...ge, nicht ...ssen, versteht sich! Es ist aber auch zu gemein - wieder ist Wochenende, und sogar langes, und wieder ist es grau und unendlich trueb. Ein paar matte Sonnenstrahlen, die es um die Mittagszeit durch den Dunst geschafft hatten, waren allzu kraftlos, um laenger als ein paar Minuten durchzuhalten.
Am letzten Samstag waren wir, wie berichtet, auf Fotosafari im Aquarium, am letzten Sonntag habe ich im Wesentlichen mein vorerst letztes duilian* fertiggestellt und dann das Filmchen weitgehend ausgearbeitet. Am Freitag habe ich viel Zeit damit verbracht, das mit den letzten Retuschen versehene Filmchen in Flash-Format zu bringen, um es meinen werten Lesern zugaenglich zu machen - gar nicht einfach. Als ich es dann geschafft hatte (wohl mehr so von hinten durch den Bauch ins Auge), musste ich feststellen, dass Blogger das Flash-Format nicht unterstuetzt, aber zum Beispiel das Windows Media Audio-/Video-Format (wmv). Und just in diesem hatte unser Film-und-Foto-Verarbeitungsprogramm das Ergebnis meiner Bemuehungen ausgespuckt - na prima. Alles umsonst? Nein, doch nicht, musste ich doch feststellen, dass mein Filmchen zu gross war. Die Flash-Version ist natuerlich viel kleiner (weniger als 15% der wmv-Datei). Warum kann man eigentlich nicht ... Aber nun gut, mittels YouTube geht's ja auch. Die sind so nett, dass sie den Benutzern erlauben, sich mit ihren Google-Zugangsdaten anzumelden.
Gestern wollten wir uns lieber etwas goennen, statt uns mit unbotmaessiger Software zu plagen. Also sind wir in den grossen Buchladen in der Fuzhou Lu gefahren und haben dort die CD- und DVD-Abteilung durchgeforstet. Am Ende hatten wir 15 Teile, darunter auch einige Mehrfach-CDs und zwei BBC-Dokumentationen, fuer umgerechnet etwa 33 Euro - alles zusammen, versteht sich. Klasse, oder?
Heute habe ich mein neues Kalligraphieprojekt angefangen: einen Faecher. Die Aufgabe besteht darin, ihn mit Poesie zu versehen. Wer nicht hoeren kann, muss fuehlen? Nein. Wer nicht gucken kann, muss lesen? Auch nur halb zutreffend. Wer nicht malen kann, muss (be)schreiben? Ja! Das Gedicht aus der Tang-Zeit handelt von dunklem Wald, erschrecktem (sic!) Gras und bogenschiessenden Generaelen. Den Rest krieje mer naechstes Mal.
Uebrigens war es recht witzig neulich: Am Tag vor der vorletzten Kalligraphiesitzung hatte ich vor mich hin sinniert, dass ich gern mal etwas Anderes machen wuerde. Duilian sind ja schoen, aber Abwechslung ist auch schoen. Und ich hatte gegruebelt, ob ich mal nachfragen solle. Gar nicht noetig: Just am naechsten Tag brachte mir Zheng Hong ein Buch mit - einen Katalog einer Versteigerung von chinesischen Faechern. Die meisten waren bemalt, aber einige eben auch beschriftet. Ich koenne jetzt mal Faecher machen. Und das passende Buch mit beruehmter Poesie hatte er dann auch gleich parat. Heute hat er mir statt des letztens mitgebrachten Exemplars eins gegeben, in dem er von Hand mit hellem Stift die Buchstabenquadrate mit den Orientierungslinien (Mittellinien und Diagonalen, s. auch das Bild hier) versehen hatte. Ist das nicht total nett??!
* Endlich mal eins, das ich uebersetzen kann: Der Ozean ist dem Drachen die Welt. Die Wolke ist des Kranichs Heimat.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
Wer weiterhin meine Bemerkungen über Gott und die Welt lesen möchte, klickt bitte hier:
Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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Sonntag, 6. April 2008
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