Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Montag, 16. März 2009

Wegger Himmel

Eigentlich heisst es ja verlorener Himmel, aber wenn man ergebnisorientiert ist (Gruss aus Kalau), dann ist er eben danach weg. Den Ort des verlorenen Himmels findet man in Shanghai in der GaoYou Lu No. 38, dort befindet sich das Restaurant dieses Namens (mit einer ueberaus schicken Website). Eigentlich wollten wir dort gestern mit einem Kollegen und seiner Frau hin, die in einem der Nachbartuerme wohnen, aber da Unstimmigkeiten darueber bestanden, ob das Essen am 14. oder am Sonntag stattfinden sollte, hat es leider nicht geklappt. Da wir nun aber nichts eingekauft hatten, mussten wir ja trotzdem irgendwo hin fahren, und warum dann nicht gleich dahin? Da das Wetter immer noch gut war, konnten wir es ja wagen, mit dem Taxi zu fahren. Schliesslich gilt fuer mich, anders als im Zoo, nicht die Regel "Love me, don't feed me" - und ganz ohne Essen drohe ich natuerlich zu verhungern ...

Die GaoYou Lu liegt in der ehemaligen franzoesischen Konzession, und das Restaurant ist ebenso schick hergerichtet wie die Website. Offenbar fuer Langnasen, denn es ist da so dunkel, dass man kaum sehen kann, was aufgetischt wird! Dabei sieht es vermutlich alles gar nicht mal so schlecht aus, farbenfroh und appetitlich, denn hier gibt es Gerichte aus (Burma und) Yunnan, wo bekanntlich viele verschiedene Minderheiten jede mit ihren eigenen sowie chinesischen und suedostasiatischen, speziell thailaendischen Einfluessen kocht. Gar nicht so schlecht ... der Dai-Fisch mit sieben Gewuerzen, das scharfe Rindfleisch nach Art der Hab-ich-vergessen (offenbar mit Limettensaft abgeschmeckt, lecker!) sind gut - bloss das in Tamarindensaft gekochte Gemuese schmeckte total nach Gruenkohl. Nur dass es nicht so fein gehackt war und der Saft dem Gericht im Vergleich zum bekannten deftigen deutschen Winteressen eine etwas fruchtigere Note verlieh.

Dieses Restaurantkonzept funktioniert offenbar gut, denn es war recht voll und die Langnasendichte war ziemlich hoch - allerdings kommen auch Chinesen, einige sogar ohne langnasige Begleitung. Dass man Zeit und Raum vergisst und sozusagen mitsamt dem Himmel verloren geht, kann ich allerdings nicht bestaetigen.

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