Waenden Platz nehmen konnte. Wie schoen! Uebrigens standen auch noch Tische draussen, und dazu gehoerten ein paar Wolldecken - mir scheint, die Muensteraner und/oder die Touris sind langsam total bekloppt. Warum um Himmels willen wuerde man im November draussen sitzen wollen, in eine fremde Decke gewickelt, mit klammen Fingern, mit denen man die Getraenke recht schnell zum Munde fuehren muss, bevor sie kalt werden, und kalten Fuessen?? Aber es scheint genug Bekloppte zu geben - fast alle Cafés hatten noch Tische mit Decken draussen ...
P.S.: Ich habe uebrigens eben festgestellt, dass das besagte Café sogar eine Website hat. Aber sie sind offenbar besser im Cafébetreiben als im Gestalten einer Internetpraesenz. Und dann noch dieser grottenschlechte Film hier ... grottenschlecht, aber sehr authentisch: genau so sieht es da aus.
P.S.: Ich habe uebrigens eben festgestellt, dass das besagte Café sogar eine Website hat. Aber sie sind offenbar besser im Cafébetreiben als im Gestalten einer Internetpraesenz. Und dann noch dieser grottenschlechte Film hier ... grottenschlecht, aber sehr authentisch: genau so sieht es da aus.
Samstag, 17. November 2007
Der Rohstoffpreis schlaegt voll zu
Neulich war mein "antikes" Granatkettchen gerissen, das, was ich mir irgendwann im Teen-Alter gekauft hatte (von dem Geld, das ich zur Konfirmation geschenkt bekam, weiss meine Mutter). Weil Ketten zu loeten oft Aerger macht, weil die Goldschmiede nicht ordentlich arbeiten und manchmal einfach den dicken Loetkolben auf ein zartes Kettchen halten, und weil ich es auch lieber 1-2 cm laenger haette (kein Wunder, wenn man "auf" der Arbeit oefter mal einen dicken Hals hat), bin ich auf die schlaue Idee gekommen, die beiden Kettenhaelften gegen neue tauschen zu lassen. Nun verkauft die hiesige Goldschmiedin keine Artikel aus 333er Gold, was ich nachvollziehen kann - aber mit den aktuellen Goldpreisen sollte der Kettentausch 290 Euro kosten, Moff! (s. Titel), und ich bin fest ueberzeugt, dass seinerzeit die ganze Kette nicht diesen Betrag in DM gekostet hat. Da habe ich ja doch geschluckt ... Das war wahrscheinlich der tiefenpsychologische Grund dafuer, dass ich beinahe vergessen haette, mein gutes Stueck wieder abzuholen. Aber vermutlich war die Goldschmiedin in Sorge, kein Geld zu bekommen, weshalb sie extra gestern Abend noch anrief ... So habe ich es gleich heute morgen abgeholt. Die gute Nachricht war, dass es statt der avisierten 290 "nur" 255 Euro kostete. Ja dann!
P.S.: Wie gut, wenn man bloggen kann - das hilft bei der Bewaeltigung von allerlei Begebenheiten des Alltags und spart professionelle Beratungsarbeit. ;-))) Vielen Dank fuer die Geduld, bis hierher gelesen zu haben!
P.S.: Wie gut, wenn man bloggen kann - das hilft bei der Bewaeltigung von allerlei Begebenheiten des Alltags und spart professionelle Beratungsarbeit. ;-))) Vielen Dank fuer die Geduld, bis hierher gelesen zu haben!
Freitag, 16. November 2007
Ofenlob
Nein, bitte nicht loeschen, das Feuerchen! Oder auch nur ausgehen lassen ... Wo es doch hier so kalt ist, bin ich ja froh ueber Rollkragenpullover, warme Plueschnachthemden, kuschelige Biberbettwaesche und natuerlich das Feuerchen im Ofen. Da scheinen im Vergleich die ca. 15 °C in Shanghai ja noch fast sommerlich - angeblich laufen bei solchen Temperaturen Islaender ja auch im T-Shirt herum ... ich natuerlich nicht, und die Chinesen wohl auch nicht. Wir muessen bestimmt die Heizung anwerfen, wenn wir wiederkommen. Die 5-Tage-Vorhersage behauptet, ab naechster Woche wuerden wir dort auch Nachttemperaturen im einstelligen Bereich zu spueren bekommen, waehrend es tagsueber noch bei den erwaehnten Teen-Temperaturen bleiben soll. Dann werde ich wohl auch die zweite Haelfte der so genannten Duo-Bettdecke wieder in Betrieb nehmen. Und mich freuen, dass wir unsere schoene warme Wolldecke, die ihren Platz auf dem Sofa hat, diesen Winter nicht vermissen muessen wie zuletzt im Ascott. Mit Heizung und Decke werde ich dann trotz grossen Ofenlobes einen Ofen oder Kamin nicht vermissen - finde ich auch irgendwie fuer eine Hochhaus-Etagenwohnung unpassend.
Donnerstag, 15. November 2007
Kalt hier!
Nun sind wir ja schon seit letztem Samstag in Deutschland, und es ist vor allem - brrrr! - kalt. Waehrend wir mit Pullover und Fellmaentelchen ueber dem Arm auf dem Weg zum Flughafen in Pudong schon ins Schwitzen gerieten, waren wir spaetestens ab der Ankunft am Flughafen Muenster-Osnabrueck froh, beides zu haben - frieren tut's uns trotzdem. Dabei herrschen noch die (kleinen) positiven Grade vor.
Und nicht nur kalt ist es, sondern auch dunkel - viel dunkler als in Shanghai, jedenfalls nachts. Hier gibt es (wenig ueberraschend) deutlich weniger Restlicht. Tagsueber ist es dafuer meist sonnig, und mit blauem Himmel und buntem Herbstlaub sieht es gar nicht schlecht aus - auf jeden Fall viel besser als das erwartete Novembergrau.
Ansonsten ist im Wesentlichen alles beim Alten. Die Veraenderungen scheinen hierzulande doch langsamer vonstatten zu gehen als in Shanghai. Die oertlichen Geschaefte sind auch fast alle noch da, in mehr oder weniger (un)veraenderter Form. Im Buchgeschaeft habe ich beim Stoebern das Buch "Shanghai - Mondkuchen und Pflaumenregen" gefunden - die Buchhaendlerin hat die Reihe ausdruecklich empfohlen. Verfasser sind Qiu Xiaolong, der Krimiautor aus Shanghai (s.a. ... Tee mit 'Gepaeck'), und seine deutsche Uebersetzerin. Nach Lektuere des ersten Kapitels sieht es so aus, als koenne ich es weiterempfehlen - vermutlich ist es aber fuer diejenigen am interessantesten, die die darin beschriebenen Gaststaetten auch mal ausprobieren koennen. Ich hab's mir jedenfalls schon fest vorgenommen und berichte weiter.
Und nicht nur kalt ist es, sondern auch dunkel - viel dunkler als in Shanghai, jedenfalls nachts. Hier gibt es (wenig ueberraschend) deutlich weniger Restlicht. Tagsueber ist es dafuer meist sonnig, und mit blauem Himmel und buntem Herbstlaub sieht es gar nicht schlecht aus - auf jeden Fall viel besser als das erwartete Novembergrau.
