Wieder in Georgetown speisen wir zunaechst in einem Meeresrestaurant auf einer Terrasse mit Meerblick. Ich vertilge zwei grosse Mantis Prawns, handlange Krebstiere, die ein wenig nach Gottesanbeterin aussehen, daher der Name. Man kann naemlich noch reichlich lebendige Exemplare im Aquarium des Hauses beobachten. Burkhard versucht sich an einem Red Snapper in Tom Yam-Sauce. Alles lecker. Zu unserer Unterhaltung turnt eine freche Kraehe vor, und auf dem Niedrigwasserschlammboden muessen die Schlammspringer versuchen, wenigen, aber hungrigen Voegeln aus dem Weg zu gehen.
Danach steht noch die Fahrt in einem oder einer Trishaw auf dem Programm. Waehrend bei einer Fahrradrikscha der "Treter" vorn sitzt, sitzt er bei einer (ich nehme mal provisorisch an, dass das Wort feminin ist) Trishaw hinten. Ich bin hin- und hergerissen, wie ich die Fahrt finden soll. Auf den leereren Strassen ist es irgendwie toll. Die Raeder sind gut geoelt, und die Treter
verstehen ihr Geschaeft, so dass man quasi lautlos dahingleitet. Es ist mittlerweile kurz vor neun, und einige Buergersteige wurden schon hochgeklappt, so dass die oft offenen Kanaele noch breiter sind. Wir kommen uebrigens auch durch die Love Lane, wo um diese Zeit so Frauen herumstehen - Herr Wachtmeister, was sind denn das fuer Frauen?! Und das in einem muslimischen Land.
Auf den Hauptverkehrsstrassen hingegen, auf denen die Autos bestimmt mit 60 km/h fahren, fuehle ich mich in der Trishaw weniger wohl. Kein Gurt, keine Kopfstuetze - und die Knautschzone bin ich! Insgesamt nehme ich von der halben Stunde, die uns noch einmal an fast allen Plaetzen vorbeifuehrt, die wir auch am Tag gesehen haben, einen eher guten Eindruck mit. Wir haben uebrigens getrennte Fahrer, weil wir zu dick sind. :-(( Meiner hat eine saeuselnde Stimme wie Kaa, die Schlange in Disneys Dschungelbuch, und saeuselt mir zwischendurch was ins Ohr. Ich fuehl' mich schon halb hypnotisiert!
An einem der chinesischen Haeuser steht Heng Heng, das gefaellt uns natuerlich besonders gut. Auch wenn es sicher nicht dasselbe heng heng wie grunz ist, das wir schon mal als in China landestypische Alternative zum Oink gebrauchen. ;o) Nach der Trishaw-Fahrt fuehrt uns Mr Badrul noch zu einer der chinesischen Veranstaltungen, von denen es heute mehrere gibt. Zum Ende des Geistermonats muss naemlich der hungrige Geist verbrannt werden. Vorher muss er sich aber noch amuesieren, behufs welchen Zweckes auf einer Buehne ihm gegenueber eine sexy Saengerin chinesische Lieder zum Besten gibt. Mit voll aufgedrehter Beschallungsanlage, dass einem die Baesse auf den Magen klopfen. Laut Mr Badrul werden mit vorrueckender Stunde die Roecke immer kuerzer, so kurz, dass die Regierung sie verboten hat. Hot Pants seien jetzt das hoechste der Gefuehle. Aber soweit ist "unsere" Saengerin noch nicht. Der bunte Papiergeist sitzt alldieweil mit grimmigem Gesicht da, waehrend saeckeweise Papieropfer weggebracht werden zur Verbrennungsstelle, irgendeiner Strassenkreuzung in der Naehe, die fuer diesen Anlass gesperrt und von der Feuerwehr "in Schach" gehalten wird.. Ihm gegenueber bereitet sich ein Mann mit freiem Oberkoerper darauf vor, in Trance zu fallen. Dazwischen raeuchern zahlreiche Raeucherstaebchen vor sich hin. Aber so lange, bis dann auch der Geist zur Verbrennung gebracht wird und die eigentliche Zeremonie stattfindet, wollen wir dann doch nicht warten. Vermutlich erst gegen Mitternacht. Zurueck zum Hotel, ab ins Bett!
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