Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Samstag, 5. Dezember 2009

Es weihnachtet ein bisschen mehr ...

... denn heute waren wir zu einem richtigen Weihnachtsmarkt! Natuerlich recht kommerziell (halt Weihnachtsmarkt), auf dem Gelaende der Paulaner-Filiale an der Fenyang Lu, in der franzoesischen Konzession. Anders als in Deutschland muss man hier sogar Eintritt zahlen! Aber ueberschaubar: mit 10 RMB pro Person ist man dabei. Ich muss aber sagen, dass es netter war als erwartet. Recht professionell aufgezogen. Ich hatte gedacht, es gaebe sicher bloss eine Wuerstchenbude, einen Gluehweinstand und zwei, drei Kramverkaeufer, aber nein: ziemlich viele Buden waren da, bestimmt um die vierzig. Natuerlich Futterbuden, aber gar nicht so viele. An einem Stand gab es sehr schoene Adventskraenze - zu gross, ich haette nicht gewusst, wohin damit. (Ausserdem haben wir ja mittlerweile einen ueberaus praechtigen Weihnachtsstern, der leider nach dem Umzug aus dem kalten Blumenladen in unsere geheizte Stube recht rasch eine betraechtliche Anzahl der gruenen Blaetter abgeworfen hat. Es sieht aber so aus, als haette er sich jetzt akklimatisiert.) Preise standen nicht an den Adventskraenzen, in Anbetracht der Groesse brauchte ich ja auch gar nicht erst zu fragen. Bestimmt nicht billig ...  Dann gab es recht viel "hochwertigen Kram", der zum Teil auch als Christbaumschmuck durchgehen konnte. Ich fand ja die gestrickten Christbaumkugeln nicht unoriginell - die hatten da auch suesse kleine gestrickte Kuerbisse. Das gestrickte Schwein war aber nicht sooo gut. In Sachen Schwein gab es noch eiserne Schweinebuchstuetzen (nicht so uebel) und eine bemalte Minifliese. Nicht zu vergessen die Marshmallows am Stiel in der Schweinekopfvariante. Weihnachts- und andere Karten gab es auch zu kaufen, Buecher, Bilder, Fotos - ein Stand verkaufte Kuechenartikel. Eine Franzoesin hielt selbstgemachte Marmeladen und Chutneys feil. Wir haben einen steinernen Topfuntersetzer in Form eines chinesischen Glueckssymbols erstanden.

Die Buden waren natuerlich mit Tannengruen und Lichtern geschmueckt, und auch sonst standen noch ein paar als Weihnachtsbaeume hergerichtete Koniferen herum. Die Carrerabahn war fuer Kinder und Vaeter immer noch gut. Einmal selbst den Knopf druecken 10 RMB. Da die Temperaturen auch eher winterlich waren, habe ich eine Ausnahme gemacht und einen Gluehwein aus dem Shanghaier Weihnachtsmarktbecher getrunken. Mal eine Alternative zu den ewigen Domspitzenpoetten! Wenn er nur nicht so arg suess gewesen waere ...

Und dann ging die Rechnung des Paulaner auf - aber nur, weil im Wintergarten des "urbayerischen" Wirtshauses zwei Chinesen vor Tellern mit Sauerkraut, Kartoffelpueree und Wuerstchen sassen. Irgendwie war das gerade passend. Wir haben daraufhin jede/r das Sauerkraut mit gemischten hausgemachten Wuersten bestellt. Die Bedienung wollte uns empfehlen, lieber einen Teller mit 8 Wuerstchen zu bestellen als zwei mit je vier, denn das wuerde dann nur 158 statt 2x98 RMB kosten. Als ob's auf die Wuerstchen ankaeme! Die waren mir sowieso zuviel, und ausserdem mag ich gar keine Wuerstchen. Aber vier sind schon eine echte Herausforderung, keine Ahnung, wer davon acht essen kann! Ich war auch so pappsatt. Das Sauerkraut haette ruhig noch ein bisschen pikanter sein koennen ... sieht so aus, als muesste ich doch noch mal selber zum Kochloeffel greifen und ein schoenes Weinkraut kochen. Das mach' ich dann naechste Woche.

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