Ansonsten ist im Wesentlichen alles beim Alten. Die Veraenderungen scheinen hierzulande doch langsamer vonstatten zu gehen als in Shanghai. Die oertlichen Geschaefte sind auch fast alle noch da, in mehr oder weniger (un)veraenderter Form. Im Buchgeschaeft habe ich beim Stoebern das Buch "Shanghai - Mondkuchen und Pflaumenregen" gefunden - die Buchhaendlerin hat die Reihe ausdruecklich empfohlen. Verfasser sind Qiu Xiaolong, der Krimiautor aus Shanghai (s.a. ... Tee mit 'Gepaeck'), und seine deutsche Uebersetzerin. Nach Lektuere des ersten Kapitels sieht es so aus, als koenne ich es weiterempfehlen - vermutlich ist es aber fuer diejenigen am interessantesten, die die darin beschriebenen Gaststaetten auch mal ausprobieren koennen. Ich hab's mir jedenfalls schon fest vorgenommen und berichte weiter.
Boudoirgeschichten
Das Bad im Westin-Hotel in Osaka war fuer mich anfangs zu schwierig: ein typischer Einhandmischer - aber wie Wasser herausbekommen? Ich zieh' und zieh' den Hebel hoch - nix. Bis ich irgendwann gemerkt habe, dass man ihn herunterdruecken muss. Ach so. Troestlicherweise habe ich hinterher von den Kollegen gehoert, dass es ihnen genau so ergangen ist. Nach einer Woche Uebung machten mir dann aber die Wasserhaehne sowohl in Shanghai wie auch in Deutschland zuweilen Schwierigkeiten ...
Das Bad war auch mehr ein Boudoir, mit Teppichboden und Polsterhocker vor dem Waschtisch - ob das so guenstig ist, sei mal dahingestellt. Toilette, Dusche und Badewanne befanden sich aber in einem zweiten, gefliesten Raum. Im Boudoir war es auch immer irgendwie zu voll: die dreiseitige Verspiegelung macht halt aus einem Benutzer unendlich viele.
Besonders zu erwaehnen sind aber tatsaechlich die Toiletten. Fast schon Standard, zum Teil auch fuer oeffentliche Toiletten, scheinen die Modelle mit "Bidetfunktion" zu sein. Es gibt einen Wasserstrahl fuer vorn, einen fuer hinten, man kann Temperatur und Staerke des Strahls einstellen, und selbstredend ist der Sitz beheizbar. Wenn ich denke, dass Wohnraum knapp ist, ist es natuerlich sehr praktisch, wenn man kein separates Bidet benoetigt. Und ueberhaupt ist das praktisch. Und dann gab es noch ein vergleichsweise primitives Detail, das mir am allerbesten gefiel: der Toilettendeckelschliessmechanismus (schoenes Wort). Man musste den Deckel nur ein ganz kleines bisschen bewegen, dann schloss er sich langsam von selbst und fiel am Ende mit einem ganz leisen klapp zu. Ich versuche ja auch immer, den Deckel recht leise zu schliessen, aber wenn er einem mal aus der Hand faellt, gibt es gleich einen lauten Knall. Warum kann man eigentlich nicht ... diese schoene Sache auch in anderen Laendern uebernehmen? Als ob wir nicht alle laermgeplagt waeren ...
Ich hoerte spaeter, dass sich einer der ehemaligen Japan-Expats solche schoenen Toilettensitze mit nach Deutschland genommen habe. Dann aber die Super-Luxus-Variante, bei der sich der Deckel beim Betreten des Raumes oeffnet und dann auch gleich die Musik angeht ... ;-)) Bitte Platz zu nehmen!
Das Bad war auch mehr ein Boudoir, mit Teppichboden und Polsterhocker vor dem Waschtisch - ob das so guenstig ist, sei mal dahingestellt. Toilette, Dusche und Badewanne befanden sich aber in einem zweiten, gefliesten Raum. Im Boudoir war es auch immer irgendwie zu voll: die dreiseitige Verspiegelung macht halt aus einem Benutzer unendlich viele.
Besonders zu erwaehnen sind aber tatsaechlich die Toiletten. Fast schon Standard, zum Teil auch fuer oeffentliche Toiletten, scheinen die Modelle mit "Bidetfunktion" zu sein. Es gibt einen Wasserstrahl fuer vorn, einen fuer hinten, man kann Temperatur und Staerke des Strahls einstellen, und selbstredend ist der Sitz beheizbar. Wenn ich denke, dass Wohnraum knapp ist, ist es natuerlich sehr praktisch, wenn man kein separates Bidet benoetigt. Und ueberhaupt ist das praktisch. Und dann gab es noch ein vergleichsweise primitives Detail, das mir am allerbesten gefiel: der Toilettendeckelschliessmechanismus (schoenes Wort). Man musste den Deckel nur ein ganz kleines bisschen bewegen, dann schloss er sich langsam von selbst und fiel am Ende mit einem ganz leisen klapp zu. Ich versuche ja auch immer, den Deckel recht leise zu schliessen, aber wenn er einem mal aus der Hand faellt, gibt es gleich einen lauten Knall. Warum kann man eigentlich nicht ... diese schoene Sache auch in anderen Laendern uebernehmen? Als ob wir nicht alle laermgeplagt waeren ...
Ich hoerte spaeter, dass sich einer der ehemaligen Japan-Expats solche schoenen Toilettensitze mit nach Deutschland genommen habe. Dann aber die Super-Luxus-Variante, bei der sich der Deckel beim Betreten des Raumes oeffnet und dann auch gleich die Musik angeht ... ;-)) Bitte Platz zu nehmen!
Mittwoch, 14. November 2007
Japanese Food
Waehrend ich mich grundsaetzlich in China bekanntlich recht wohl fuehle und auch das Essen gern mag (oder jedenfalls genuegend Gerichte kenne, die ich gern mag - sicher ist nicht alles mein Fall), ist, was letzteres betrifft, Japan irgendwie die Kroenung. Vor allem waere es da vermutlich merklich leichter, sich gesund zu ernaehren - viel Fisch, kaum Fett, alles relativ leicht.
Am Sonntagabend gab es ein grosses Willkommensessen in einem traditionellen japanischen Restaurant. Als kleines Zugestaendnis an barbarische Langnasen war der Speisesaal aber mit einem Tisch und Stuehlen ausgestattet - uff. Die Schuhe musste man aber trotzdem ausziehen. Es gab Kaiseki. Die Bedienung, gar nicht mehr junge Frauen, war nicht nur blass, sondern zusaetzlich weiss geschminkt, und trug traditionelle Kimonos mit diesen Rueckenpaeckchen, deren Namen ich vergessen habe. Das koestliche Tempura wurde jeweils frisch auf faecherfoermigen Drahtgittern neben dem Platzteller serviert, die auf einem Metallbehaelter lagen - sozusagen zum Abtropfen. Aber bei so feiner Kueche tropfte da nichts.
