Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Samstag, 5. April 2008

Extra drei

Nicht nur, dass ich vorgestern das 33ste Treffen meines regionalen Teams veranstaltet habe (telefonisch wie meistens, das "3te" Praesenztreffen wird uebernaechste Woche in Singapur stattfinden) - nein, dies ist auch sage und schreibe schon der 333ste Post in diesem Blog. Eigentlich haette ich den wohl besser direkt vorgestern veroeffentlicht, am "3ten". Aber da war ich dann schon zu muede.

Ich habe noch gar nicht vom letzten Wochenende berichtet - zu Burkhards Geburtstag gab es leider gar kein Geburtstagswetter. Es war extrem trueb und grau, man konnte teilweise nicht einmal die Spitzen der normalen Wohnhochhaeuser sehen, von JinMao und SWFC gar nicht zu reden. Das machte wirklich dem truebsten Novembertag alle Ehre! Auf unseren "lose" geplanten Fruehlingsausflug haben wir doch lieber verzichtet - und statt dessen einen Ort mit extra viel Wasser aufgesucht, an dem es trotzdem garantiert trocken sein wuerde: das Shanghai Ocean Aquarium.

Leider war die arme (da vom Aussterben bedrohte) weisse Yangzi-Weichschildkroete mit dem kleinen Ruesselchen nicht mehr da - die aktuelle Sonderausstellung zeigt gefaehrliche Meerestiere. Bizarre Wesen sind das teilweise! Am meisten beeindruckt waren wir diesmal wohl von den Kegelschnecken. Wie von einem anderen Stern ... Ich finde, dass sie eigentlich ganz nett aussehen - das taeuscht aber. Wie heisst es in unserem Tierbuch: "Kegelschnecken sind gefaehrliche Raeuber. Mit ihren harpunenartigen Mundwerkzeugen greifen sie Fische und andere Tiere an und injizieren ihnen ein Gift, das sogar fuer Menschen toedlich ist." Ooops!

Aber auch die ungefaehrlichen Meeresbewohner sind teilweise recht bizarr. Fetzenfische hat man ja schon mal gesehen, aber in diesem Aquarium gibt es auch Pfeilschwanzkrebse. Von und zu, denn sie haben blaues Blut. Und sind mit den Spinnen verwandt - sagt unser schlaues Buch. Bizarr verhalten tun sich aber nicht nur die Meeresbewohner, sondern auch die Stadtbewohner. Vor jedem Aquarium posieren sie ("ich mit Arapaima", "ich mit Rochen", "ich mit bunten Fischchen" usw. usf.), und natuerlich wird wie wild an die Scheiben geklopft. Auch bei den Becken, bei denen extra ein Schild bittet, dies eben nicht zu tun, damit die Bewohner nicht bekloppt werden. Weil das nicht hilft, sind die Aquarien der Fetzenfische und der Paradiesfadenfische ("first public display in Asia!") mit Absperrungen versehen, so dass man sie gar nicht mehr vernuenftig sehen kann (die Fische, die Aquarien sind schon noch zu erkennen).

Einen Nachteil hat das Shanghai Ocean Aquarium: die haben da ueberhaupt keine Tintenfische. Vor allem keinen Kraken. Das ist nur insofern ein Vorteil, als dass der Besuch fuer mich mindestens eine halbe Stunde kuerzer wird - die Zeit, die ich ansonsten fuer die Beschaeftigung mit dem Oktopus verwendet haette. Es dauert immer erst ein bisschen, eine Beziehung mit dem Tier aufzubauen ... es muss merken, dass ich mich ernsthaft fuer es interessiere. Statt eines leibhaftigen Oktopus gibt es im Aquariumsladen eine Pluesch-Ausgabe. Aber was ist das denn?? Ein schwachsinniger Designer offenbar ... der verunglueckte Oktopus hat nur sechs Arme bzw. Beine und sieht somit eher aus wie eine ebenfalls verunglueckte Spinne. Vermutlich ist es weder das eine noch das andere, sondern - was denn sonst - ein total geglueckter Sexopus!

Aus den Fotos unseres Ausfluges habe ich jedenfalls ein schoenes (finde ich) kleines Filmchen gemacht. Zur Feier des 333sten Eintrags gibt es also erstmalig ein selbstgemachtes Video hier in diesem Blog zu bewundern. Also bitte die Premierengarderobe hervorkramen! Fuer die Zeitplanung: die Vorstellung dauert knapp 7 Minuten. (Am besten erst zu Ende laden lassen ...)


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