Ouf! Geschafft. Diese Woche ist schon mal ueberstanden. Und natuerlich war groesstenteils permanente Mahlzeit angesagt. Beginnend am Sonntagabend mit einem Willkommensdinner am Fluss. Es gab nach chinesischer Manier "1000" Gerichte, die am runden Tisch auf der typischen Drehscheibe serviert wurden. Viel Fisch und Meeresfruechte, besonders zu erwaehnen ein tellergrosser Black Pepper Crab: Krebs in einer aromatisch-scharfen Sauce (mehr eine Paste als etwas Fluessiges) mit schwarzem Pfeffer als Hauptzutat. ["Fuer Bilder zum Kucken googelst du selber", wuerden manche in Koeln und anderswo wohl sagen.] Das ist angeblich eine Landesspezialitaet - wie das Adjektiv zu Singapur heisst (singapurisch? singapuresisch? singapuran?) und wie dementsprechend die Buerger dieses Landes genannt werden, weiss ich immer noch nicht - ich glaube, ich hatte darueber schon mal philosophiert ... Am sehenswertesten an diesem Krebs war sicher, wie unser Geschaeftsfuehrer versuchte, dem Tier im wesentlich mit Nussknacker, Messer und Gabel zu Leibe zu ruecken. Der Tisch sieht natuerlich danach auf jeden Fall chaotisch aus. Man kann auch froh sein, wenn das nur fuer den eigenen Tisch und den eigenen Platz gilt, jedenfalls was das selbst verursachte Chaos betrifft. ;-)) Aber trotz solcher Unbilden schmeckt so ein Krebs wirklich guuut!
An den Wochentagen habe ich das Fruehstueck hier im Hotel ausgelassen - eine "kleine" Variante gibt es nicht und das Fruehstuecksbuffet kostet 28 Singapur-Dollars (etwa 14 Euro) - fuer ein bisschen Obst und eine Tasse Tee war mir das zu teuer, und mehr haette ich ja nicht essen wollen. Ausserdem konnte ich so ein bisschen laenger schlaaafen ... Schon gegen 10:30 Uhr wartete naemlich an den Konferenz- und Workshoptagen der Pausenimbiss auf uns, gegen 13:00 Uhr das Mittagessen, gegen 15:30 Uhr die Kaffeepause, ebenfalls mit Imbiss - und natuerlich gab es jeweils ein Dinner. Bei diesem Programm, das wird ja jede/r zugeben, kann man wirklich nicht auch noch ein opulentes Fruehstueck verzehren!
Am Montagabend war ich mit einer Kundin/Kollegin in einem Seafood-Restaurant. Ich habe mir die andere Variante der schon erwaehnten Landesspezialitaet gewuenscht: Chili Crab. Der war nicht besonders scharf, und insgesamt fand ich die Pfeffersauce auch aromatischer. Dafuer hatten wir einen Tisch neben einem Becken, in dem eine grosse Anzahl seltsamer Viecher auf den Kescher wartet - die Sorte Viech, von der eins auch in meinem Aquariumsfilmchen zu sehen ist - leider leicht unscharf, gleich nach der blaeulichen, spoettisch dreinschauenden Languste (war doch eine, oder?). Interessant sehen die aus! Aber um noch einmal auf den Krebs zurueckzukommen: was ich nicht verstehe ist, dass es dafuer normale Nussknacker mit einer kleineren Rundung fuer Hasel- und einer groesseren Rundung fuer Walnuesse gibt. Das ist fuer Krebse wenig geeignet - manche Stellen sind sehr viel dicker als eine Walnuss, und die Beine duenner als Haselnuesse, und dann knackt es sich einfach schlecht damit. Warum kann man eigentlich nicht ... hierfuer ein Spezialwerkzeug bereithalten?
Am Dienstag- und Mittwochabend war jeweils "fine Chinese dining" angesagt. Leider auch mit Haifischflossensuppe, das ist mir unangenehm - zumal das wirklich geschmacklich nichts Besonderes ist. Eine leckere Bruehe, ja, aber eben nichts Typisches. Gestern Abend war ich dann zu faul, noch irgendwo anders hinzugehen als in eins der Restaurants im Hotel. "Blue Potato" schimpft sich das. Der langsam gesimmerte Lachs war ja nicht schlecht, aber die Gruentee-Crème brûlée mit Walnusseis war nix. Falsche Konsistenz, Geschmack nicht ueberzeugend. Wahrscheinlich fuer Schweine gedacht, denn ein Kriterium war (anders als beim Lachs) auf jeden Fall erfuellt: es war VIEL!
Heute hatte dann aber die permanente Mahlzeit ein ziemlich jaehes Ende. Ich hatte mir bei einer der 150 (!!) Starbucks-Filialen nicht nur einen Milchkaffee, sondern auch noch ein Croissant gekauft, in der Annahme, dass es heute vielleicht keinen Vormittagsimbiss geben wuerde. Das war auch gut so, denn am Ende fiel auch noch das Mittagessen aus ... o je! Kaffeepause? Fehlanzeige, es gab ja nicht einmal Kaffee! Um kurz nach acht Uhr "ahms" habe ich mich dann aber doch aus dem Buerostaub gemacht und auf dem Weg zurueck zum Hotel in einem der zahlreichen indischen Restaurants am Boat Quay ein Linsengericht mit Kraeuter-Naan bestellt, dazu zwei Lassi. Und jetzt muss ich gleich sofort ins Bett, ich bin wirklich ziemlich muede.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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