Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Samstag, 9. Mai 2009

Sommer, Sonne, Schweinegrippe - und Chinesenkoller

Seit wir zurueck sind, ist nun schon die ganze Woche ueber das allerschoenste Wetter - ich muss natuerlich arbeiten. Die Temperaturen sind jetzt richtig angenehm sommerlich, mittags bzw. heute ist es fast schon ein bisschen heiss. Findet Burkhard - ich find's "artgerecht". Auch abends braucht man jetzt keinen Mantel und nicht einmal das schweinsfarbene Cape - jedenfalls wenn man wie ich eine Kostuemjacke mit langen Aermeln hat. Und nicht nur, dass die Temperaturen total schoen sind, auch der Himmel ist meistens blau oder doch wenigstens blaeulich! Auf diesem Gebiet gibt es also nichts zu meckern.

Meckern ist ja sowieso bloss was fuer Ziegen - ich habe mich statt dessen aufs Husten und Schniefen verlegt. Fuer den Husten waren die zahlreichen Telefonkonferenzen in dieser Woche selbstredend pures "Rachengold". Im Zweifelsfall rede ich dabei ja immer viel selbst, denn Asiaten an den anderen Enden der Leitungen neigen schon mal zum Schweigen: tolle Strategie fuer Telefonkonferenzen. Dann muss man jedem einzeln seine Meinung aus der Nase ziehen. Aber keine Sorge, ich messe immer regelmaessig Fieber, weil ich mich dauernd so heiss fuehle, bin aber kalt wie ... wie ... wie ... (hm) - na ja, halt 36.2, .3 oder .4 °C. Ich hoffe, dass die Amtsaerzte am Flughafen von Hong Kong das genau so sehen und mich nicht in irgendeine Quarantaene zu sperren versuchen. Morgen Abend geht's los, Freitag zurueck - Personalkonferenz und alle moeglichen anderen Mih-Tinx.

Das einzige Problem: in Hong Kong gibt's auch so viele Chinesen. Burkhard und ich haben gerade zwar keinen Chinakoller, aber doch einen Chinesenkoller. Gestern hat er extra an "unserem" Kino gefragt, wann denn heute "John Rabe" laeuft, und ist mit der wenig erfreulichen Auskunft "10:00" Uhr beschieden worden. Nun denn - im breiten Hauptprogramm laeuft der Film hier nicht, da mussten wir wohl in den sauren Apfel beissen. Um um zehn Uhr irgendwo zu sein, kann ich natuerlich nicht wirklich ausschlafen (was bei Erkaeltung besonders bloed ist), habe mich aber tapfer aus dem Bett erhoben. Wir kommen kurz vor zehn Uhr zum Kino, muessen erstmal warten - um dann zu erfahren, dass der Film nicht gezeigt wird. Jaaa ... hmmmm ... "I'm so sorry". Was das denn solle, und wozu man denn extra vorher frage?! Jaaa ... hmmmm ... "I'm so sorry". Gestern Abend habe man das Programm kurzfristig geaendert. Na super - dann kann ich den Film wohl nicht im Kino sehen, denn bis ich wiederkomme, laeuft der garantiert auch anderswo nicht mehr. Grrrr.

Statt dessen haben wir dann ein bisschen eingekauft und im Rose House englischen Tee getrunken. Das ist eine Teehauskette, die von einem Taiwanesen gegruendet wurde und die englische Teekultur in viktorianisch-plueschigen Etablissements (auch in London und New York) mit Rosenporzellan und "high tea" hochhaelt. Damit die Gaeste sich alle entsprechend benehmen, gibt es erst mal eine Liste mit 14 Regeln fuer die Kunden ... ;-)) Jaja, die Chinesen kennen ihre Landsleute und den Rest der Welt. Und den Rest des Nachmittags habe ich dann bei weit geoeffneter Balkontuer im Bett verbracht.

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