Oder: Neues aus dem Stoffmarkt. Oder genauer: Beobachtungen im "neu entdeckten" Stoffmarkt. Es gibt naemlich nicht nur den an der Lujiabang Lu, sondern auch einen mindestens ebenso grossen, der sich ca. 200 m von "unserer" Faehrstation in Puxi entfernt befindet. Also max. 10 min Fussweg plus Uebersetzen. Und es gibt da eine mindestens ebenso grosse Auswahl wie im bekannten Markt. Sehr bequem, das inspiriert meine Textilphantasien ...
Zum "Anwaermen" habe ich paradoxerweise mit zwei ganz kuehlen Nachthemden begonnen. Als ich mir letztes Jahr noch Oeko-Nachthemden bestellen wollte, waren die aermellosen alle vergriffen, so dass ich leer ausging und nur zwei besitze. Und die sind aus Baumwolljersey und trotz der Spaghettitraeger weniger leicht, als man denken koennte. Da ich noch ein uraltes Nachtwaesche-Schnittmusterheft habe, habe ich mir darin mal ein paar Modelle angesehen und dann nach dem Aussuchen eines ganz leichten Leinenstoffes dem chinesischen Schneider die Schemazeichnung des gewuenschten Modells im Anleitungsteil gezeigt, weil auf dem Foto gar nicht gut zu erkennen war, wie das Hemdchen denn nun aussaehe. Aber dieser Meinung war der chinesische Schneider gar nicht! Da wurde mehr das Foto gesucht und konsultiert - mir unbegreiflich, wo ich mir doch in jedem Modekatalog neben dem Foto eine Modellzeichnung wuensche, darauf kann man doch viel besser erkennen, wie das geschnitten ist! Nun ja - wie auch immer. Gestern abgeholt und gleich gewaschen und gebuegelt und ausprobiert ... jetzt ist es total edel zerknittert. Aber ganz angenehm. Dem Traegerhemd aus ganz leichter und locker streifen-gewebter Baumwolle steht die Praxisprobe noch bevor. Ist auch ganz schlicht und sieht sehr leicht aus. Vielleicht ist es noch etwas bequemer, weil Spaghettitraeger ja nichts anderes im Sinn haben, als mir von der Schulter zu rutschen - beim Traegerhemdchen duerften die namengebenden Teile wohl etwas besser auf den Schultern bleiben.
Beim Bestellen der Nachthemden hatten wir auch noch eine Tischdecke gekauft ... da wird man dann gebeten, eben aufs Saeumen zu warten, und man kann sie sofort mitnehmen. Aber so sind sie, die Chinesen - die vierte Seite ist falschherum gesaeumt! Aber da die Tischdecke insgesamt ein bisschen nach "Low Budget" aussieht (und das ja auch war), soll's mich mal nicht stoeren.
Das Geschaeft scheint da jedenfalls ganz gut zu gehen - die gestern in Auftrag gegebenen Seidenflatterblusen und die heute bestellten Leinenklamotten fuer das tropische Malaysia (2 Hemden fuer Burkhard, 2 Oberteile und 2 Hosen fuer mich, alles mit langen Armen und Beinen gegen die kleinen blutgierigen Plagegeister) sind erst in 2 Wochen fertig! Na sowas! Heute war dort einigermassen "was los", obwohl dieser Markt insgesamt etwas weniger ueberlaufen als der andere zu sein scheint. Aber Langnasen gibt es in beiden genug. Und damit die keinen Schaden nehmen, hat die Gemeinschaft der chinesischen Schneider (oder wer auch immer dafuer zustaendig sein mag) an der Rolltreppe Warnschilder angebracht, siehe Foto. Vielleicht haetten sie einen englischen Muttersprachler um Rat fragen sollen ... wie gesagt, Langnasen gibt es normalerweise genug in greifbarer Naehe.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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