Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Mittwoch, 3. September 2008

One night in Bangkok

Ausgerechnet! Muss das gerade jetzt sein?! Ja, muss, der Termin war schon laenger geplant, und keine Sorge - alles halb so wild. (Dafuer auch doppelt so lang, denn ich bleibe gar nicht bloss eine Nacht, sondern zwei.) Ich habe vorher genuegend Erkundigungen eingezogen und die Seite mit Reisehinweisen des Auswaertigen Amts konsultiert und unsere Corporate Security und ein paar lokale Kollegen, und die Botschaft lautet ueberall "business as usual", sofern man sich nicht gerade zum Regierungssitz begibt, und das kann ich leicht vermeiden. Meine groesste Sorge war ein eventueller Streik, der dem Nichtvorhandensein von Taxis haette zugrunde liegen koennen - aber auch diese Sorge war voellig unberechtigt.

Vor der Landung konnte ich die Felder "vor" (warum sagt man eigentlich nicht hinter? oder neben?) der Stadt sehen. Hier liebt man wohl sehr langgezogene Rechtecke: ueber weite Strecken gibt es lange, gerade Strassen, die in einem gewissen Abstand parallel verlaufen und an denen Haeuser liegen und recht viele Baeume stehen, die vermutlich zum Schattenspenden gebraucht werden. Typische Strassendoerfer also. Hinter den Haeusern hat dann wohl jede Familie ihr Feld, das sich, vielleicht nur "hausbreit", bis zur Mittellinie zwischen dieser und der naechsten Strasse erstreckt. Auf vielen Feldern steht Wasser, das sieht nach Reisanbau aus. Obwohl ... die jetzt doch dann eigentlich gruen sein muessten? Hm, vielleicht gibt's hier mehrere Ernten.

Ich bin also am spaeten Nachmittag nach einem relativ turbulenten Flug problemlos hier gelandet und mit einem ganz normalen Taxi zum Hotel gefahren. Mal wieder eine Premiere: zum ersten Mal Thailand! Allerdings ist es nun auch nicht mehr soooo ueberraschend und ganz neu und ganz anders als alles, was ich hier schon gesehen habe. Zunaechst ist das mal eine asiatische Grossstadt, mit weiten, eher haesslichen Auslaeufern und schicken Glas- und Stahlpalaesten, wenn man in das/ein Zentrum kommt. An der Flughafenautobahn sind mir zu meiner Ueberraschung gleich zwei Moscheen aufgefallen - dabei ist Thailand doch buddhistisch. (Das ist auch gut so, denn sonst waer' ich ja jetzt wieder inmitten von Fastern im Ramadan-Fieber.) Zum Teil sieht man, als Versatzstueck meist, diese typischen thailaendischen Daecher. Aber die kenne ich schon aus Kambodscha. Und dann gibt's diese kleinen Strassen mit dem quirligen Alltagsleben und die grossen Strassen mit dem alltaeglichen Verkehrschaos. (Man haette ja denken koennen, dass im Ausnahmezustand die Strassen menschen- und autoleer waeren - aber nichts da!) Also alles gar nichts Neues. Neu ist hier nur die noch wieder andere Schrift (und schon wieder kann ich Nullkommanichts lesen) - und die vielen Fotos von Koenig Rama IX., besser bekannt als Bhumibol, und seiner Frau, die allgegenwaertig sind. Und wenn es gerade nicht um den Koenig geht, sind die Thais offenbar auch witzig: waehrend der Taxifahrer noch das Hotel suchte, kamen wir an einem ziemlich heruntergekommen wirkenden, aber offenbar auch/noch als Hotel genutzten Gebaeude vorbei. Das nannte sich "Budget Hilton".

P.S. Gefahren lauern meist ganz woanders - ich bin vorhin im Bad eine Stufe hinuntergestuerzt - ooops, die hatte ich gar nicht gesehen! Zum Glueck ist aber nichts passiert. Ansonsten ist das Metropolitan seeehr schoen. Das Zimmer gross mit einem breiten Bett und einer grosszuegigen Sitzecke, recht ansprechend und mit einigen huebschen Details. Nach der Ankunft kommt jemand einen Begruessungstee bringen, und auf dem Tisch steht eine Obstschale mit einer Mango, einer Pitahaya (Drachenfrucht) und mehreren Kakis. Nicht uebel!

P.P.S. Zu One Night in Bangkok gibt es sogar einen Wikipedia-Eintrag, na sowas! Und wer den ollen Text nachlesen will, kann das hier tun.

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