Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


Wer weiterhin meine Bemerkungen über Gott und die Welt lesen möchte, klickt bitte hier:
Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Montag, 16. Februar 2009

Blau gemacht!

Heute haben wir die zweite Stunde Chinesisch blau gemacht - das Besondere in diesem Fall: wir haben zusammen mit der Lehrerin blau gemacht! Und sind dann bei niedrigen Temperaturen in wieder schneidend kaltem Wind in die Dongchang Lu gegangen, die naechste Geschaeftsstrasse hier. Noch ein paar Schritte, und wir sind da: ein typisch chinesisches Restaurant, hell erleuchtet, maessig sauber, mit grossen blauen Plastikkisten, in denen ein paar uebriggebliebene Fische die letzten Stunden ihres Lebens fristen, und Plastikstuehlen und (luxurioes!) Glastischen, auf denen elektrische Heizplatten stehen. An der Wand haengt ein Flachbildschirm, auf dem ein Film ueber Intrigen am kaiserlichen Hof zu Zeiten der letzten Kaiserin Cixi laeuft, wie Yang XiaoLi uns erlaeutert. Im Hintergrund scheint irgendwo die Kueche zu liegen, davor stehen Vorraete herum. Es ist alles in allem nicht genau das, was man in Deutschland gemuetlich nennen wuerde.

Und wir wuerden normalerweise nicht hineingehen, weil es hier natuerlich weder eine bebilderte Speisekarte geschweige denn eine englische gibt. Statt dessen liegt ein kleines Klemmbrett auf dem Tisch, auf dem ein Formular mit den Angeboten des Hauses darauf wartet, dass die Kunden einfach gleich selbst ankreuzen, was sie haben moechten. Caidan (sprich: tsaidan) heisst woertlich auch Speiseliste oder -formular, kein Wunder! Darauf kann man auch ankreuzen, wie scharf man es gern haette: Nicht, etwas, ziemlich, sehr lauten die Abstufungen.

Wir bestellen Rindfleisch im grossen Topf fuer 48 RMB, und das ist auch wirklich ueppig. Gar nicht schlecht, die wuerzige Sauce mit Gemuese (Zwiebeln, Knoblauch, Staudensellerie, Karotten und Rueben, die auf den ersten Blick aussehen wie Salzkartoffeln) und gar nicht wenig Fleisch. Aber jetzt wollen mir die Augen zufallen, also genug des Berichtens!

Keine Kommentare: