Na, diesmal macht der 13. seinem Namen alle Ehre, obwohl es nicht einmal ein Freitag ist … Alles hatte damit angefangen, dass mein Heimflug, der eigentlich fuer Mittwochabend geplant gewesen war, von Shanghai Airlines "gekankelt" wurde, wie wir auf Neu-Kauderwelsch sagen. Na super - eine Nacht laenger im Hotel. Die Fluggesellschaft hatte eine Gratis-Uebernachtung angeboten, aber die lokalen Kollegen meinten, es waere dann doch wohl besser, den Aufenthalt in"meinem" Hotel um einen Tag zu verlaengern … wer weiss schon, wie solche Gratis-Uebernachtungsmoeglichkeiten in Indien ausgestattet sind … Am aergerlichsten ist natuerlich, dass mit dem Tagflug praktisch der ganze Tag verschwendet ist. Aber es hilft ja nix - Abfahrt vom Hotel um 7:30 Uhr, weil man mit 1.5 Stunden Fahrzeit rechnen muss. Gegen viertel nach sieben hatte ich ausgecheckt und konnte nun der Dinge bzw. des Fahrers harren, die/der da kommen sollte/n. Er kam diesmal ganz puenktlich (nicht so wie am Montag, da kam er gar nicht, oder wie am Dienstag und Mittwoch, da kam er eine halbe Stunde zu frueh), und truegerisch reibungslos fluppte der Verkehr in Mumbai, so dass ich schon um kurz nach acht im Flughafen war. Der ist grottenschlecht ausgeschildert - das war wohl das erste Mal, dass ich die Check-in-Schalter nicht auf Anhieb gefunden habe. Gut drei Stunden vor dem Abflug bin ich dann da, und truegerisch normal beginnt das Einchecken. Aber dann treten die ersten Fragen auf, nach einem Papierticket oder sonstigen Dokumenten. Aber ich habe nur mein geaendertes e-Ticket. Der Typ am Schalter steht auf und geht, er muesse das mal pruefen. Ich stehe da und warte, kommt eine andere Eincheckerin und nimmt an diesem Schalter Platz. Nach ein paar Minuten fragt sie mich, ob ich hier auf etwas Bestimmtes warten wuerde. Ja, sage ich schon leicht genervt, auf ihren Kollegen. Ich koenne auch "dahinten" warten, meint sie. Na super, da gibt's nicht mal irgendwelche Sitzgelegenheiten, und ich wollte eigentlich in die Lounge gehen und noch einige Emails bearbeiten und versenden.
Dann irgendwann heisst es, mein Ticket sei kein e-Ticket und ich muesse daher den Papiercoupon vorweisen. Na prima. Dann heisst es, ich muesse doch wenigstens eine Ticketnummer von diesem besagten Papierticket haben. Ich sage, ich haette meine e-Ticketnummer, und die aendert sich ja auch beim Umbuchen nicht. Oh, eine Ticketnummer! Aber nein, heisst es dann, meine Ticketnummer sei ungueltig. Super. Meine Nerven rutschen an die Koerperoberflaeche, zumal die Zeit voranschreitet. Ich habe in der Aenderungsbenachrichtigung eine Telefonnummer vom Mumbai-Buero von Shanghai Airlines, die ich natuerlich schon laengst angerufen habe. Unser Reisebuero habe ich auch bereits kontaktiert. Der Typ von Shanghai Airlines ist chaotisch. Das sei hier bloss sein Mobtel, er sei auch nicht im Buero und ich solle ihm meine Telefonnummer SMSen, denn er koenne sie nicht aufschreiben. Super. Um kurz vor zehn gibt man mir mein Gepaeck zurueck. Sie wuerden jetzt den Schalter schliessen, und da koenne ich ja entweder ein Ticket kaufen oder gehen. Super. Das Reisebuero sagt mir, ich solle warten. Bitte warten. Bitte warten. Ich sehe mich schon warten bis Mittag