Am Montagabend gab es im kleinen Kreis Shabu-Shabu. Das heisst angeblich gar nichts, sondern sei lautmalerisch: das soll das Geraeusch sein, das entsteht, wenn man das hauchduenn aufgeschnittene, fein marmorierte Rindfleisch in der Bruehe schwenkt. Es handelt sich naemlich um eine Art Fondue. Dazu gab es Buchweizennudeln (Soba). Diesmal hatten wir uebrigens zu sechst so einen privaten Raum fuer uns, mit gemaessigt japanischer Ausstattung: Schuhe ausziehen und auf dem Boden sitzen, aber unter dem Tisch ist der Boden etwas ausgehoehlt, so dass man praktisch normal (nur ohne Lehne) sitzen kann. P.S.: Ich habe nichts vom Schwenken gehoert - da war wohl die Unterhaltung zu laut. ;-))
Am Dienstagabend war die ganz grosse Gruppe im "Dynamic Kitchen Sun" (hier ein Link zur Seite dieses "Konzeptrestaurants" mit ein paar Bildern), einem Restaurant in luftiger Hoehe mit einem phaenomenalen Ausblick ueber das naechtliche Osaka. Sitzen konnte man hier ebenfalls an "unterhoehlten" Tischen. Hier gab es ein offenbar auch relativ traditionelles japanisches Essen, mit Wintergemuese ("Wuazeln" aller Arten, wie der Westfale sagen wuerde, darunter auch Riesenradieschen - jedenfalls schmeckten die so), Tofu, Nudeln ... viele der Kollegen und Kolleginnen waren von mehreren der Gaenge weniger angetan, aber ich fand's gar nicht so schlecht. Andererseits auch nicht sooo toll. Am allerleckersten sind eben doch Sushi, Sashimi & Co.!
Am Mittwochabend hatte ich die Teilnehmer "meines" Workshops zum Abendessen eingeladen. Das war jetzt ein echtes japanisches Restaurant mit chinesischer (jawohl) Bedienung und keiner Aushoehlung unter dem Tisch, aechz! Keine Lehne und dann irgendwie im Schneidersitz sitzen, furchtbar! Das Essen war ja ganz in Ordnung, aber der Getraenkeservice ... zuerst hatten diverse Leute Orangensaft bestellt, da hiess es "wir haben leider nur noch zwei". Dann wurden doch mehr serviert; offenbar war jemand rasch zum naechsten Laden gelaufen und hatte Nachschub eingekauft. Der haette am besten auch gleich noch Rotwein mitgebracht, von dem es auch nur noch ein Glas gab, wie sich spaeter herausstellte, als der Kollege, der welchen bestellt hatte, gern ein zweites geleert haette. Und japanischen Tee hatten sie auch keinen, nur chinesischen (jawohl!), und den bestelle ich natuerlich nicht freiwillig. So hatten wir aber wenigstens viel Spass. Nur der japanische Kollege fuehlte sich etwas unwohl und meinte, sich 1000mal entschuldigen zu muessen, der Arme.
Am Donnerstagabend gab es dann im kleineren Kreis (7 Personen) Sushi in einer nicht hervorragenden, aber guten Sushibar. Das war jetzt das erste Etablissement, in dem man die Schuhe anliess. Besonders koestlich: buri (Bernsteinmakrele soll das sein, nie gehoert) und natuerlich der fette Thunfisch toro, der aus Gruenden der Hoeflichkeit otoro genannt wird. Interessant war auch der Heringsrogen am Stueck. Zum grossen Bedauern einzelner Anwesender war der uni (Seeigel) ausgegangen - schade, der soll, wenn frisch, auch phaenomenal gut schmecken. Vielleicht habe ich beim naechsten Besuch Gelegenheit, welchen zu probieren.
Auch gut fuer die alkoholtrinkenden Kollegen: das all-you-can-drink-Angebot. Das ist in Japan immer befristet, typischerweise auf 90 Minuten ab der ersten Bestellung. Nur aufgrund besonderer Kulanz wurden die Getraenke, die schon vor der eigentlichen Bestellung geordert worden waren, in dieses Angebot mit einbezogen. Und 10 Minuten vor Ablauf der Zeit kommt noch einmal jemand, verbeugt sich artig und weist hoeflich auf das bevorstehende Ende der Frist hin. Sauft!
Am Sonntagabend gab es ein grosses Willkommensessen in einem traditionellen japanischen Restaurant. Als kleines Zugestaendnis an barbarische Langnasen war der Speisesaal aber mit einem Tisch und Stuehlen ausgestattet - uff. Die Schuhe musste man aber trotzdem ausziehen. Es gab Kaiseki. Die Bedienung, gar nicht mehr junge Frauen, war nicht nur blass, sondern zusaetzlich weiss geschminkt, und trug traditionelle Kimonos mit diesen Rueckenpaeckchen, deren Namen ich vergessen habe. Das koestliche Tempura wurde jeweils frisch auf faecherfoermigen Drahtgittern neben dem Platzteller serviert, die auf einem Metallbehaelter lagen - sozusagen zum Abtropfen. Aber bei so feiner Kueche tropfte da nichts.
Am Montagabend gab es im kleinen Kreis Shabu-Shabu. Das heisst angeblich gar nichts, sondern sei lautmalerisch: das soll das Geraeusch sein, das entsteht, wenn man das hauchduenn aufgeschnittene, fein marmorierte Rindfleisch in der Bruehe schwenkt. Es handelt sich naemlich um eine Art Fondue. Dazu gab es Buchweizennudeln (Soba). Diesmal hatten wir uebrigens zu sechst so einen privaten Raum fuer uns, mit gemaessigt japanischer Ausstattung: Schuhe ausziehen und auf dem Boden sitzen, aber unter dem Tisch ist der Boden etwas ausgehoehlt, so dass man praktisch normal (nur ohne Lehne) sitzen kann. P.S.: Ich habe nichts vom Schwenken gehoert - da war wohl die Unterhaltung zu laut. ;-))
Am Dienstagabend war die ganz grosse Gruppe im "Dynamic Kitchen Sun" (hier ein Link zur Seite dieses "Konzeptrestaurants" mit ein paar Bildern), einem Restaurant in luftiger Hoehe mit einem phaenomenalen Ausblick ueber das naechtliche Osaka. Sitzen konnte man hier ebenfalls an "unterhoehlten" Tischen. Hier gab es ein offenbar auch relativ traditionelles japanisches Essen, mit Wintergemuese ("Wuazeln" aller Arten, wie der Westfale sagen wuerde, darunter auch Riesenradieschen - jedenfalls schmeckten die so), Tofu, Nudeln ... viele der Kollegen und Kolleginnen waren von mehreren der Gaenge weniger angetan, aber ich fand's gar nicht so schlecht. Andererseits auch nicht sooo toll. Am allerleckersten sind eben doch Sushi, Sashimi & Co.!
