Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


Wer weiterhin meine Bemerkungen über Gott und die Welt lesen möchte, klickt bitte hier:
Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Sonntag, 27. September 2009

China, wie es leibt und lebt

Hier habe ich mal wieder eine neue Auswahl von China-Doenekes.

Water supply is normal, sorry for the inconvenience! (Zu Deutsch: Die Wasserversorgung ist normal, wir bitten, etwaige Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.) So zu lesen auf einem der Schilder mit "Hausmitteilungen", mit denen die Bewohner ueber allerlei Wichtiges und Unwichtiges in Kenntnis gesetzt werden. Und in der letzten Woche haben halt Arbeiter den Wassertank des Hauses gereinigt. Dabei kam es nicht zu Stoerungen der Wasserversorgung.

Das Jahr des Schweins. Bei uns warten seit meiner letzten Deutschlandreise Bettina und weitere mit mehr oder weniger abwegigen Namen versehene, aber logischerweise sausuesse Schweine auf 2010, zieren ihre Fotos doch Kalenderblaetter fuer das neue Jahr. Immer, wenn ich die besagte Bettiiina! sehe, die soeben ein wenig im Schnee gewuehlt hat, breche ich in Entzuecken aus. Bei anderen Leuten, wie z.B. bei Zheng Hong, ruft sie nur Unverstaendnis hervor: naechstes Jahr sei doch gar nicht das Jahr des Schweins, sprach er ganz befremdet. Ach was! Bei mir ist immer Jahr des Schweins, wie die Leser/innen dieses Blogs natuerlich wissen.

Gepetzt. Ab dem ersten Oktober sind hier ja sozusagen "grosse Ferien" - vom 1. bis 8. Oktober ist arbeitsfrei. Dafuer muessen wir an diesem Sonntag (27. September) und am Samstag (10. Oktober) arbeiten. Ich aber nicht - ich arbeite statt dessen am 7. und 8. Oktober, und zwar fliege ich da nach Korea. Gestern sagte ich also Han Shifu, er moege mich am Montag wie ueblich morgens auflesen. Morgen nicht? Nein, morgen nicht. Bald darauf klingelte mein Mobiltelefon. Unsere Sekretaerin sagte, Han Shifu habe gesagt, ich wuerde morgen nicht arbeiten. Na sowas! Gruss vom Blockwart?! Ja, das ist korrekt, sage ich ihr - schliesslich hat sie mir doch selbst den Flug gebucht! Unsere Kunden in der Region interessiert es naemlich weder die Bohne noch die Erdbohne, ob in China "Goldene Woche" ist - fuer mein Team heisst sowas immer bloss Feiertagsarbeit.

Wie man aufgeschlossene Chines(inn)en in Verlegenheit bringt. Ich berichtete ueber das Buch "Planet Shanghai" - das allein genuegt. Burkhard hat es an unserer Ayi und an Yang XiaoLi getestet. Beide waren sichtlich peinlich beruehrt. Wohl nicht so sehr, weil das Buch ein falsches Bild entwirft, sondern vielmehr, weil es ein richtiges zeichnet. Dabei meinen wir es ja nun wirklich nicht boesartig, wenn wir uns darueber amuesieren. Genau so isses ... und das ist eben eine liebenswerte Besonderheit!

Die neue Strassendecke. Den sprichwoertlichen Vogel abgeschossen haben aber die Chinesen, als vor unserer Einfahrt die neue Strassendecke gemacht wurde. Als ich nach Hause kam, fuhr die "Dampf"walze gerade auf diesem Stueck auf und ab. Natuerlich war es mit ein paar mobilen Stellzaeunen abgesperrt, dieses Stueck - aber die standen auf Luecke. Kein Problem fuer Han Shifu! Die Luecken waren ja gross genug. Wenn da nur nicht dieser die Arbeiten beaufsichtigende Arbeiter mitten vor der Einfahrt gestanden haette. Han Shifu macht sein Fenster auf, um diesen zu bitten, doch ein wenig zur Seite zu treten ... aber kaum ist es offen, schwallt ein hoch erzuernter Woerterstrom hinein, offenbar des Inhalts, hier koenne er nicht fahren, hier sei die Strassendecke doch gerade frisch, wie koenne er bloss ...! Duibuqiduibuqiduibuqiduibuqi, stammelt Han Shifu und schickt sich an, zu wenden und durch eine der anderen Luecken von der frischen Strassendecke herunterzufahren. Was natuerlich, ganz sachlich betrachtet, keineswegs die schlaueste Loesung war, denn am schnellsten waere er herunter gewesen, wenn der Mann ihn in die Einfahrt haette fahren lassen. Waehrend er noch mit Argusaugen Han Shifus Wendemanoever betrachtet, der besagte Mann, nimmt schon das naechste Unheil seinen Lauf: die Luecken sind naemlich nicht nur fuer gewoehnliche PKWs gross genug, sondern auch fuer den Lieferwagen vom CityShop. Hihi!

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