und das Flugzeug abfliegen. Alle 10 Minuten rufe ich mittlerweile an, die Zeit laeuft … Bei dem Typen von Shanghai Airlines ist jetzt entweder besetzt oder er geht nicht dran. Schliesslich nimmt er doch noch mal ab und verlangt, mit dem Schalterpersonal zu sprechen (wohlgemerkt, alles auf meinem Blackberry, will sagen auf unsere Kosten). Super. Daraufhin bekomme ich immer noch keine Auskunft, muss erst hinter der Telefonatannehmerin herlaufen. Nach etwas weiterem Hin und Her gibt sie der Kollegin am Erste-Klasse-Schalter die Anweisung, mich einzuchecken. Die hat nichts Besseres zu tun, als mich mit der Frage zu begruessen, warum ich so lange mit dem Einchecken gewartet haette. Mittlerweile sind es naemlich nur noch 40 Minuten bis zum Abflug - das heisst, ich stehe hier nun schon fast zweieinhalb Stunden dumm herum. Ich moechte platzen! Dann laesst sie mich fuer die Flipchart-Rolle unterschreiben, weil die nicht angemessen verpackt sei. Super - auf dem Hinflug war sie anstandslos akzeptiert worden. Ich sage, ich koennte sie auch als Handgepaeck nehmen - nein, das sei nicht erlaubt. Hinterher verstehe ich, wieso: man darf halt nur zwei Stuecke Handgepaeck mitnehmen, und abweichend von der Regel, dass Damenhandtaschen eben kein Handgepaeck sind, sondern sozusagen ein freier Koerperteil, wurde hier meine Handtasche als Handgepaeck bewertet. Super. Ich hetze durch die Abfertigung, zum Glueck sind die Wege nicht sehr lang. Waehrend der Passkontrolle ruft unser Reisebuero noch einmal an: ich solle noch warten. Ach nee. Als ich am Ausgang angehetzt komme, ist das Einsteigen in vollem Gange, na gut - die Sorge, dass ich dafuer zu spaet kaeme, hat sich also gluecklicherweise nicht bewahrheitet. Ich nehme genervt meinen Platz ein. "It's a pleasure for us to have you on board", luegt der Pilot. In solchen Situationen neige ich dazu, derlei Ansagen als Sarkasmus zu empfinden. Trotz des grossen Vergnuegens koennen wir nicht puenktlich abfliegen. Aufholen tun wir auch nichts, die Flugzeit betraegt gut 5.5 Stunden (zum Vergleich: in der Gegenrichtung sind es etwa 6.5): Bei geplanter Ankunft um 19:45 Uhr betrete ich erst um 20:33 Uhr das Terminalgebaeude. An der Passkontrolle gibt's eine lange Schlange, aber zugegebenermassen geht wenigstens das schneller als erwartet. Das Gepaeck ist dann auch schnell da, und das letzte laestige Olympia-Ueberbleibsel, die Gepaeckkontrolle am Ausgang, ist jetzt ebenfalls gluecklich wieder abgeschafft. Gegen 22 Uhr bin ich dann endlich zu Hause. Nae, nae, nae.
Zu Hause bin ich aber auch nur kurz, muss ich doch am Freitag um 7 Uhr nach Ningbo aufbrechen, wo wir eine Dreiviertel-Arbeiten-Einviertel-Spass-Veranstaltung haben. Gut, dass die immerhin gekuerzt wurde: urspruenglich war Rueckkehr am Sonntagabend geplant, jetzt geht es doch schon am spaeten Samstagnachmittag heim. Das ist auch gut so, hab die Hotelbetten gerade satt. Und so kann ich auch endlich mal wieder einen faulen Sonntag machen - ich freu mich schon drauf.
P.S. Die Flipchartrolle kam trotz "unsachgemaesser" Verpackung problemlos und voellig unbeschadet in Shanghai an.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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