Am Mittwochabend hatte ich die Teilnehmer "meines" Workshops zum Abendessen eingeladen. Das war jetzt ein echtes japanisches Restaurant mit chinesischer (jawohl) Bedienung und keiner Aushoehlung unter dem Tisch, aechz! Keine Lehne und dann irgendwie im Schneidersitz sitzen, furchtbar! Das Essen war ja ganz in Ordnung, aber der Getraenkeservice ... zuerst hatten diverse Leute Orangensaft bestellt, da hiess es "wir haben leider nur noch zwei". Dann wurden doch mehr serviert; offenbar war jemand rasch zum naechsten Laden gelaufen und hatte Nachschub eingekauft. Der haette am besten auch gleich noch Rotwein mitgebracht, von dem es auch nur noch ein Glas gab, wie sich spaeter herausstellte, als der Kollege, der welchen bestellt hatte, gern ein zweites geleert haette. Und japanischen Tee hatten sie auch keinen, nur chinesischen (jawohl!), und den bestelle ich natuerlich nicht freiwillig. So hatten wir aber wenigstens viel Spass. Nur der japanische Kollege fuehlte sich etwas unwohl und meinte, sich 1000mal entschuldigen zu muessen, der Arme.
Am Donnerstagabend gab es dann im kleineren Kreis (7 Personen) Sushi in einer nicht hervorragenden, aber guten Sushibar. Das war jetzt das erste Etablissement, in dem man die Schuhe anliess. Besonders koestlich: buri (Bernsteinmakrele soll das sein, nie gehoert) und natuerlich der fette Thunfisch toro, der aus Gruenden der Hoeflichkeit otoro genannt wird. Interessant war auch der Heringsrogen am Stueck. Zum grossen Bedauern einzelner Anwesender war der uni (Seeigel) ausgegangen - schade, der soll, wenn frisch, auch phaenomenal gut schmecken. Vielleicht habe ich beim naechsten Besuch Gelegenheit, welchen zu probieren.
Auch gut fuer die alkoholtrinkenden Kollegen: das all-you-can-drink-Angebot. Das ist in Japan immer befristet, typischerweise auf 90 Minuten ab der ersten Bestellung. Nur aufgrund besonderer Kulanz wurden die Getraenke, die schon vor der eigentlichen Bestellung geordert worden waren, in dieses Angebot mit einbezogen. Und 10 Minuten vor Ablauf der Zeit kommt noch einmal jemand, verbeugt sich artig und weist hoeflich auf das bevorstehende Ende der Frist hin. Sauft!
Dienstag, 13. November 2007
Kyoto Cultural Tour
Uff, die Konferenz und "mein" Workshop waeren jetzt erstmal geschafft (so schrieb ich am Donnerstag, als ich diesen Post begann). Noch ein Tag "mih-ting", dann Heimflug zum superkurzen Heimspiel. Aber vorher muss ich ja noch mindestens von der K~ berichten. Das war wenig Kul, viel tour. 5 volle Stunden unterwegs fuer 40 plus 50 Minuten in zwei Tempeln - aber ich will ja nicht meckern. Wenn man nicht supergut eine Individualtour fuer sich selbst vorbereitet, hat man ja gar keine Chance, ueberhaupt irgendwas zu sehen. Insofern bin ich wirklich dankbar, dass man hier sowas fuer uns organisiert hat.
Der erste Tempel war der Sanjusangendo (hier gibt's ein paar nette Bilder). San ju san schreibt sich auf Japanisch mit den chinesischen Zeichen 三十三, was, wie man fast erraten kann, Dreiunddreissig heisst, aber auf Chinesisch san shi san (mit tonlosem i, das sich wie ein unbetontes e anhoert) gesprochen wird. Ich erlaube mir, aus dem Reisefuehrer zu zitieren: "Sanjusangendo ist eine lange Halle***, die 1266 anstelle der 1132 gegruendeten und vom Feuer zerstoerten Halle gebaut wurde (suedlich gegenueber dem Nationalmuseum von Kyoto). Die Halle wird so genannt wegen der dreiunddreissig Zwischenraeume von je einem Klafter (1,8 m) zwischen den Saeulen des Baues, der 119 m lang ist. Die Zahl 33 ist symbolisch fuer die 33 Stufen der Menschwerdung der Kannon. Hauptbild ist eine sitzende, tausendhaendige Kannon*** (2,4 m), die der beruehmte Bildhauer Tankei im Alter von 82 Jahren mit seinen Assistenten schuf. Die 1000 anderen Kannon-Figuren (1,7 m) sind das Werk von 70 verschiedenen Bildhauern." Die drei Sterne geben die Wertung unseres Reisefuehrers wieder. Kannon ist wohl so etwas wie Guan Yin, die buddhistische Verkoerperung der Barmherzigkeit. Unsere Fuehrerin, eine Studentin, die einem studentischen Arbeitskreis "Fuehrungen veranstalten" angehoert (ja, sowas gibt's da), betont aber nicht so sehr die Besonderheit der vielen Kannons, sondern vor allem die der 28 Waechterfiguren, die alle Nationalerbe seien. Die erste, der Donner, und die letzte, der Wind (oder Sturm) seien besondere Meisterwerke. Genau erklaeren, warum das so sei, kann sie allerdings nicht.
Obwohl ich die beruehmte Terrakotta-Armee noch nicht gesehen habe, fuehle nicht nur ich mich ein wenig daran erinnert angesichts dieser "endlosen" Reihen von Buddha- bzw. Kannonfiguren. Alle haben 11 Koepfe (einen normal grossen und 10 kleine, die daraus hervorwachsen) und einen Heiligenschein mit Radialstrahlen, die die Scheine ein bisschen nach Dornenkrone aussehen lassen.
Man muss uebrigens die Schuhe ausziehen, und fotografieren ist streng verboten. Ausser tausenden von auf Socken entlangschleichenden Touristen gibt es auch genuegend Beter, oft wird wohl auch beides kombiniert. Gebetsmoeglichkeiten gibt es auch viele - Raeucherstaebchen kaufen und anzuenden, Kerzen kaufen, beschriften und stiften (selber anzuenden oder mitnehmen auch streng verboten), duennere oder dickere Holzbrettchen kaufen, beschriften und stiften ...
Auf der Rueckseite der Kannon-Reihen wird zurueckgeschlichen. Da kann man noch lernen, dass es hier alljaehrlich einen Wettbewerb im Bogenschiessen gibt, an dem angeblich jetzt nur 20jaehrige Maedchen teilnehmen duerfen, und dass die Halle erdbebensicher gebaut ist. - Fuer den Garten haben wir dann nur noch 5 Minuten Zeit - einmal ganz von aussen um die Halle herumgehen, wie ich es im Hinblick auf mein spirituelles Wohlbefinden gern getan haette, ist nicht drin. Schade.
