Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Rinderwahnsinn

So richtig was zu berichten gibt es gar nicht, so dass der Blogeintrag wahrscheinlich aussehen wird wie das scheibchenweise aufgeschnittene Gehirn eines an BSE verendeten Rindviehs: loechrig und teilweise unzusammenhaengend. Spongiform, gell?

Im Chinesischunterricht koennen wir gerade die Tiefen und Hoehen von XiaoLi mitbekommen - sie hat eine neue Zimmergenossin mit anderem "Lebensrhythmus" (Tiefe) und eine Bahnfahrkarte fuer die Heimfahrt anlaesslich des Fruehlingsfests, die mit 90%iger Wahrscheinlichkeit sogar echt ist (Hoehe). Na super! Und dann die Geschichten um die Fahrkarte! Abends um halb zehn haette sie sich an die Schlange anstellen koennen, die nur wenig mehr als zehn Personen umfasste. Da haette ich ja gesagt, das ginge wohl noch - bis ich erfuhr, dass das die Schlange vor der geschlossenen Tuer war, denn die Verkaufsstelle schliesst bereits um halb sechs Uhr abends. An vielen Stellen bringen die Chinesen wunderbaren Service, aber dann sowas ... da koennte man ja vielleicht mal ein paar Ueberstunden ansetzen?!

Frueh buchen hilft auch nicht - nicht nur, dass es keinen Fruehbucherrabatt gibt, der frueheste Zeitpunkt, zu dem man eine Fahrkarte kaufen kann, ist 11 Tage vor der Abfahrt. Was XiaoLi jetzt erworben hat, ist dafuer eine Karte fuer einen gaaanz schnellen Zug, der braucht nur sechs Stunden - und dann sind's noch drei Stunden Busfahrt bis nach Hause. Zurueck wird sie wohl den Bus nehmen, eine 16-Stunden-Tour. Das sind die Momente, wo ich denke, dass ich ueberhaupt noch nicht in China gereist bin ... und auch nicht wirklich Wert darauf lege. So jedenfalls nicht!

Ansonsten haben wir hier nur ein kleines Training fuer Harbin: die Temperaturen bewegen sich im kleinen einstelligen Bereich, sind aber in Bodennaehe offenbar ausreichend, das wenige Wasser im kleinen Planschbecken vor dem Clubhaus hier auf dem Gelaende frieren zu lassen. Zum Eislaufen reicht es aber nicht ... Gestern haben zwei (deutsche) Kollegen unabhaengig voneinander durchblicken lassen, dass es bei ihnen zu Hause gar nicht so richtig warm wird - da muss ich sagen, dass ich mit unserer Wohnung hier ganz zufrieden bin. Natuerlich muss man die Klimaanlage die ganze Zeit Waerme einblasen lassen, aber dann ist die Temperatur auch zum Sitzen und Nichtstun in Ordnung. Nur ein bisschen fusskalt ist es. Meine Erzaehlung ueber die fest installierten Heizkoerper in den Baedern, die zumindest diese Raeume in den Status "muckelig" versetzen, wurde neidvoll aufgenommen. Burkhards Kommentar: Aha, die Kollegen frieren auf hohem Niveau. Jaja, wer den Schaden hat ...

Ansonsten musste ich noch die Liste "Anwesenheit in der Volksrepublik China 2008" ausfuellen: wieviele Tage ich in jedem Monat im Lande gewesen bin, will man von mir wissen (wegen der Steuer). Ich war ueber die Aufstellung allerdings selbst ueberrascht, bin ich doch im letzten Jahr gar nicht so viel verreist, so mein subjektiver Eindruck. Trotzdem kamen nicht weniger als 66 Tage im Ausland zusammen, das sind ja mehr als zwei Monate! Ganz zu schweigen von unseren Urlaubsreisen innerhalb von China, die schlugen hier ja nicht zu Buche: deutlich mehr als hundert Tage nicht zu Hause, na sowas!

P.S. Der Rinderwahnsinn heisst auf Chinesisch uebrigens fēngniúbìng, feng wie verrueckt, niu wie Rind und bing wie Krankheit. Einfach irre, irre einfach!

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