Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Dienstag, 2. September 2008

m50

Ich hatte ja noch gar nicht ueber die "Entdeckungen" auf der Moganshan Lu Nr. 50 berichtet! So geht das aber nicht. Das deutsche Generalkonsulat beschreibt es so: "Seit Ende der Neunziger Jahre hat sich in Shanghai eine rege Kunst- und Galerieszene etabliert. Vor allem entlang des Suzhou-Flusses wurden viele Fabrikhallen und Lagerhäuser zu Künstlerstudios und Galerien umgewandelt. Das wohl bekannteste Künstlerquartier ist das M50, kurz für Moganshan Lu (Strasse) Nr. 50, wo sich bis zu 100 Bildhauer/innen, Künstler/innen und Galerist/innen angesiedelt haben." Diese Ansiedlung hat auch eine schicke, aber leider vernachlaessigte Webseite, auf der man das Wort Version in der phonetischen Version "vison" sehen kann - auch Kuenstler sind offenbar keineswegs so intellektuell, wie man denken koennte ... hihi.

Da uns das Ausmass dieses "Kuenstlerquartiers" vorher nicht bekannt war, war ich doch ueberrascht ueber die grosse Anzahl von Galerien. Gar nicht so einfach, als erstes mal die Raeume der Affordable Art Fair (AAF) zu finden. Wir finden sie aber doch, und diese "Messe" unterscheidet sich wohltuend von der Gift & Home Decoration Fair. Dies ist einfach eine ganz normale Galerie-Raeumlichkeit mit ca. 200 Kunstwerken und einem Prozess-Fliessbild zum Thema "Wie erwerbe ich ein Stueck der hier gezeigten Kunst". Der Prozess kann mit den Varianten "zahle bar", "zahle per Scheck" und "mache eine Anzahlung" umgehen. Alles andere sowie eventuelle Unregelmaessigkeiten beduerfen der eingehenden Diskussion. Diese kluge Klausel macht das schwarzgrundige Prozess-Schaubild schon etwas sympathischer. (Oder sollte ich einem Irrtum aufgesessen sein und das war gar kein Prozess-Fliessbild, sondern selbst ein Kunstwerk? ;-)) )

Es wuerde zu weit gehen, die Werke zu beschreiben. Burkhard gefaellt ein Bild in Collagetechnik aus alten Fotos, Kalenderblaettern und blauem Farbhimmel, das die Skyline von Pudong zeigt. Mir gefaellt das extrem grossformatige Foto, das auf den ersten Blick eine typisch chinesische Tempelfront zeigt und auf den zweiten eine Grossaufnahme eines mickrigen Wellpappmodells ist, nicht uebel. Auch sonst gibt es noch ein paar ganz interessante Sachen, aber in Anbetracht mangelnder Wandflaechen sehen wir davon ab, ein Bild zu erstehen. Ein richtiger coup de coeur war auch ohnehin nicht dabei. Wenn ich's recht ueberlege, waere mir auch was Plastisches sympathischer (wenn es auch um Stellraum keineswegs besser bestellt ist als um Wandflaeche) - und das ist auf der AAF eindeutig unterrepraesentiert.

Anschliessend besuchen wir noch etwa eine Handvoll anderer Galerien. Zum Teil gibt's da recht interessante Sachen. Hier muessen wir auf jeden Fall nochmal hin!

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