Und wieder habe ich eine Entdeckung gemacht, die ein weiteres Mal belegt, dass - kulturelle Unterschiede hin oder her - das allgemein Menschliche weiter verbreitet ist, als vielleicht die Schreiber von Kulturschockbuechern und die Veranstalter von interkulturellen Seminaren glauben moegen. (Nein, nicht missverstehen - ich will weder die Buecher noch die Seminare fuer unnoetig erklaeren.) In diesem Fall geht es vor allem um das allgemein Putzfrauliche - schon in Deutschland waren wir mitunter tagelang nicht erreichbar, nachdem unsere gute Frau alles "reine gemacht" hatte. Ich hatte ja daraufhin extra eine kleine virtuelle Liste mit nach-Putz-Kontrollpunkten zusammengestellt, denn man musste ausser der Funktionstuechtigkeit des Telefons auch pruefen, ob das Heisswassergeraet nicht statt abgeschaltet auf "volle Pulle" gestellt war und ob die Balkontuer richtig verschlossen war. Hier bin ich jetzt noch nicht sicher, was auf die Liste gehoert - bis auf das Telefon. Das hat die Firma S., die ja im Moment sowieso aus den Schlagzeilen nicht herauskommt, diverse bittere Verfluchungen gekostet, obwohl sie, wie sich spaeter herausstellte, nicht unbedingt etwas dafuer konnte. Allerdings war die Fehlermeldung in der Bedienungsanleitung nicht aufgefuehrt - das fuehrt schon zu Punktabzuegen. Na, egal.
Heute morgen dachte ich, dass ich mich wieder ganz fit fuehle, aber beim Herumrennen war mir dann doch noch etwas schlapp zumute. Macht schon einen Unterschied, ob man/frau zu Hause sitzt und sich pflegt oder "auf die Jagd geht". Aber schliesslich wollte ich ja auch mit zum Abholen von Burkhards neuer Brille. Abholen ist gut - das, was die lieben Leute in der ganzen Woche gemacht hatten, war, die Glaeser zu besorgen. Die lagen dann an einem zweiten Stand schoen gross und rund, neben dem Gestell. Und dann bekamen wir in dem Gewuehl dieses Standes einen Stuhl angeboten, und dann wurde mal eben die Brille angefertigt. Die Optiker verlassen sich da viel auf ihren eigenen Blick. Da wird scharf durch die Glaeser gepeilt und dann mit dem dicken Filzstift irgendein springender Punkt markiert (und vermutlich so am Springen gehindert). Obwohl, was schreib' ich ... Optiker ... das sind alles so junge Burschen (vielleicht auch Maedels), die wahrscheinlich mehr eine Mischung aus den Beuys'schen Kuenstlern und mehr oder weniger soliden Handwerkern sind. Aber vielleicht sind sie nicht so jung, wie sie aussehen, und besser ausgebildet, als ich hier ohne Ueberzeugung unterstelle - wie auch immer, das hat eine halbe oder eine dreiviertel Stunde gedauert, und dann war die neue Brille fertig. Nun war Burkhard natuerlich schon wieder an die Nur-Lesebrille gewoehnt, die er in den letzten Wochen notgedrungen tragen musste, so dass eine kleine Gewoehnung noetig war. Ausserdem sind die Glaeser wohl auch nicht ganz so gut wie die heimischen Zeiss-Exemplare, die natuerlich auch besonders teuer waren, aber nach ein paar Stunden hat das schon ganz gut funktioniert. Fuer den Preis echt prima!
Leider habe ich keine schoene gruene Brille fuer mich gefunden, schade eigentlich. Aber vielleicht ein anderes Mal.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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