[freie Uebersetzung von Shanghai Sculpture Space] Am Vormittag habe ich die "Jungs" Richtung Shanghai Museum ziehen lassen, denn ich hatte ja wieder Kalligraphieunterricht. Als sie zurueckkamen, berichteten sie aber statt dessen vom Stadtentwicklungsmuseum und der Expo-Sonderausstellung dort und waren voll des Lobes - das Shanghai Museum sei heute nicht in Frage gekommen wegen einer allzu langen Warteschlange.
Im Unterricht habe ich uebrigens schon wieder vergessen zu fragen, ob der Herr Generalkonsul auch ein Schueler von Zheng Hong ist, hatte ersterer in seiner Rede zur Ausstellungseroeffnung doch von seinem Unterricht bei einem der Kuenstler gesprochen. Ich habe jetzt einen weiteren Stempel - scheint ja so, als koenne man davon nie genug haben. Diesmal ist es ein metallener, Bronze wohl, angeblich vergoldet. Mit einem entzueckenden kleinen Drachen drauf - wo shu long, ich bin Drache. Eine ganz kleine Skulptur ist das also, womit ich schon beim Thema waere. Wir haben uns dann naemlich gleich ein Taxi angeln lassen (Service des Wachpersonals), was trotz beginnenden Regens ziemlich schnell ging, und uns zur West Huaihai Road fahren lassen, was trotz des Sonntagnachmittags ziemlich langsam ging.
Um kurz nach vier waren wir aber doch da, ich konnte mir den grossen Einsteinkopf jetzt auch persoenlich ansehen, der dort vor kurzem aufgestellt worden ist. Auch sonst stehen da einige Sachen auf gruenem Rasen herum; insgesamt ist das ganze Gelaende aber noch mitten in der Entwicklung. Dort befindet sich der Shanghai Sculpture Space (den es schon laenger gibt), und rundherum entstehen mehr oder weniger schicke Galerien. Gar nicht so uninteressant - wir haben alle besucht, die geoeffnet hatten, und das Spektrum an Werken ist sehr breit: Es beginnt mit PopArt, zum Beispiel in Form von einem Paar Kirschen (westfaelisch auszusprechen, Kirschen sind ja einer der Hauptbestandteile des beruehmten westfaelischen Obstsalats, die anderen beiden sind Biiirnen und Pfiiirsiche - und ausserdem gibt es ein sehr aehnliches Werk im westfaelischen Muenster auf dem Harsewinkelplatz). Weiter geht es mit "klassischen" menschlichen Figuren aus diversen Materialien, es ist auch einiges an Auseinandersetzung mit den Versatzstuecken der langen chinesischen Kulturtradition zu besichtigen. Aus dieser Kategorie hat mich das Pferd aus geknuelltem Drahtgeflecht beeindruckt, das mit Magneten auf einer Glasplatte montiert ist. Vorbild seien die Roesser auf Reliefs am Grab des Tang-Kaisers Li Shimin, stand auf dem "Beipackzettel", aber ich haette ebenso geglaubt, wenn statt dessen auf die Pferde von Lascaux verwiesen worden waere. (Interessant genug, heisst es doch in der Bildunterschrift bei diesem Link "das chinesische Pferd".) Offenbar ein Universalkunstwerk, "das Pferd an sich", sozusagen.
Anschliessend haben wir uns noch einen Kaffee gegoennt, bevor wir zum Essen ins Pin Chuan gefahren sind - sehr empfehlenswert! Das Interieur ist ganz edel in schwarz, weiss, rot gehalten, das Licht ist hell und angenehm, der Service ist freundlich (und spricht englisch), die Kueche ist die von Sichuan. Zum Teil daher entsprechend scharf und sehr lecker! Es ist nicht superbillig, aber auch nicht teuer - und wer's mag, kann hinterher noch ins Hofbraeuhaus gehen, das liegt gleich nebenan. Wir wollten aber lieber gleich nach Hause und haben doch wirklich trotz des Regens in dieser etwas abgelegenen Taojiang Road sofort ein Taxi ergattert! Nicht zu fassen!
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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