Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Dienstag, 26. Februar 2008

Scharfer Entenhals

Ouf! Jetzt haben wir irgendeine neue Stufe des Chinesischunterrichts erklommen. Die ersten drei Buecher sind durchgearbeitet, der dritte Test ist bestanden (aber jetzt wird das Bestehen schon etwas schwieriger), wir lernen jetzt auch ein paar Zeichen zu schreiben, und das neue Buch hat ganz neue Herausforderungen. Es ist aus einer anderen Lehrbuchserie und beginnt schon gleich mit Lektion 31, nochmal ouf! Da stehen die Lektionstexte jetzt nicht mehr in der Lautschrift Pinyin mit den Zeichen darueber, sondern einfach in chinesischen Zeichen. Das macht schon einen grossen Unterschied - in der ersten Variante habe ich meist geflissentlich ueber die Zeichen hinweggesehen und bloss mal hin und wieder eins naeher betrachtet. Insofern wird es spannend. (Damit der Frust nicht allzu gross wird, steht die Pinyin-"Uebersetzung" aber irgendwo darunter - manchmal aber auf der naechsten Seite, so dass man nicht einfach hinschielen kann.)

Und als spezielles Leckerli hatte Yang XiaoLi uns heute etwas Besonderes mitgebracht: yazi de houlong, wie sich dann herausstellte. Aber erst fragte sie vorsichtig, ob wir Scharfes essen koennen. Keyi, koennen wir, lautete die Antwort. Ja dann moechten wir bitte zugreifen, forderte sie uns auf und legte einen Beutel mit roten Fleischstuecken auf den Tisch, deren Form ein wenig an Schillerlockenstuecke erinnerte.

Im Nachhinein denke ich, dass wir sehr unhoeflich waren, haben wir doch unseren Anteil ganz leise vertilgt. Sie hingegen hat tuechtig geschmatzt - aber wenn einem das einmal gruendlich abgewoehnt wurde, tut man sich auch ziemlich schwer damit. So ist jedenfalls mein Eindruck ... Burkhard war es wohl ein wenig zu scharf, und auch Yang XiaoLis Augen blieben nicht ganz trocken. Ich hatte wohl heute meinen harten Tag und habe ungeruehrt Burkhards Anteil mit gegessen. Gar nicht uebel! (Obwohl man natuerlich das Fleisch von den Knochen nagen musste, wie sollte es anders sein.)

Damit sich nun auch alle das Wort houlong gut merken koennen, will ich kurz meine Eselsbruecke (oder heisst das bei mir Schweinesteg?) schildern: Von Gary Larson gibt es einen Cartoon, der eine Frau mit einem sehr langen Hals zeigt und einen autofahrenden Vampir. Dessen Blick ist von diesem Hals total gefangen, so dass er buchstaeblich keine Augen mehr fuer den Strassenverkehr hatte und folglich seinem Vordermann schon aufgefahren ist. Kein Grund fuer ihn, die Augen von diesem Hals abzuwenden. Die Bildunterschrift lautet "Unfallursache bei Vampiren". Und houlong klingt ja so aehnlich wie how long!! Und schon kann man diese Vokabel einfach nicht mehr vergessen. So funktioniert Mnemotechnik. (Wer mal ein MegaMemory-Seminar gemacht hat, der weiss ja: Aektschn, Aektschn, Aektschn! ;-)) )

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