Wir fahren mit dem Bus weiter zum Kiyomizu-Tempel, der als Weltkulturerbe beschildert ist, wobei mir nicht ganz klar ist, ob hierzulande das Nationalerbe und das Weltkulturerbe immer so genau auseinandergehalten werden. ;-)) Jedenfalls herrscht nationaler Andrang, fuer den letzten Kilometer brauchen wir eine halbe Ewigkeit und beschliessen nach einem Viertel Ewigkeit, die letzten 500 Meter zu Fuss zu gehen. Hier haben wir etwa 50 Minuten Zeit - auch arg wenig, wenn man gern etwas gruendlicher guckt wie ich. Dann geht es schon zurueck zum Bus, durch die Ladenstrasse auf dem Weg zum Tempel, ueber die es im besagten Reisefuehrer folgendes zu lesen gibt:
"Meistens werden an den direkten Zugaengen zu den Tempeln und Schreinen Souvenirs aller Art und Esswaren angeboten. Das Angebot reicht von den lokalen Spezialitaeten bis zu den Produkten einer nationalen Kitschindustrie. Eine huebsche Ladenstrasse wie diejenige am Weg zum Kiyomizu-Dera ist eher etwas Seltenes. Sie ist bekannt fuer Toepferwaren. Man raeume sich etwas Zeit ein, denn vieles, was einem hier gefaellt, ist kaum anderswo zu haben."
Das ist dann der Moment, wo ich verstehe, warum die Reisefuehrerreihe irgendwann eingestellt wurde, obwohl ich damit meist recht gut klargekommen war. Das Buch ist von 1974 (10. Auflage 1992), und wurde von zwei Autoren geschrieben, die beide offenbar sehr gelehrt waren, Jahrgang 1917 bzw. 1918 - und die dann auch meinten, dass man ausser auf "Kultur" rechts und links auf nichts anderes zu sehen braeuchte. Wobei Kultur natuerlich immer nur mit Althergebrachtem zu tun hat und eigentlich nie mit Zeitgenoessischem.
Der erste Tempel war der Sanjusangendo (hier gibt's ein paar nette Bilder). San ju san schreibt sich auf Japanisch mit den chinesischen Zeichen 三十三, was, wie man fast erraten kann, Dreiunddreissig heisst, aber auf Chinesisch san shi san (mit tonlosem i, das sich wie ein unbetontes e anhoert) gesprochen wird. Ich erlaube mir, aus dem Reisefuehrer zu zitieren: "Sanjusangendo ist eine lange Halle***, die 1266 anstelle der 1132 gegruendeten und vom Feuer zerstoerten Halle gebaut wurde (suedlich gegenueber dem Nationalmuseum von Kyoto). Die Halle wird so genannt wegen der dreiunddreissig Zwischenraeume von je einem Klafter (1,8 m) zwischen den Saeulen des Baues, der 119 m lang ist. Die Zahl 33 ist symbolisch fuer die 33 Stufen der Menschwerdung der Kannon. Hauptbild ist eine sitzende, tausendhaendige Kannon*** (2,4 m), die der beruehmte Bildhauer Tankei im Alter von 82 Jahren mit seinen Assistenten schuf. Die 1000 anderen Kannon-Figuren (1,7 m) sind das Werk von 70 verschiedenen Bildhauern." Die drei Sterne geben die Wertung unseres Reisefuehrers wieder. Kannon ist wohl so etwas wie Guan Yin, die buddhistische Verkoerperung der Barmherzigkeit. Unsere Fuehrerin, eine Studentin, die einem studentischen Arbeitskreis "Fuehrungen veranstalten" angehoert (ja, sowas gibt's da), betont aber nicht so sehr die Besonderheit der vielen Kannons, sondern vor allem die der 28 Waechterfiguren, die alle Nationalerbe seien. Die erste, der Donner, und die letzte, der Wind (oder Sturm) seien besondere Meisterwerke. Genau erklaeren, warum das so sei, kann sie allerdings nicht.
Obwohl ich die beruehmte Terrakotta-Armee noch nicht gesehen habe, fuehle nicht nur ich mich ein wenig daran erinnert angesichts dieser "endlosen" Reihen von Buddha- bzw. Kannonfiguren. Alle haben 11 Koepfe (einen normal grossen und 10 kleine, die daraus hervorwachsen) und einen Heiligenschein mit Radialstrahlen, die die Scheine ein bisschen nach Dornenkrone aussehen lassen.
Man muss uebrigens die Schuhe ausziehen, und fotografieren ist streng verboten. Ausser tausenden von auf Socken entlangschleichenden Touristen gibt es auch genuegend Beter, oft wird wohl auch beides kombiniert. Gebetsmoeglichkeiten gibt es auch viele - Raeucherstaebchen kaufen und anzuenden, Kerzen kaufen, beschriften und stiften (selber anzuenden oder mitnehmen auch streng verboten), duennere oder dickere Holzbrettchen kaufen, beschriften und stiften ...
Auf der Rueckseite der Kannon-Reihen wird zurueckgeschlichen. Da kann man noch lernen, dass es hier alljaehrlich einen Wettbewerb im Bogenschiessen gibt, an dem angeblich jetzt nur 20jaehrige Maedchen teilnehmen duerfen, und dass die Halle erdbebensicher gebaut ist. - Fuer den Garten haben wir dann nur noch 5 Minuten Zeit - einmal ganz von aussen um die Halle herumgehen, wie ich es im Hinblick auf mein spirituelles Wohlbefinden gern getan haette, ist nicht drin. Schade.
Wir fahren mit dem Bus weiter zum Kiyomizu-Tempel, der als Weltkulturerbe beschildert ist, wobei mir nicht ganz klar ist, ob hierzulande das Nationalerbe und das Weltkulturerbe immer so genau auseinandergehalten werden. ;-)) Jedenfalls herrscht nationaler Andrang, fuer den letzten Kilometer brauchen wir eine halbe Ewigkeit und beschliessen nach einem Viertel Ewigkeit, die letzten 500 Meter zu Fuss zu gehen. Hier haben wir etwa 50 Minuten Zeit - auch arg wenig, wenn man gern etwas gruendlicher guckt wie ich. Dann geht es schon zurueck zum Bus, durch die Ladenstrasse auf dem Weg zum Tempel, ueber die es im besagten Reisefuehrer folgendes zu lesen gibt:
"Meistens werden an den direkten Zugaengen zu den Tempeln und Schreinen Souvenirs aller Art und Esswaren angeboten. Das Angebot reicht von den lokalen Spezialitaeten bis zu den Produkten einer nationalen Kitschindustrie. Eine huebsche Ladenstrasse wie diejenige am Weg zum Kiyomizu-Dera ist eher etwas Seltenes. Sie ist bekannt fuer Toepferwaren. Man raeume sich etwas Zeit ein, denn vieles, was einem hier gefaellt, ist kaum anderswo zu haben."
Das ist dann der Moment, wo ich verstehe, warum die Reisefuehrerreihe irgendwann eingestellt wurde, obwohl ich damit meist recht gut klargekommen war. Das Buch ist von 1974 (10. Auflage 1992), und wurde von zwei Autoren geschrieben, die beide offenbar sehr gelehrt waren, Jahrgang 1917 bzw. 1918 - und die dann auch meinten, dass man ausser auf "Kultur" rechts und links auf nichts anderes zu sehen braeuchte. Wobei Kultur natuerlich immer nur mit Althergebrachtem zu tun hat und eigentlich nie mit Zeitgenoessischem.
