Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Mittwoch, 29. April 2009

Mittwoch, 22. April 2009: Dampflinge

Wir wollen heute Abend die beruehmten Dumplings von Xi'an probieren und dazu das DeFaChang-Restaurant aufsuchen. Angeblich kann man da nirgendwo halten, so dass uns der Fahrer irgendwo hinauswirft und David uns erst durch finstere, verregnete Gassen fuehren muss. Dafuer fuehrt er uns auch bis ins Restaurant hinein und an den Tisch und bestellt fuer uns das "Verkostungsmenu". Das Restaurant ist riesig, wie in China so ueblich, und in dem Raum, in dem wir sitzen, sind mehrere Chinesengruppen lautstark mit Essen und den zwei internationalen Lieblingslastern beschaeftigt: Saufen und Rauchen. Touri-Gruppen gibt's natuerlich auch, wobei die kurz nach uns eintreffende deutsche Gehoerlosengruppe angenehm dadurch auffaellt, dass sie trotz lebhafter Unterhaltung den Lautstaerkepegel nicht anhebt.

Erst geht irgendwas mit dem Service schief: uns wird nichts serviert. Immerhin ist eine Serviererin bass erstaunt, als sie nach einer Weile an unserem Tisch vorbeikommt und darauf gar nichts sieht, und dann kommen auf einmal flugs die vier kalten Vorspeisen und die drei Bambus-Daempfkoerbchen mit Dumplings (hier auch wirklich Dampflinge, denn die guten sind halt gedaempft und nicht gekocht). Die leckeren Haeppchen im duennen Teig sind nicht ganz so beredt wie die im Eingang ausgestellten Musterexemplare, die immer so aussehen wie das, was sie enthalten. Optisch gefallen mir ja die Huehnerdumplings mit beschwingten Fluegeln und die kleinen Schweine-Toennchen mit Querfalten auf dem Ruessel am besten. Aber das Aussehen ist letztlich auch egal. Sie sind wirklich sehr fein und haben sehr unterschiedliche Fuellungen. Es ist wirklich ein Probiermenu, von jeder Sorte gibt es fuer jede/n nur ein Stueck. Dann kommt noch eine Suppe, in der am Tisch mit offenem Feuer unterm Topf ein paar Mini-Dumplings gekocht werden, und zum Abschluss gibt es noch einen Teller voll gekochter grosser Dumplings, wohl mit Schweinefleisch (oooaach! 'tschuldigung!) und pfundweise Knoblauch. Davon probieren wir nur noch, denn jetzt sind wir pappsatt. Statt all der Sachen drumrum haette ich eigentlich lieber mehr Dampflinge gegessen …

Am Nebentisch meinen nicht mehr ganz nuechterne Raucher, sie muessten uns dauernd in ihrer Stadt begruessen. Die Unterhaltung ist leider recht schleppend, weil sie so gut wie kein Englisch koennen, wenn man mal von "welcome to Xi'an!" absieht, und unser Hoerverstaendnis leider auch wieder mal nicht sehr weit reicht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir wegen des Laerms schon rein akustisch kaum was verstehen koennen. Kurz bevor wir fertig sind, geht diese Gruppe und die vom Nachbartisch, da wird es gleich viel ruhiger. Wir gehen bald auch, und Xi'an ist zum Glueck nicht so wie Shanghai: hier kann man trotz Regen ein Taxi bekommen. Wobei der Regen mittlerweile endlich nachgelassen hat. Moege das Graeberwetter sich rasch verziehen!

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