Der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai Dr. Albrecht von der Heyden laedt Sie herzlich zur Eroeffnung der Ausstellung UNTERWEGS am 10. Juni 2008 um 18:30 Uhr im John-Rabe-Saal ein.
So steht es auf der Karte, die mir einer der vier ausstellenden Kuenstler am Sonntag persoenlich ueberreicht hatte. Zwei deutsche Frauen, zwei chinesische Maenner, je sieben Werke: Tuschezeichnungen, mehr oder weniger konventionell, auf chinesischen Rollbildern. Die 28 langen, schmalen Werke fuellen die Waende des besagten John-Rabe-Saals fast vollstaendig.
Ich bin schon in Sorge, dass wir zu spaet kommen - musste mir ja sozusagen einen halben Tag frei nehmen und schon um 17:45 Uhr gehen, und dann war es noch furchtbar knapp. Es regnete (und gar nicht so wenig), so dass der Verkehr noch eine Nummer schlimmer war als sonst. Aber wir haben es doch gerade so geschafft.
Der Generalkonsul hat eine kleine Begruessungsrede gehalten, die ins Chinesische uebersetzt wurde, und dann hat Frau H. ein paar Worte zu den vier Kuenstlern und ihren ganz unterschiedlichen Werken und Wegen - jede/r ist ja unterWEGs - gesprochen, welche von einem jungen langnasigen Herrn im dunklen Anzug, aber mit blondem Pferdeschwanz und schwarz-weiss-kleinkarierten Stoffschuhen ins Englische uebersetzt wurde. Anschliessend zwangloses Getoese mit sehr deutschem, sehr fleischlastigem Imbiss (belegte Brote, Mini-Frikadellen, Leberkaeskloetze, dazu Salzstangen und Nuesse - Kaese? Gemuese? alles Fehlanzeige). ;-))
Die Kuenstler selber haben nicht gesprochen, standen aber *Vorsicht Wortspiel!* selbstredend fuer den Dialog zur Verfuegung. Die Werke sehr unterschiedlich: Gao Jiangang hat sich Qin-Krieger zum Thema genommen (die kennt man in ihren Terrakotta-Versionen), Steffi Busch malt Bambus und Shanghaier Hochhaeuser (die einige Gemeinsamkeiten haben), nicht ganz unoriginell. Beatrix Franke zeichnet mehr, als dass sie malt, und bewegt sich irgendwo zwischen Grafik und (westlicher) Kalligraphie, auch wenn die chinesischen Charaktere in den Bildern ebenfalls beruecksichtigt sind. Da jedes der sieben Bilder um eins dieser schoenen Woerter kreist, die so wunderbar elementar und kraftvoll sind (Sohn, Berg, Tiger, Sonne, Mond, Wasser - zu dumm aber auch, dass ich das siebte vergessen habe), erscheinen mir diese besonders zugaenglich. Zheng Hong (wie die werten Leser schon erraten haben werden, wurde ich von meinem Kalligraphielehrer eingeladen) hat hier abstrakte Bilder praesentiert, nach dem Prinzip "wir koennen auch anders", kennt man (so auch Frau H.) doch seine figuerlichen Aquarelle. Unterwegs, in Bewegung. Schwieriger, aber nicht ohne Reiz. Und farbig - alles andere ist mehr oder weniger monochrom.
Burkhard hat einen der Mitstreiter vom Set wieder getroffen - einen, der unter den Dreharbeiten zu "Das Leben der Anderen" in Berlin wochenlang gelitten hat, sagt er, die Strasse ewig voll und keine Parkplaetze - und das alles dafuer, dass man sie im Film nicht einmal sehen kann! Dort seien naemlich nur die Innenaufnahmen gedreht worden. Naja, das vermeintliche Schiff, mit dem Burkhard im Film wegzufahren den Anschein erweckt, war ja auch nur eine voellig seeuntaugliche Wand ohne die restlichen 95% Schiff.
Dieser Herr und der Herr Generalkonsul wussten jedenfalls zu berichten, dass das ZDF, dessen Intendant kuerzlich Shanghai besucht hatte, aus der Premiere des John-Rabe-Films in Shanghai ein Ereignis machen will - bei der Gelegenheit habe ich gelernt, dass es von diesem Film nicht nur eine Kinoversion, sondern auch einen Fernseh-Zwei(?)teiler geben wird. Aber wann genau die Premiere sein wird, wusste noch niemand. Die Gattin des Konsuls empfahl mir am Rande der Diskussion den Film "L'auberge espagnole" - kann jemand diese Empfehlung unterstreichen oder widerrufen?
Danach musste ich leider noch zum Business Dinner, sonst waer's ein prima Abend gewesen. ;-))
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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