Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Donnerstag, 14. August 2008

Nach Japan gehuepft

Der Himmel grollt - heftigen Regen morgens, mittags, abends und reichlich Blitz und Donner dazu gab es heute. Dementsprechend waren Wege und Rasen recht nass auf dem Heimweg vom Chinesischunterricht, zumal es immer noch leicht regnete. Und sieh mal einer an, wir haben auf dem Skyline Mansion-Gelaende nicht nur singende Steine, Fledermaeuse und Libellen, sondern auch Froesche. Zumindest einer ist uns von rechts nach links ueber den Weg gehuepft. Quaak. (Was die Libellen betrifft, schwirrte gestern und heute beim Fruehstueck eine vor dem Fenster herum und machte den Anschein, unbedingt hineinzuwollen - aber zu ihrem eigenen Besten haben wir davon abgesehen, sie hereinzulassen.)

Gemaess dem Prinzip des Apropos-Spiels sind meine Gedanken, vom Frosch angestossen, gleich assoziativ bis nach Japan gehuepft, zumal die tierische Begegnung in relativer Naehe des gar nicht alten "Kinderteichs" mit einem Mosaikdelphin auf dem blauen Grund stattfand: Der alte Teich. Ein Frosch springt hinein - vom Wasser ein Geraeusch. Das angeblich meistzitierte Haiku der Welt ist das, von Matsuo Basho, dem "Erfinder" dieser literarischen Form. Trotz seines Alters (Basho lebte von 1644 bis 1694) ist der Text immer noch knackig-frisch, na so was!

Bashos Erfindung hat Spaetfolgen - ist doch die Haikudichterei, mehr oder weniger ernsthaft, ein mittlerweile internationaler Volkssport geworden, der selbst mich (ich wuerde nicht sagen ergriffen, aber doch) "angestupst" hat. Wer keine Haikus und erst recht keine Haiku-Interpretationen lesen moechte, sondern lieber eine heitere Dichtszene, kann das in Der Himmel ist blau, die Erde ist weiss tun. Das ist ein Buch, das ich mir zuletzt aus Deutschland mitgebracht hatte, schliesslich verspricht der Untertitel, es handele sich um "Eine Liebesgeschichte", und es gab begeisterte Kritiken. Ich habe es neulich ausgelesen und kann die grosse Begeisterung nicht wirklich teilen. Meiner Meinung nach wird das Werklein (knapp 180 Seitlein) ueberschaetzt, auch wenn es ganz nett zu lesen ist. Da hat doch Haruki Murakamis South of the border, west of the sun (deutsche Ausgabe unter dem Titel Gefaehrliche Geliebte) damals einen tieferen Eindruck bei mir hinterlassen. Das war seinerzeit das Buch, dessentwegen sich das literarische Quartett aufgeloest hat ... was so ein Frosch alles anrichten kann!

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