Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Sonntag, 13. Juli 2008

Das mir!

Eigentlich bin ich ja ein Murmeltier und kann immer und ueberall schlafen, aber jetzt hat mich die sechste Jahreszeit wohl ganz durcheinander gebracht. Ich! Eine Schlafstoerung! Darunter hatte ich bisher immer eine Person verstanden, die morgens heftig und ungemuetlich an mir ruettelt. Insofern habe ich fast immer eine - ein Wecker ist einfach nicht sicher genug, denn man kann nicht unbedingt davon ausgehen, dass seine Geraeusche tief genug in Ohr und Traum dringen, um Aufwachen zu bewirken. Aber letzte Nacht konnte ich doch wirklich nicht einschlafen. Auch nach ueber 30 (!!!) Seiten Lektuere noch nicht (ich, die ich doch sonst oft ueber 3 Zeilen nicht hinauskomme), und auch nicht mit Zeitzeichengeschichten im Ohr.

Jetzt bin ich entsprechend muede und waere heute beim Kalligraphieren fast eingeschlafen. Dabei habe ich heute den zweiten Faecher fertiggestellt, mit einem beruehmten Gedicht aus der Tang-Dynastie:
Jung ging ich fort, jetzt bin ich alt und kehre in meine Heimatstadt zurueck.
Ihren Akzent habe ich behalten, die Schlaefen sind mir grau geworden.
Die Kinder, die ich treffe, kennen mich nicht
und fragen mit einem Laecheln: Opa, wo kommst du her?
So lautet meine Uebersetzung der englischen Uebersetzung - ich hatte Zheng Hong gefragt, ob es nicht ein Buch mit Uebersetzungen gaebe, und daraufhin hat er mir auch wirklich zwei mitgebracht. Es ist ja sonst einfach zu bloed, wenn man nicht einmal versteht, was man da eigentlich schreibt. Auf der Rueckseite steht einer der zahllosen - nein, nicht "four-letter-words" - Vier-Wort-Ausdruecke. Die sind ueblicherweise nicht unflaetig, sondern der Inbegriff chinesischer Weisheit und Bildung. Viele muss man naemlich kennen, um sie zu verstehen - die vier Woerter sind dann nur die Assoziationsanker fuer eine Geschichte, die die Bedeutung enthaelt. Das fuer diesen Faecher gewaehlte Sprichwort ist noch relativ einfach: erst denken, dann handeln (woertlich eher: dreimal denken, dennoch gehen). Grosse Weisheit Nr. 7.

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