Es ist wieder Qing Ming (s. 5. April 2007), das Graeberfegefest, und - das ist das Beste daran - wieder langes Wochenende (s. 4. April 2008). Aber das Wetter ist so truebe, dass ich total frustriert kalauern muss: In die Saerge, ihr Toten, die Graeber wer'n g'fegt - und man moechte sich fast gleich dazu legen. Es ist nass, es regnet mehr oder weniger stark, die Wolken haengen mir fast bis auf die Haarspitzen, und alles ist so grau, grau und grau, dass sich statt der saisongerechten Fruehlingsgefuehle Novemberdepression einstellt. Insofern haben wir auch auf den Ausflug zu einem Friedhof verzichtet, den wir jetzt erstmalig haetten machen koennen, da in der Shanghai Daily ein grosser Artikel ueber den Fushouyuan-Friedhof in Qingpu stand, samt Adresse. Wir wussten ja sonst nie, wo denn wohl ein Friedhof sei. Nun gut, wir warten auf etwas besseres Wetter, und dann koennen wir diesen Ort mal inspizieren.
Aber die Chinesen muessen es dann auch gleich wieder uebertreiben. So kann man in diesem Artikel lesen, dass der parkartige Friedhof bei der staedtischen Tourismus-Kommission den Status einer Sehenswuerdigkeit beantragt hat. Das finde ja selbst ich ein bisschen komisch, die ich schon immer gern auf Friedhoefen spazieren gehe. Angefangen von zahlreichen Radtouren zum Waldfriedhof Lauheide, schon als Kind, ueber so manchen Friedhof in Frankreich, die venezianische Friedhofsinsel San Michele, auch den einen oder anderen juedischen Friedhof, natuerlich den beruehmten Melatenfriedhof in Koeln, die Pariser Friedhoefe Père Lachaise und Montmartre (mindestens), auch die Katakomben dort, und den Soldatenfriedhof am Omaha Beach, bis zum Bukit Cina in der Umgebung von Melaka oder auch zu den muslimischen Friedhoefen daselbst. Wenn ich so darueber nachdenke, kommt da ganz schoen was zusammen, so dass ich fast selbst ein bisschen ueberrascht bin. Chinesen wuerden traditionell wohl nicht auf die Idee kommen, freiwillig hinzugehen - nun, dann ist das eben ein kultureller Unterschied.
Aber, wie bereits erwaehnt, das Wetter ist heute so grauenhaft gewesen, dass wir keinen "richtigen" Ausflug gemacht haben, sondern bloss in die Fuzhou Lu gefahren sind, um in Buechern und Tontraegern zu stoebern. Mit Schirm und nasskalter Witterung konnten wir uns nicht mal dazu aufraffen, hinterher noch an den Kuenstlerbedarfsgeschaeften und weiteren Buch- und Bueromateriallaeden vorbeizuflanieren, obwohl ich eigentlich neugierig bin, dort ein bisschen herumzustoebern. Nur eine grosse neue Schneidematte habe ich noch erworben, im Vorbeigehen auf dem Weg zum Auto - ca. DIN A1 fuer weniger als 15 Euro - das ist unschlagbar guenstig.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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