Sonntag, 4. November 2007
Warum Reisen so schoen ist
Gestern bin ich in bewaehrter Manier mit dem Maglev gefahren, um theoretisch um 18 Uhr gen Osaka zu fliegen. Vorher war's etwas hektisch, weil ich die Kalligraphiestunde nicht ausfallen lassen wollte ... Und bloederweise hatte ich bei der Buchungsklasse nicht aufgepasst - Business, obwohl der Flug doch nur zwei Stunden dauert. Eigentlich nur 1:40 h. Irgendwie funktionieren hier unsere Prozesse nicht, es kann doch nicht sein, dass der oder die Reisende selber auf die Einhaltung der Reiserichtlinien achten muss. Schliesslich muss man das Geld nicht zum Fenster hinauswerfen, auch wenn es so zugegebenermassen sehr angenehm war. Ich war auch noch die einzige da vorne, da war der Service besonders prompt ... Irgendwie habe ich in der Hektik auch meinen Zip-Beutel mit dem Augengel und dem Lippenfett verloren, mittlere Katastrophe! Ich werde mal versuchen herauszubekommen, ob ich hier die Chance habe, irgendwo Vergleichbares zu erwerben. - Warum man mir eine Einladung fuer die Lounge an Ausgang 22 gegeben hat, obwohl mein Flug von Ausgang 34 gehen sollte, erschliesst sich mir auch nicht. Immerhin liegen dazwischen etwa 8 Minuten Fussweg, den ich dann viel zu frueh angetreten habe. Nicht, dass man mal irgendeine Info bekommt - das Boarding war etwa eine Stunde verspaetet! So musste ich noch fast genau so lange am Ausgang herumhaengen, das haette ich in der Lounge doch deutlich bequemer und angenehmer tun koennen. Na ja.
In Osaka angekommen, musste ich feststellen, dass es nicht immer von Vorteil ist, wenn das eigene Gepaeck einen Anhaenger "Business Class - Priority" bekommen hat: als ich zum Gepaeckband kam, sah ich meine zwei Stuecke noch gerade wieder wegfahren, sie hatten die erste Runde schon hinter sich. Ja, zwei Stuecke, wegen des Workshopmaterials - was das Gepaeck betrifft, ist diese Reise wieder ein Alptraum. Zwei kleine Koefferchen, eine Laptoptasche, eine reisevolle Handtasche plus eine "Kuenstlerrolle" zum Transport meiner Flipcharts. Ich komme mir vor wie ein Packschwein ... oder hiess das Packesel? Schliesslich ist noch Jahr des Schweins. Der Zoellner, dem ich ganz freundlich anbot, auch mal in mein Gepaeck zu sehen (nicht ohne dass er mich bis dahin schon ausfuehrlich zum Hintergrund meiner Reise befragt hatte, versteht sich), nahm dieses Scheinangebot doch tatsaechlich an, obwohl ich das Gegenteil bezweckt hatte, suchte sich lustlos einen aus, nahm das eine oder andere Teil in die Hand - ach ja. Sah mehr nach Beschaeftigungstherapie aus als nach halbwegs zielgerichtetem Filzen. Aber nun gut. Dann habe ich lange nach einem Geldautomaten gesucht, aber keinen gefunden. Ich ging also zu so einer Wechsel"stube", so sagt man wohl auf Deutsch (keine Ahnung, warum das ausgerechnet eine Stube ist und kein Zimmer oder Raum oder Saal), nur um mir da sagen zu lassen, dass sie nur Bargeld tauschen. Wenigstens konnte man mir erklaeren, wo ich den Automaten finden wuerde. Und das ganze Hin und Her selbstredend mit Sack und Pack ... und dann mit demselben Sack und Pack zur Bushaltestelle No. 5, an der die "Airport-Limousine" (ein Bus halt, keine Ahnung, warum der Limousine genannt wird) abfaehrt. Die letzte in 3 Minuten, zu Hilfe! Ich musste ja erst noch ein Ticket am Automaten loesen - aber das hat wenigstens geklappt.
Auf dem Weg zum Bahnhof von Osaka ging es erst durch ziemlich grosse petrochemische Anlagen und dann offensichtlich am Yachthafen vorbei, denn da gab es nicht nur viele Yachten, sondern auch immer wieder grosse Wasserflaechen zu sehen, bis wir am Ende die Stadt erreichten. Die Strasse, hier auch auf "Stelzen", beginnt dann durch ein Haeusermeer zu fuehren, das bis ganz nah an sie heranbrandet. Das muss doch in den Haeusern den Eindruck erwecken, dass die Strasse fast durchs Zimmer fuehrt, schrecklich! Selbst an der Yan'an Elevated Road in Shanghai stehen, bis auf einige Ausnahmen, die Haeuser in einer gewissen "Schon-Distanz". - Nach deutlich weniger als einer Stunde (die angegebenen 60 oder 70 Minuten ziehen vermutlich das durchschnittliche Verkehrsaufkommen in Betracht) sind wir am Hotel Hankyu, oder so aehnlich, angekommen. Von dort kann man dann ein Taxi zum Hotel nehmen (also nun mit Sack und Pack ein Taxi suchen), das ist nicht mehr weit und daher nicht mehr teuer. Aber da ein Taxi vom Flughafen fast das Zehnfache der Fahrt mit Airport-Limousine plus Taxi fuers letzte Stueck kostet, nimmt man den Aufwand ja in Kauf. Fast direkt neben der Bushaltestelle ist der Taxistand, jedenfalls sah ich da Taxen in langer Reihe stehen. Statt dass ich Depp mir gleich das erste (das letzte der Schlange) nehme, denke ich natuerlich, dass an einem geordneten Taxistand jeweils das erste (das erste der Schlange) den naechsten Kunden bekommt - und gehe ewig lang an der besagten Schlange entlang, nur um festzustellen, dass das vordere Ende wegen eines Gitters gar nicht zugaenglich ist - also wieder Kommando zurueck bis zum ersten zugaenglichen. Man kann sich schon manchmal selbst im Weg stehen ...
Jedenfalls war ich dann um kurz vor elf im Hotel oder vielleicht sogar schon in meinem Zimmer fuer die naechsten 6 Naechte. Aus dem 16. Stock kann man ueber eine Betonwueste blicken, aus der auch nicht wenige hoehere Gebaeude hervorragen. (Ist ja hervorragend.) Ich war ziemlich muede und fiel daher fast sofort ins Bett. Allerdings musste ich vorher noch erst die Konferenzgeschenke auspacken, ein Buechlein ueber Japan im "Namen, Zahlen, Fakten"-Stil, das auf 160 Seiten alle (wirklich alle) Aspekte von Wissenswertem ueber Japan beleuchtet, von Geografie und Natur ueber Geschichte, Regierung und Diplomatie, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur un' dat Laaeeve an sisch (jawohl, das letzte Kapitel heisst Culture and Life). "... wir seh'n betroffen das Buechlein zu und keine Fragen offen." Aber - ganz Gallien? Nein. Es gibt ein kleines Dorf in der Bretagne - ich habe in dem besagten Buch nichts ueber Raku-Keramik gefunden. Aha! Doch eine Luecke! - Auf dass es nicht nur bildend, sondern auch erfreulich sei, bekommen wir noch einen Faecher - samt Erklaerung, dass das kein Teezeremonie- und kein Hochzeits-, sondern ein Tanzfaecher ist. Jawohl, kein Faecher (ogi) einer Kategorie waere fuer einen anderen Anlass passend. Manche sind vielleicht noch komplizierter als ich. ;-)))) Ich hoffe ja nur, dass mit dem Schenken des Faechers nicht die implizite Aufforderung verbunden ist, ihn im Rahmen der Konferenz fuer eine Tanzauffuehrung zu benutzen ...
