Im Restaurant: Din Tai Fung. Da man sehr kundenorientiert ist, fragt man die Kunden als erstes nach dem Namen. Warum? Wozu? Keiner weiss es, jedenfalls wird er nicht benutzt, um einen damit anzureden. Ich bin jedesmal in Versuchung, meinen Namen als N-O-N-A-M-E zu buchstabieren. Nur Burkhard ist immer so guuutmuetig ... Dabei ist es doch eine Grundregel der Kundenorientierung, niemanden nach Informationen zu befragen, die man dann nicht benutzt.
Man nehme alsdann einen Fragebogen, den man dem Kunden zusammen mit der Rechnung praesentiert. Normalerweise fuellen wir den ja schon gar nicht mehr aus, aber diesmal hatten wir recht lange auf das Dessert gewartet und es hatte zweier Nachfragen bedurft, bis es endlich kam. Insofern war ich geneigt, dem Unternehmen eine kostenlose Beratung angedeihen zu lassen. Und auf dem Fragebogen bei "Service" das Kreuzchen nicht in der Kategorie gut zu machen, sondern bei annehmbar - neben duerftig die dritte Wahlmoeglichkeit. Aber was fuer ein Bogen ist das denn? Da soll man seinen Namen (Noname also ;-)) ) eintragen, und vor allem sieht das Formular auch vor, dass der Name der Bedienung eingetragen wird. Und schon, waehrend wir noch schreiben, faengt die Bedienung an, mit uns ueber das Kreuz bei "fair" zu diskutieren. Was ist los?! Die machen das wohl so, dass fuer die Kategorie "Service" ausschliesslich die zustaendige Bedienung verantwortlich ist ... In unserem Fall wuerde ich ihr einen Teil der Verantwortung geben (sie haette in der Kueche mehr Druck machen sollen) und den anderen Teil der Kueche. Soll ich mich jetzt fuer die Bewertung rechtfertigen, oder wie, oder was?! Das wird mir doch alles zu bunt! Ich nehme also das Formular und reisse es in Stuecke, unter solchen Bedingungen gebe ich doch die Umfrage gar nicht erst ab! Aijaijai, da sind Chinesen wie Koelner: am schoensten issed, wenned schoen is', un' wenn sonn Westfaale mit kein' Jefuehl dafuer, wanned schoen is', ers' ma' Zettel zerreiss', issed nich' mehr schoen. Daraufhin kam auch noch der "Oberkellner" dazu, dem wir muendlich mitgeteilt haben, dass wir die Kueche in der Verantwortung fuer den allzu langsamen Service sehen. Die Formularfetzen habe ich vorsichtshalber mitgenommen ... und wir haben den Saal halb fluchtartig verlassen.
Ein wunderbares Beispiel also, wie man es nicht machen soll und warum Feedback besser anonym eingeholt wird. Das war mal einer der aeusserst raren Momente in meinem Leben, in dem ich die Bedeutung von Datenschutz intensiv gespuert habe.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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