Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Samstag, 31. Oktober 2009

Mittwoch, 21. Oktober 2009: Beijing zweite Wahl - Tour der Religionen

So ein Mist! Heute lieg' ich flach, das Fruehstueck gestern war doch wohl sehr unkoscher. Ich werde mit Wasser, Schokolade und Bananen ausgestattet, und Burkhard besichtigt alles das, was nicht sooo wichtig ist. Den ersten Rundgang im Central Business District macht er schon vor der Schokoladen-Bananen-Einkaufstour im benachbarten Walmart. In Beijings Bueroturmviertel ragen die Glaspalaeste einer hoeher als der andere in den heute sogar hier blauen Himmel. Aber nicht hoeher als 330 Meter, das ist die Grenze hier wegen des Weltkulturerbe-Status der Verbotenen Stadt! In schoenstem Morgenlicht hat Burkhard schoene Architekturfotos gemacht. Danach faehrt er zur St Joseph's Church, einer katholischen Kirche, wohl der aeltesten hier. Der aktuelle Bau stammt zwar nur von 1905, aber Vorgaengerbauten gab es schon seit etwa 1650.

Der naechste Programmpunkt ist ein Bummel ueber die Wangfujing Dajie, an der die grossen Einkaufspalaeste liegen. Ich bekomme das kurz als "die Nanjing Lu von Beijing" beschrieben und weiss Bescheid. Eine riesenhafte Darstellung des bekanntlich nicht kleinen Yao Ming, des beruehmten Shanghaier Basketball-Spielers, wirbt fuer die Artikel eines Sportausstatters.

Weil der Weg am Platz des Himmlischen Friedens vorbeifuehrt und das Licht gut ist, macht Burkhard auch hier schon mal ein paar Fotos. Eigentlich steht jetzt der aelteste Tempel Beijings auf dem Programm, der buddhistische FaYuan Si. Der ist urspruenglich den Soldaten gewidmet gewesen, die auf Expeditionen zu den Staemmen im Norden ums Leben kamen. Von diesen Tatsachen mal abgesehen, ist es eher ein Tempel wie jeder andere.

Dann gibt es einen interessanten Programmpunkt: die NiuJie-Moschee, die einem wie die grosse Moschee in Xi'an recht chinesisch vorkommt. Der Muezzin ruft hier auf dem Hof zum Gebet, obwohl er doch auch auf einen als Minarett deklarierten zweistoeckigen chinesischen Pavillon steigen koennte. Diese aelteste und groesste Moschee Beijings geht auf das 10. Jahrhundert zurueck und wird noch heute vor allem von Angehoerigen der Hui-Minderheit besucht. Aussen Hui, innen auch Hui. Auch unser Fahrer gehoert dieser Bevoelkerungsgruppe an, laesst das aber nicht "'raushaengen".

Das naechste Ziel ist der BaiYun Guan, der Tempel der weissen Wolke und Sitz des chinesischen Daoistenverbands. Auch er blickt auf eine lange Geschichte zurueck: Seit 739 gibt es hier einen Tempel, der mehrfach abgebrannt ist und wiederaufgebaut wurde. Die heutigen Gebaeude stammen aus der Ming- und Qing-Zeit.

Der Miao Ying Si ist der letzte Tempel fuer heute. Die im Reisefuehrer erwaehnte 51 Meter hohe weisse tibetische Dagoba uebersieht Burkhard aber, so dass nun Zweifel aufkommen, ob er wirklich da war. Vielleicht war das der GuangJi-Tempel??

Danach ist Burkhard noch einmal zur Sankt-Josefs-Kirche gefahren, um deren Westfassade im Licht sehen zu koennen, und dann gab es Essen. Nach dem Essen war blaue Stunde an der Wangfujing Dajie angesagt, und dann hiess es ein Taxi angeln. 15 Minuten fuers Angeln und 50 Minuten fuer 7 Kilometer - dann war er um viertel nach sieben zurueck im Hotel.

Ich sehe mir abends die Fotos an - na gut, einiges haette ich auch gern gesehen, aber sooo schlimm ist es nicht, dass ich es verpasst habe. Trotz eifrigen Bloggens (o.k., am Vormittag bin ich noch einige Male eingeschlafen, aber am Nachmittag habe ich relativ konsequent geschrieben) ist es mir nicht gelungen, den Rueckstand komplett aufzuholen - ich konnte ihn nur auf knapp zwei Tage verkleinern.

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