In Osaka angekommen, musste ich feststellen, dass es nicht immer von Vorteil ist, wenn das eigene Gepaeck einen Anhaenger "Business Class - Priority" bekommen hat: als ich zum Gepaeckband kam, sah ich meine zwei Stuecke noch gerade wieder wegfahren, sie hatten die erste Runde schon hinter sich. Ja, zwei Stuecke, wegen des Workshopmaterials - was das Gepaeck betrifft, ist diese Reise wieder ein Alptraum. Zwei kleine Koefferchen, eine Laptoptasche, eine reisevolle Handtasche plus eine "Kuenstlerrolle" zum Transport meiner Flipcharts. Ich komme mir vor wie ein Packschwein ... oder hiess das Packesel? Schliesslich ist noch Jahr des Schweins. Der Zoellner, dem ich ganz freundlich anbot, auch mal in mein Gepaeck zu sehen (nicht ohne dass er mich bis dahin schon ausfuehrlich zum Hintergrund meiner Reise befragt hatte, versteht sich), nahm dieses Scheinangebot doch tatsaechlich an, obwohl ich das Gegenteil bezweckt hatte, suchte sich lustlos einen aus, nahm das eine oder andere Teil in die Hand - ach ja. Sah mehr nach Beschaeftigungstherapie aus als nach halbwegs zielgerichtetem Filzen. Aber nun gut. Dann habe ich lange nach einem Geldautomaten gesucht, aber keinen gefunden. Ich ging also zu so einer Wechsel"stube", so sagt man wohl auf Deutsch (keine Ahnung, warum das ausgerechnet eine Stube ist und kein Zimmer oder Raum oder Saal), nur um mir da sagen zu lassen, dass sie nur Bargeld tauschen. Wenigstens konnte man mir erklaeren, wo ich den Automaten finden wuerde. Und das ganze Hin und Her selbstredend mit Sack und Pack ... und dann mit demselben Sack und Pack zur Bushaltestelle No. 5, an der die "Airport-Limousine" (ein Bus halt, keine Ahnung, warum der Limousine genannt wird) abfaehrt. Die letzte in 3 Minuten, zu Hilfe! Ich musste ja erst noch ein Ticket am Automaten loesen - aber das hat wenigstens geklappt.
Auf dem Weg zum Bahnhof von Osaka ging es erst durch ziemlich grosse petrochemische Anlagen und dann offensichtlich am Yachthafen vorbei, denn da gab es nicht nur viele Yachten, sondern auch immer wieder grosse Wasserflaechen zu sehen, bis wir am Ende die Stadt erreichten. Die Strasse, hier auch auf "Stelzen", beginnt dann durch ein Haeusermeer zu fuehren, das bis ganz nah an sie heranbrandet. Das muss doch in den Haeusern den Eindruck erwecken, dass die Strasse fast durchs Zimmer fuehrt, schrecklich! Selbst an der Yan'an Elevated Road in Shanghai stehen, bis auf einige Ausnahmen, die Haeuser in einer gewissen "Schon-Distanz". - Nach deutlich weniger als einer Stunde (die angegebenen 60 oder 70 Minuten ziehen vermutlich das durchschnittliche Verkehrsaufkommen in Betracht) sind wir am Hotel Hankyu, oder so aehnlich, angekommen. Von dort kann man dann ein Taxi zum Hotel nehmen (also nun mit Sack und Pack ein Taxi suchen), das ist nicht mehr weit und daher nicht mehr teuer. Aber da ein Taxi vom Flughafen fast das Zehnfache der Fahrt mit Airport-Limousine plus Taxi fuers letzte Stueck kostet, nimmt man den Aufwand ja in Kauf. Fast direkt neben der Bushaltestelle ist der Taxistand, jedenfalls sah ich da Taxen in langer Reihe stehen. Statt dass ich Depp mir gleich das erste (das letzte der Schlange) nehme, denke ich natuerlich, dass an einem geordneten Taxistand jeweils das erste (das erste der Schlange) den naechsten Kunden bekommt - und gehe ewig lang an der besagten Schlange entlang, nur um festzustellen, dass das vordere Ende wegen eines Gitters gar nicht zugaenglich ist - also wieder Kommando zurueck bis zum ersten zugaenglichen. Man kann sich schon manchmal selbst im Weg stehen ...
Jedenfalls war ich dann um kurz vor elf im Hotel oder vielleicht sogar schon in meinem Zimmer fuer die naechsten 6 Naechte. Aus dem 16. Stock kann man ueber eine Betonwueste blicken, aus der auch nicht wenige hoehere Gebaeude hervorragen. (Ist ja hervorragend.) Ich war ziemlich muede und fiel daher fast sofort ins Bett. Allerdings musste ich vorher noch erst die Konferenzgeschenke auspacken, ein Buechlein ueber Japan im "Namen, Zahlen, Fakten"-Stil, das auf 160 Seiten alle (wirklich alle) Aspekte von Wissenswertem ueber Japan beleuchtet, von Geografie und Natur ueber Geschichte, Regierung und Diplomatie, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur un' dat Laaeeve an sisch (jawohl, das letzte Kapitel heisst Culture and Life). "... wir seh'n betroffen das Buechlein zu und keine Fragen offen." Aber - ganz Gallien? Nein. Es gibt ein kleines Dorf in der Bretagne - ich habe in dem besagten Buch nichts ueber Raku-Keramik gefunden. Aha! Doch eine Luecke! - Auf dass es nicht nur bildend, sondern auch erfreulich sei, bekommen wir noch einen Faecher - samt Erklaerung, dass das kein Teezeremonie- und kein Hochzeits-, sondern ein Tanzfaecher ist. Jawohl, kein Faecher (ogi) einer Kategorie waere fuer einen anderen Anlass passend. Manche sind vielleicht noch komplizierter als ich. ;-)))) Ich hoffe ja nur, dass mit dem Schenken des Faechers nicht die implizite Aufforderung verbunden ist, ihn im Rahmen der Konferenz fuer eine Tanzauffuehrung zu benutzen ...
Samstag, 3. November 2007
Alles ist relativ!
