Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Montag, 10. März 2008

Des Bonbons Kern

Das war wieder eine echte Chinoiserie heute: Yang XiaoLi hatte eine grosse Tuete Bonbons dabei, verschiedene Sorten. Ob wir gern eins moechten? Aber ja - und ich habe mich natuerlich nicht gescheut zu fragen, welche die leckersten seien. Daraufhin hat sie uns ein klares gelbes Bonbon "mit was drin" empfohlen. Einem Kern, 仁, stand auf dem Tuetchen. (Zuckerbonbons sind hier naemlich normalerweise in individuellen Plastiktueten verpackt, wie Gummibaerchen - die klassische Bonbonverpackung mit den beiden zugedrehten Papier- oder Folienenden gibt's nur bei Fleischbonbons.)

Ich habe gar nicht so genau hingesehen, was ich mir da in den Mund gesteckt habe ... der klare gelbe Teil hatte meine Geschmackserwartung auf Zitrone gepolt - schon mal ganz falsch. Der Geschmack war eigentlich nur suess. Aber halt, auf einer Seite des Bonbons guckte so ein leicht raues Teil heraus, das auch ein bisschen salzig schmeckte. Vielleicht ein Art "eingegossene Salzmandel"? Nach relativ kurzer Zeit waren die salzigen Anteile weggelutscht, und nach etwas laengerer Zeit lag dann auch der Kern frei. Aber das war keine Mandel - das war einfach Kern. Vermutlich eine Art Pflaumenstein. Jedenfalls definitiv nicht essbar. Offenbar werden da irgendwelche Fruechte gruendlichst von Fruchtfleisch befreit, so dass ihre Kerne oder eben Steine mit Zuckermasse zu Bonbons mit dem ganz speziellen Lutschvergnuegen verarbeitet werden koennen. So ein Bonbon schmeckt doch nicht, wenn es keine "Knochen" hat - das ist wie mit Huehnchenfleisch. Na, wenn das nicht chinesisch ist! Wenn ihr mich fragt: das Marktanteilpotential fuer solche Bonbons in Europa liegt keinesfalls hoeher als 1%.

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