Fragt mein Kollege aus Singapur den aus Japan: "Wie ist zur Zeit das Wetter in Osaka?" Sagt der Japaner: "Tagsueber so etwa 20°C, morgens und abends vielleicht 15°C. (Womit er vermutlich ein bisschen uebertrieben hat, aber das steht auf einem anderen Blatt.) Sagt der Singapurese (oder wie heissen die Landsleute aus Singapur?): "Oh, dann muss ich ja Wintersachen einpacken!"
Freitag, 2. November 2007
Neue Geschaeftsideen
Super! Steht doch heute in der Zeitung auf der ersten Seite eine grosse Geschichte mit noch groesserem Bild ueber den landesweit ersten Wollhandkrabbenwettbewerb. Dinge, die die Welt nicht braucht! Aber stutz?! Wieso heissen die eigentlich Wollhandkrabben, das sind doch Krebse, dachte ich? Ach so, aha, Krabben sind Kurzschwanzkrebse - ja dann.
Jedenfalls heisst es in dem besagten Artikel, dass Experten (wodurch qualifiziert man sich als Krebsexperte, wenn es nicht um Onkologie geht?) von jedem Krebs Gewicht, Groesse, Farbe und "physikalische Besonderheiten" am Ruecken bewertet haben. Und jetzt kommt's: Die Ergebnisse wurden in einen Computer eingegeben, auf dem eine professionelle Krebsqualitaetsbewertungssoftware installiert war, die die Universitaet entwickelt hat, steht da. Buohahaha!
Aber vielleicht sollte ich, statt mich lustig zu machen, das lieber als eine ueberaus kreative Idee betrachten - immer her mit den Innovationen. Ich fuerchte nur, mir fehlt hier ein wenig Inspiration. Vielleicht eine Schiffsverkehrszaehlsoftware? Ich habe heute zum Mittagessen naemlich schoen am Fluss in der Sonne gesessen - mein (dienstlicher) Gast hatte Appetit auf ein Schnitzel, was ich zwar nicht nachvollziehen kann, aber egal - jedenfalls wollte er aus diesem Grund gern ins Paulaner gehen. Es war ziemlich blau und auch nicht zu kalt, trotz frischer Luft, so dass wir gar nicht in unseren Besprechungsraum zurueckgehen wollten.
Oder einen Servierroboter? Als naemlich ein Maedel mit einem Tablett kam, auf dem unsere Getraenke standen, wartete und wartete sie neben unserem Tisch, aber kein Kollege wollte kommen und ihr beim Servieren helfen. Hier braucht's naemlich zum Servieren immer zwei: Eine/n, der/die das Tablett haelt, und eine/n, der/die die Sachen auf den Tisch stellt. Am Ende musste sie ganz verzweifelt selber servieren, huch! "'s gungte nich'!" Das haben die hier wirklich nicht drauf. Ganz am Ende kam doch noch ein Kollege, aber da war es ja nun schon zu spaet.
P.S. zu gestern: vielleicht waere ja statt "Allerhastigen" "Allereiligen" noch naeherliegend gewesen?!
Jedenfalls heisst es in dem besagten Artikel, dass Experten (wodurch qualifiziert man sich als Krebsexperte, wenn es nicht um Onkologie geht?) von jedem Krebs Gewicht, Groesse, Farbe und "physikalische Besonderheiten" am Ruecken bewertet haben. Und jetzt kommt's: Die Ergebnisse wurden in einen Computer eingegeben, auf dem eine professionelle Krebsqualitaetsbewertungssoftware installiert war, die die Universitaet entwickelt hat, steht da. Buohahaha!
Aber vielleicht sollte ich, statt mich lustig zu machen, das lieber als eine ueberaus kreative Idee betrachten - immer her mit den Innovationen. Ich fuerchte nur, mir fehlt hier ein wenig Inspiration. Vielleicht eine Schiffsverkehrszaehlsoftware? Ich habe heute zum Mittagessen naemlich schoen am Fluss in der Sonne gesessen - mein (dienstlicher) Gast hatte Appetit auf ein Schnitzel, was ich zwar nicht nachvollziehen kann, aber egal - jedenfalls wollte er aus diesem Grund gern ins Paulaner gehen. Es war ziemlich blau und auch nicht zu kalt, trotz frischer Luft, so dass wir gar nicht in unseren Besprechungsraum zurueckgehen wollten.
Oder einen Servierroboter? Als naemlich ein Maedel mit einem Tablett kam, auf dem unsere Getraenke standen, wartete und wartete sie neben unserem Tisch, aber kein Kollege wollte kommen und ihr beim Servieren helfen. Hier braucht's naemlich zum Servieren immer zwei: Eine/n, der/die das Tablett haelt, und eine/n, der/die die Sachen auf den Tisch stellt. Am Ende musste sie ganz verzweifelt selber servieren, huch! "'s gungte nich'!" Das haben die hier wirklich nicht drauf. Ganz am Ende kam doch noch ein Kollege, aber da war es ja nun schon zu spaet.
P.S. zu gestern: vielleicht waere ja statt "Allerhastigen" "Allereiligen" noch naeherliegend gewesen?!
Donnerstag, 1. November 2007
Allerheiligen
War das suess, letzte Woche! Unsere Sekretaerin hatte wegen eines Termins angefragt und ich sie an meinen Kalender verwiesen. Irgendwann kam sie. Ich haette den Donnerstag fuer Allerheiligen geblockt, ob das den ganzen Tag dauern wuerde? Ich war ja drauf und dran zu sagen, jawohl, 24 Stunden, und am naechsten Tag sei dann Allerseelen - aber sagte dann doch nein, nein, das sei nicht geblockt, das sei nur ein "Merker" fuer einen Feiertag bei den deutschen Kollegen. Bestimmt haette sie den Scherz nicht verstanden. Aber ob ich denn dann trotzdem Termine annehmen wuerde?
Vielleicht haette ich lieber nein sagen sollen - ich hatte heute nicht Allerheiligen, sondern Allerhastigen - so fuehlte es sich jedenfalls an. Bin nur von einer Besprechung in die naechste gehastet, zu fast allen zu spaet gekommen, habe mittags nebenbei ein Butterbrot gegessen, waehrend ich die Telefon- und Webkonferenz startete, und musste eben wieder ueberhastet aufbrechen, um rechtzeitig beim Chinesischunterricht zu sein. Und dabei habe ich noch fast keine Vorbereitungen fuer Konferenz und Workshop naechste Woche getroffen, au weia. Jammer, heul! (Deutscher Anfall ... ;-)) )
Vielleicht haette ich lieber nein sagen sollen - ich hatte heute nicht Allerheiligen, sondern Allerhastigen - so fuehlte es sich jedenfalls an. Bin nur von einer Besprechung in die naechste gehastet, zu fast allen zu spaet gekommen, habe mittags nebenbei ein Butterbrot gegessen, waehrend ich die Telefon- und Webkonferenz startete, und musste eben wieder ueberhastet aufbrechen, um rechtzeitig beim Chinesischunterricht zu sein. Und dabei habe ich noch fast keine Vorbereitungen fuer Konferenz und Workshop naechste Woche getroffen, au weia. Jammer, heul! (Deutscher Anfall ... ;-)) )
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